Thrustmaster Y-Gaming Headset: Der schicke Kopfschmeichler im Hardwaretest

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Was kommt nach Gaming Cockpit, Gaming Lenkrad und Gaming Controller? Richtig. Ein Gaming-Headset. Genauer gesagt das Thrustmaster Y-250X, das der Entwickler und Hersteller interaktiver Hardware- und Zubehörprodukte in Kooperation mit seiner Schwesterfirma Hercules auf der diesjährigen CES in Las Vegas vorgestellt hat. Dabei wurden zur Entwicklung des Headsets nach eigenen Angaben weitreichende Studien mit über 3000 Gamern in Europa und Amerika durchgeführt. Ob das ausgereicht hat und das 250X qualitativ den bisherigen Thrustmaster Produkten Konkurrenz machen kann, lest ihr jetzt in unserem Testbericht!

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Minimalismus in Reinkultur

Wer zahlt gerne mehr als zwingend notwendig? Richtig, niemand. Von daher ist es eigentlich eine gute Sache, dass die Jungs von Hercules den bei anderen Headsets in Hülle und Fülle vorhandenen Zubehör-Kram auf das notwendige Minimum reduziert haben. Wer braucht schon eine riesige Anleitung, wenn alles selbsterklärend ist oder amerikanische und englische Stromadapter, wenn er in Deutschland wohnt? Ebenso ist die schlichte, leicht zu öffnende Verpackung mit dem großen Sichtfenster, in der das Y-250X verstaut ist, vollkommen ausreichend. Auch eine Headset-Tragetasche ist für einen Preis von 80 Euro und in Anbetracht der Tatsache, dass ihr euer Headset an 355 Tagen im Jahr wohl daheim neben eurer Konsole lagert, verschmerzbar.

Der erste Eindruck des Thrustmaster Headsets ist also wirklich gut, wäre da nicht dieses eine, fast zu vernachlässigende Detail, dass alle Sparanstrengungen zu Nichte macht: Ein fehlende Xbox Audio Adapter Kabel, das zwingend notwendig ist, wenn ihr das 250X an eine Konsole anschließen möchtet, die via HDMI Kabel an den Fernseher angeschlossen ist. Für diejenigen unter euch, die eine Xbox 360 Elite ihr Eigen nennen, ist das kein Problem, da das entsprechende Kabel hier dem Lieferumfang beiliegt. Wer jedoch eine normale Xbox 360 besitzt der schaut erst mal in die Röhre und muss für um die 10€ ein entsprechendes Kabel nachkaufen. Leider fehlt auch ein entsprechender Hinweis auf der Verpackung, der den Käufer rechtzeitig warnt, erst das kleine Sternchen im Quick Start Guide  verrät das dieses Kabel „separat erhältlich“ ist.

Xbox 360 - Thrustmaster Y-Gaming Headset - 35 Hits

Konkurrenzlos schick

Wie kann ein Hersteller von Gaming-Zubehör sich bei seiner Zielgruppe am Beliebtesten machen? Ganz einfach, indem er für jede der verschiedenen Plattformen ein individuelles Gerät entwickelt. Denn egal ob PC-Spieler, Microsoft Jünger oder Sony-Anhänger, alle sind wir fest davon überzeugt, dass sich die verschiedenen Spiele-Plattformen meilenweit voneinander unterscheiden und Gaming-Zubehör genau auf die einzelnen Endgeräte abgestimmt sein muss, um das Maximum an Spielequalität herausholen zu können. Aber bringt das in der Realität wirklich einen Mehrwert? Zumindest hat es bei den Thrustmaster Y-Gaming Headsets den Vorteil, dass sich die Xbox Variante farblich am Microsoft Branding orientieren kann und so den Eindruck hinterlässt beim 250X würde es sich um ein original Xbox Headset handeln.

Optisch ist das Headset nämlich eine Wucht, auch wenn die namensgebende Y-Form auf den ersten Blick kaum auffällt. Bei etwas näherem Hinsehen erkennt ihr jedoch die Ohrmuscheln einfassenden Bügel als Anspielung an besagte Form. In Kombination mit der grauen Kunstlederpolsterung, dem matt-weißen Kunststoff und den grünen Ringen um die Ohrmuscheln sieht das 250X sehr edel aus und passt, wie eine Handtatasche als Accessoire, perfekt zu eurer Xbox 360.

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Wie ein HeadCrap aus Half Life

Wie nicht anders zu erwarten gibt sich das Thrustmaster Headset auch qualitativ keine Blöße. Zwar bestehen die einzelnen Segmente zu 99% aus Kunststoff, dabei handelt es sich jedoch um stabilen, dicken Kunststoff, der einen wertigen Eindruck hinterlässt. Zudem ist alles sauber und fest miteinander verschraubt und die Ohrmuscheln lassen sich innerhalb ihres Toleranzbereichs problemlos drehen. Dasselbe gilt für das verstellbare Metallscharnier, mit dem ihr das Headset an eure Kopfgröße anpassen könnt. Auch das Zubehör steht diesem positiven Eindruck in nichts nach: Die Kontrolleinheit am Headsetkabel besteht aus zwei ineinander verschraubten Elementen und hält bombenfest. Auch die Drehrädchen und Schalter sind qualitativ hochwertig, was verhindert, dass  sie sich ausversehen bei ungünstigen Bewegungen verstellen.

Alles schön und gut, aber wie ist denn nun der Tragekomfort – irgendwo muss doch ein Haken sein. Zumindest was den Sitz des Headsets an Kopf und Ohren betrifft waren wir ähnlich begeistert wie vom Aussehen. Das Headset passt sich super an eure Kopfform an und liegt damit ähnlich gut an den Ohren an wie einer der berühmten Alien Parasiten aus Half Life sich an euren Kopf saugen würde. Dabei ist das 250X nicht zu schwer, sondern trägt sich auch über längere Zockersessions sehr angenehm. Gleichzeitig bleibt es auch bei ruckartigen Kopfbewegungen stabil in der Position, in der ihr es aufgesetzt habt, ohne dass der Anpressdruck an den Ohren störend wäre. Im Gegenteil, die ohrumschließenden Kopfhörer fühlen sich angenehm an und dürften auch große Ohren mühelos einschließen. Lediglich das Headsetkabel, an dem auch die Kontrolleinheit hängt, ist etwas schwer und zieht ein wenig am Headset. Dank der an der Leitung angebrachten Klammer könnt ihr das Kabel aber schnell an euren Klamotten festmachen und umgeht dieses Problem damit.

Xbox 360 - Thrustmaster Y-Gaming Headset - 55 Hits  Xbox 360 - Thrustmaster Y-Gaming Headset - 0 Hits

Außen hui innen pfui

Aussehen top, Verarbeitung klasse, Tragekomfort ausgezeichnet, also alles gut? Mitnichten, denn ein kleines aber feines Detail zerstört den ansonsten positiven Eindruck leider etwas: Der Praxistest. Aber wir wollen von vorne anfangen: Wenn alle Kabel vorhanden sind, ist das 250X im Nullkommanix an die Konsole angeschlossen. Die knappe Anleitung bietet für alle Eventualitäten eine kleine, aber gut verständliche Darstellung der Anschlussmöglichkeiten. Dabei erweist sich die Kontrolleinheit als echte Mehrzweckwaffe, mit der ihr sowohl klassisch Headset- und Mikrofonlautstärke einstellen, als auch den Bass regulieren und euer eigenes Mikrofonsignal verstärken könnt, wenn ihr dazu tendiert etwas leise zu reden. Gleichzeitig könnt ihr mithilfe zweier Schalter das Mikrofon stumm schalten und zur Überprüfung eurer Sprachlautstärke die eigene Stimme im Kopfhörer wiedergeben lassen.

Verglichen mit dem Rest enttäuscht das Thrustmasters Headset klanglich etwas. Zwar haben die Bässe ordentlich Wumms, dafür ist der Sound leicht metallisch und ein wenig blechern und dunkel. Für ein Headset dieser Preiskategorie ist das gerade so noch in Ordnung, aber verglichen mit dem 20 Euro teureren Sharkoon X-Tatic Air sind es Welten. Für den gewöhnlichen Zockeralltag reicht das aber nichtsdestotrotz allemal aus: Explosionen dröhnen ordentlich, Schritte sind klar zu vernehmen und lassen sich problemlos verorten. Einzig das gesprochene Wort klingt eben etwas hohl und blechern. Insofern klingen auch Musik und Filme nicht so gut, wie wir es bei einem Headset erwartet hätten, das für sich reklamiert auch für Smartphones oder Tablets gut geeignet zu sein. Zu erwähnen ist außerdem noch das rhythmische Hintergrundbommern, das einem laufenden Automotor gleicht, zum Glück aber so leise ist, dass es nur im Ruhemodus ein wenig störend ist.

Xbox 360 - Thrustmaster Y-Gaming Headset - 0 Hits  Xbox 360 - Thrustmaster Y-Gaming Headset - 0 Hits

Wirklich enttäuscht waren wir aber vom Mikrofon des Headsets. Hatten wir uns nach den vollmundigen Ankündigungen von Thrustmaster auf eine„kristallklare Stimmausgabe“ gefreut, wurden wir von der Realität auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Zum einen rauschte es, wenn wir sprachen etwas in unserem eigenen Kopfhörer und zum anderen war die Sprachausgabe bei anderen Partymitgliedern auch bei voll aufgedrehter Mikrofonlautstärke noch ein wenig zu leise. Zudem wurde unser Atemgeräusch, das ja eigentlich herausgefiltert werden sollte, häufig übertragen. Normalerweise würden wir solche Erfahrungen mit dem Hinweis begleiten, dass es sich bei diesen Problemen auch um einen Hardwaredefekt handeln kann, in diesem Fall hatte aber zufällig ein befreundeter Redakteur ebenfalls ein Testmuster des Y-250X erhalten und klagte über ähnliche Probleme.

Fazit

Gemischte Gefühle, das trifft unser Fazit zum 250X wohl am besten. Wer auf der Suche nach einem schicken, zur Xbox 360 passenden Kopfhörer ist, wird am 250X nicht vorbei kommen. Wer aber viel Wert auf einen guten Klang legt und das Headset auch zum Musikhören oder Filmschauen nutzen möchte, sollte sich nach einem etwas höherpreisigen Gerät umsehen. Ein Ärgernis ist zudem das leise Mikrofon, dass Störgeräusche nicht ausreichend filtert und beim Sprechen ein Rauschen im eigenen Kopfhörer hervorruft. Ansonsten ist, bis auf das fehlende Xbox Audio Adapter Kabel, nichts zu beanstanden. Im Gegenteil, Aussehen Verarbeitung und Tragekomfort sind erste Sahne, umso ärgerlicher ist es das Thrustmaster hier auf der Zielgeraden die Puste ausgeht.

"Stylisch wie selten ein Headset zuvor, dafür klanglich etwas schwach um die Brust"

  

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