Bethesda Softworks: Bethesda Softworks neuestes Interview

Bethesda Softworks, ein Unternehmen von ZeniMax Media, veröffentlicht heute ein Interview mit Joe Sanabria. Der leitende Grafiker von Fallout: New Vegas arbeitet derzeit mit Hochdruck an der visuellen Entwicklung des Spiels…

Bethesda Softworks, ein Unternehmen von ZeniMax Media, veröffentlicht heute ein Interview mit Joe Sanabria. Der leitende Grafiker von Fallout: New Vegas arbeitet derzeit mit Hochdruck an der visuellen Entwicklung des Spiels. Erfahren Sie mehr aus dem Alltag des kreativen Kopfes hinter Fallout: New Vegas in Bethesda Softworks’ neuestem „Inside the Vault“-Interview. Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Inside the Vault: Playaz on the West Side. Diese Woche stellen wir euch Joe Sanabria vor, den leitenden Grafiker von Fallout: New Vegas.

Was genau ist deine Aufgabe bei Obsidian?
Ich arbeite hier im Studio als leitender Grafiker. So eine Stelle kriegt man, wenn man genug graue Haare und ein paar Jahre Berufserfahrung hat.
Meine Aufgabe besteht ganz einfach darin, Fallout: New Vegas richtig gut aussehen zu lassen. Ich konzentriere mich auf die visuelle Entwicklung des Spiels und bestimme die künstlerische Richtung.

An welchen Spielen hast du bisher gearbeitet?
Das erste Spiel, an dem ich gearbeitet habe, heißt Neverhood Chronicles, ein cooles kleines PC-Spiel, dessen gesamte Spielwelt aus Knetmasse erstellt wurde. Danach habe ich an Skullmonkeys gearbeitet. Das war ein seitwärts scrollendes Spiel für die PS1. Neben meiner Arbeit als einer der Level-Designer war ich auch noch ein Level-Boss namens Joe Head Joe.

Von den Bereichen Design und Grafik wechselte ich für die Arbeit an Boombots dann in die Rolle des Produzenten. Danach habe ich an einigen Mainstream-Titeln gearbeitet, wie zum Beispiel Test Drive Off-Road und Terminator 3: Rebellion der Maschinen. Dabei hatte ich die Gelegenheit, einige der Charaktere des Spiels zu gestalten, darunter auch den "Governator" höchst persönlich.Und jetzt arbeite ich an diesem Spiel namens Fallout: New Vegas!

Was gefällt dir an deinem Job als Grafiker am besten? Was am wenigsten?
Ich schätze, das Beste daran ist, dass man als Künstler gewisse künstlerische Freiheiten hat. Ich kann etwas tun, weil ich es so will. Was mir am wenigsten gefällt? Das Glas ist halbvoll, mein Freund. Es gibt nichts, das mir an meiner Arbeit als Grafiker nicht gefällt.

Wie bist du in der Spieleindustrie gelandet? Hast du vielleicht ein paar Tipps für Leute, die auch in dieser Branche arbeiten wollen?
Mein damaliger Zimmergenosse hatte für ein kleines Start-up-Studio namens Neverhood gearbeitet. Ich habe den Leuten dort immer mal wieder einen Besuch abgestattet und den Grafikern des Studios ein paar meiner Bleistiftzeichnungen gezeigt, um Feedback zu bekommen und ein bisschen fachzusimpeln. Eines Abends erhielt ich dann wie aus dem Nichts einen Anruf von einem der Besitzer des Studios, der mich fragte, ob ich an etwas Arbeit interessiert wäre. Es handelte sich um einen 3-wöchigen Job auf Vertragsbasis. Das ist nun fast 15 Jahre her.

Allen aufstrebenden Grafikern, die in dieser Industrie arbeiten wollen, würde ich vor allem raten, sich gut zu informieren, damit sie für sich selbst entscheiden können, welcher Aspekt der Grafikarbeit ihnen persönlich am wichtigsten ist: Level, Charaktere oder Animationen. Der nächste Schritt besteht dann darin, ein überzeugendes Portfolio zusammenzustellen, das die eigene Arbeit bestmöglich präsentiert. Ein solches Portfolio sollte wirklich nur starkes Material enthalten. Man darf keine Angst haben, die schwachen Arbeiten rauszunehmen. Das Portfolio sollte man dann verschiedenen kompetenten Leuten zeigen, um sich konstruktives Feedback einzuholen. Anhand dieses Feedbacks sollten die eigenen Schwächen identifiziert werden, damit dieser Aspekt der künstlerischen Arbeit verbessert werden kann. Und wenn man dann schließlich 10 überzeugende Arbeiten beisammen hat, kann man nur noch aufs Beste hoffen und sich damit bewerben!

Sollte es nicht auf Anhieb klappen, darf man sich nicht entmutigen lassen. Man muss dann tief durchatmen und es einfach weiter versuchen. Und wenn man schließlich seine Chance bekommt, muss man bescheiden bleiben und sollte niemals überheblich werden. Man muss sich bewusst sein, dass man sich als Grafiker oder Künstler ein ganzes Leben lang weiter verbessern kann. Man muss sich immer wieder aufs Neue selbst herausfordern, und wenn man die nötige Mischung aus Glück und Talent hat, wird man auch an der Spitze bleiben.

Kannst du uns irgendetwas Witziges über Obsidian erzählen?
Also um 4 Uhr nachmittags öffnen sie die Türen und gönnen uns knappe 20 Minuten Auslauf. Den nutzen einige Obsidianer, um das Irvine Spectrum, eine Mall auf der anderen Straßenseite, eine Zeitlang unsicher zu machen. Danach kehren wir wieder an unsere Schreibtische zurück.

Was war bisher das Highlight deiner Karriere?
Es gibt da einige schöne Augenblicke, an die ich mich sehr gerne erinnere … als Grundlage für Joe Head Joe zu dienen und so eine Rolle im Spiel zu bekommen … für ein fotografisches Projekt nach Hawaii reisen zu dürfen … Kairo und die Pyramiden zu besuchen (auch für ein fotografisches Projekt) … Und ich will jetzt nicht damit angeben, aber den Regisseur Robert Rodriguez kennenzulernen und eine Brainstorming-Session mit ihm abzuhalten, das war schon ein wahnsinnig surreales Erlebnis. Und natürlich darf ich nun ein Teil von Fallout: New Vegas sein!

Hast du irgendwelche Lieblingskünstler?
Ich habe viele Lieblingskünstler, hauptsächlich Künstler im eigentlichen Sinn.
Als Maler liebe ich die Arbeit von Lucian Freud, Max Beckman, Amedeo Modiglianni, Egon Schiele, John Singer-Sargent, Dalí, Velazquez, El Greco und Picasso.
Meine Lieblingsfotografen sind Richard Avedon, Yousef Karsh, Sebastiao Salgado und Diane Arbus. Unter den Illustratoren gefällt mir vor allem die Arbeit von Joe Sorren, Lane Smith, J. Otto und J. C. Layendecker.

Du warst als Künstler zunächst in New York City (NYC) tätig und arbeitest nun im Orange County (OC). Wie lassen sich die beiden Szenen vergleichen?
Also wenn man’s ganz genau nimmt bin ich ja eher im "Hinterland" von New York und nicht in der City aufgewachsen. In den Straßen von Manhattan war ich aber trotzdem kein Fremder, insbesondere in Washington Heights. Aber um die eigentliche Frage zu beantworten: Ich glaube nicht, dass das ein fairer Vergleich ist. In Manhattan gibt es so viele Museen und Galerien, und ich glaube, dass allein das Metropolitan mehr Stücke hat als alle Museen und Galerien des Orange County zusammen.

Und wenn du nun eine Hausfrau wärst, würde man dich dann in "The Real Housewives of NYC" oder "The Real Housewives of the OC" sehen?
Dazu möchte ich die Aussage verweigern.

Was ist dein absolutes Lieblingsspiel aller Zeiten?
Metal Gear Solid für die PS1.

Auf welche Spiele freust du dich am meisten?
Ich freue mich schon sehr auf Red Dead Redemption, da ein paar meiner Freunde an diesem Spiel gearbeitet haben … und auf The Last Guardian.

Wie kommst du morgens aus den Federn?
Dabei hilft mir entweder meine wunderschöne Frau Rachel oder mein verrückter kleiner Boston Terrier Taz. Die kriegen mich schon aus dem Bett. Es hilft außerdem, dass ich an einem der sonnigsten Orte der ganzen Welt lebe und meine Arbeit liebe. Es gibt also immer irgendetwas, auf das ich mich freuen kann.

Was war der schlimmste Job, den du je hattest?
Oh je, das waren wahrscheinlich die paar Tage, an denen ich während des ersten Semesters an der SUNY Albany bei TGIF als Tellerwäscher gearbeitet habe.

Hast du sonst noch irgendwelche Hobbys oder Interessen? Was machst du so in deiner Freizeit?
Ich mache wahnsinnig gerne Musik und liebe Fußball. Am Wochenende blödele ich entweder an meiner Gitarre oder am Schlagzeug herum und versuche, mir im Fernsehen ein paar Spiele anzusehen … und ganz selten kicke ich auch mal selber.

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5 Kommentare Added

  1. stephank2711 26795 XP Nasenbohrer Level 3 | 30.04.2010 - 09:36 Uhr

    Immer interessant was über die Entwickler zu erfahren, die die ganzen Spiele programmieren. Gerade als Grafiker für Fallout: New Vegas hoffe ich doch, er macht den Job ähnlich gut wie es beim Grafiker von Teil 1 der Fall war.

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  2. Thorus82 | 30.04.2010 - 10:33 Uhr

    joar echt nice immer solche interviews
    finde sowas interessant immer

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  3. Cycrustheone 10 XP Neuling | 30.04.2010 - 11:02 Uhr

    mehr solcher interviews macht einfach spaß die zu lesen und gibt auch so einen kleinen einblick in das leben dieser leute..

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  4. PizzaOpa 80 XP Neuling | 30.04.2010 - 13:33 Uhr

    ich will auch grafiker werden! =/ 😛

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  5. DonTino90 20 XP Neuling | 30.04.2010 - 14:17 Uhr

    Cooles Interview, hab auch mal überlegt Grafiker zu werden aber der anfang ist mir dann zu schleppend und wenn du in kein gescheites Studio kommst verdiesnte auch nichts

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