He-Man (remake)


Startseite Foren Community He-Man (remake)

Ansicht von 2 Antwort-Themen
  • Autor
    Beiträge
    • #223678
      Anonym
      Inaktiv

      Anmerkung: Da ein Script auch noch während des Drehs laufend geändert werden kann, muss das vorliegende Drehbuch nicht hundertprozentig mit dem Endfilm übereinstimmen. In den meisten Fällen stimmt das meiste aber.
      Selbstverständlich ist die Kritik frei von Spoilern oder Zitaten.

      Kritik:
      Als Kind der 80er Jahre hat man He-Man natürlich live mitbekommen und im Sonntagmorgen-Programm genau so geschaut wie Saber Rider, Galaxy Rangers und Marshall Bravestarr. Dementsprechend enttäuscht war man dann im Jahr 1987, als der erste Live-Action Film in die deutschen Kinos kam – und er fast nichts mit dem Original zu tun hatte. Statt blühender Fantasy gab es eine seltsame Sci-Fi Story, die zum Großteil in der Menschenwelt spielte und bis auf einen akzeptablen Showdown zwischen Dolph Lundgren und Frank Langella nicht wirklilch punkten konnte. Statt Orko und Battlecat gabs Gwildor, einen extra für den Film geschaffenen Zwergcharakter, der nur eins konnte: nerven.

      Während es 21 Jahre nach dem ersten Film immer noch keine genaueren Pläne für einen neuen gibt, ist Hollywood aber mehr denn je interessiert an einer großen Verfilmung. In Sachen Drehbuch ist dabei das von Justin Marks das momentan beliebteste, dass schon seit längerem über die wichtigsten Schreibtische der Traumfabrik wandert. Wir haben uns das Script jetzt einmal genauer angesehen und geprüft, inwieweit es der Nostalgie würdig ist…

      Zu allererst sei gesagt, dass man bei dem Namen Justin Marks nur immens
      mit den Augen rollen konnte, denn der Mann hat den neuen Street Fighter „Legend of Chun Li“ geschrieben, der auf dem Papier eine ziemliche Katastrophe ist (> Kritik lesen). So sehr er SF aber verfehlt hat, seine Umsetzung von He-Man ist, so zähneknirschend man es nur sagen kann, sehr gelungen.

      Das erste was auffällt ist, dass der neue He-Man (damals eine Zeichentrickserie, die nur gemacht wurde um Spielzeuge zu verkaufen) sich keineswegs an Kids richtet. Es wird nichts verharmlost, es gibt keine extra simplen Charaktere und vor allem keinen Humor. Kein Adam, der sich dumm stellt, kein feiger Battlecat und auch kein dusseliger Orko. „Grayskull“, wie das Script betitelt ist, ist ein düsterer Sci-Fi / Fantasystreifen mit allerlei Blut und Finsternis.

      Die Welt von Eternia ist hervorragend eingefangen. Marks beschreibt sie als wilden Mix aus Fantasy und Futurismus, mit Cyborg-Monstern und Burgen, mit Laserwaffen und Schwertern, mit Magie und Nano-Hightech. Eternia ist anfangs noch ein grünes Land voller Schönheit, doch nachdem Skeletor die Macht übernimmt, verwandelt sie sich in ein lebensfeindliches Gebiet voller Armut und verdorbener Natur.

      Es gibt jede Menge Kämpfe, die teils auch recht groß ausfallen, in denen die Soldaten des Königs oft mit allerlei Bewaffnung gegen die düsteren Schergen der Bösen antreten. Adam darf gegen jede Menge Gegner antreten, deren Kämpfe allerdings oft nur faul beschrieben sind. Statt näherer Ausführung setzt Marks einfach nur Einschübe wie > hier findet jetzt ein spitzen Nahkampf statt <, ohne die passenden Worte dafür finden zu können. Es fällt aber auf, dass die Kämpfe gut in die Story gesetzt sind und nicht zu wenig vorkommen.
      Recht gelungen sind ihm die Charaktere. Adam ist anfangs noch ein sehr schüchterner kleiner Junge, doch innerhalb von 7 Jahren verwandelt er sich in einen durchtrainierten mutigen Krieger, der das Königreich wieder befreien will.
      Im Gegensatz zu dem muskelbepackten Feigling aus der Serie ist der Sprung zwischen Prinz und He-Man also nicht so groß, was sein Selbstbewusstsein betrifft. Adam verwandelt sich auch erst in den letzten 10 Minuten in He-Man.

      Man-at-Arms ist sein treuer Beschützer, der im Namen des Königs dafür sorgt, dass dem Thronfolger nichts passiert. Zusammen mit seiner Tochter Teela (mit der es die übliche Lovestory gibt) folgt er Adam auf seinem Kurs ins Dunkle. Orko? Nein, kommt nicht vor.

      Zodak trainiert Adam in seiner Jugend zum Kämpfer, und die Zauberin von Grayskull ist als Erklärbär dabei, um He-Man und das Publikum in die Geheimnisse von Eternia einzuweihen. Battlecat trifft er später im Wald als freilebenden Tiger, der ihm beeinflusst durch die Macht des Schwertes beisteht. Reden kann er allerdings nicht.

      Interessanter sieht es auf Seiten der Bösen aus. Seitdem Skeletor das dunkle Schwert der Macht bekam, verwest sein Körper immer mehr, sodass er selbst frustriert über seinen Fluch ist. Über seinem verwesendem Gesicht trägt er eine Maske aus Chrom, die er niemals abnimmt. Als Führer Eternias wird er von allen gefürchtet, was ihn fertigmacht, denn eigentlich will auch er nur geliebt werden.
      Im Kampf ist er ein starker und mächtiger Kämpfer, mit dem man sich nicht anlegen will. Sein Haustier: Panthor, ein riesiger und furchterregender Superpanther.

      An seiner Seite stehen ihm Evil-Lyn, Beastman, Tri-Klops und Trap-Jaw, die bis auf die Blödeleien komplett von der Serie übernommen wurden. Beastman und Trap-Jaw kriegen einige gute Szenen, in denen der Wolfsmensch und der Freak mit den Maschinenteilen sich unheimlich auf die Menschen stürzen. Tri-Klops hat wie in der Serie eine drehbare Augenpartie mit verschiedenen Funktionen, und sie nutzen Rotons um durch die Welt zu reisen.

      Die Sets sind riesig. Neben der gewaltigen Stadt gibt es riesige Dschungellandschaften in Eternia, die mit gigantischen Wasserfällen und exotischer Natur ausgestattet ist. Castle Grayskull befindet sich versteckt unterhalb eines riesigen Sees und hat den gleichen Look wie in der Serie.
      Skeletor besitzt dazu ein eigenes Schloss, dass wie im Videogame Timeshift zum größten Teil mechanisch ist und auf riesigen Beinen durch Eternia läuft.

      Insgesamt ist das Script ziemlich gut, hat nur wenige Längen und fällt sehr fantasievoll aus. Allerdings zeigt sich auch recht schnell, wieso man immer noch zögert, dass so in dieser Form umzusetzen. Zum einen ist es mit jeder Menge Blut und all den mechanischen Halbmenschen allenfalls ab 16 tauglich, zum anderen ist das Ausmaß der Sets, Kreaturen und Maschinen so groß, dass es locker zwischen 150 und 200 Millionen Dollar kosten müsste, das akkurat umzusetzen.

      Das Script dieser Kritik ist von DEZ 2008, also sehr nah an der aktuellen Drehfassung.

      Ola, wer hätte das gedacht. Marks‘ Version von He-Man ist keineswegs kindisch, sondern groß, düster und voller guter Ideen. Storymäßig und in Sachen Charakteren kommt es zwar nicht an etwas wie Herr der Ringe heran, aber rein von der Optik her dürfte das als Film jede Menge bieten.

    • #413222
      bu1872
      Teilnehmer

      bin kein he-man fan

    • #413223
      Anonym
      Inaktiv

      Das kommt jetzt etwas überraschend – nachdem kürzlich erst bekannt wurde, dass man das eher ernste letzte Drehbuch wieder gestrichen hat, hat man sich jetzt scheinbar kurzfristig auf Style, Story etc. geeinigt und damit einen Regisseur gefunden: John Stevenson.

      Der mag zwar kein „Name“ sein, hat mit Kung Fu Panda aber einen der erfolgreichsten Filme des letzten Jahres in der Tasche. Es soll aber kein CGI, sondern ein Live Action Film werden, der allerdings eher familienfreundlich ausfallen soll. – comingsoon.net

      Jetzt wird’s Zeit, dass Nic Cage sich noch mal für Skeletor bewirbt.

Ansicht von 2 Antwort-Themen
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.