Xbox One X: Xbox Marketing Boss über Scorpio und Cross Play

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Image: Microsoft

Aaron Greenberg kommentiert die frühe Ankündigung von Scorpio und das Cross Play-Feature zwischen der Xbox One, Steam und eventuell auch der PlayStation 4.

Die vergangenen Wochen und Monate kannten in der Xbox-Welt sicher als prominenteste Themen zum einen die wohl mächtige Xbox Scorpio, die wohl „leistungsstärkste Konsole aller Zeiten“. Und zum anderen der Schritt Microsofts zu der Idee grünes Licht zu geben, die die Online-Gaming-Zukunft in der Barriere freien Verbindung zwischen verschiedener Online-Services wie Xbox Live, Steam aber auch dem Playstation Network sieht.

Kürzlich wurde Aaron Greenberg – seines Zeichens Xbox Marketing Chef – von der englischen Gamingseite MCV genau hierzu befragt. Was bedeutet die Ankündigung der Scorpio für die gerade erst gelaunchte Xbox One S? Wo sind sie hin, die traditionellen Konsolen-Generationen? Schlussendlich also: welche Rolle spielt die Marke „Xbox“ für Microsoft zukünftig? Wo bleibt es, das Cross Play?

Aaron Greenberg wurde gezielt mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit der überraschenden Ankündigung zweier Xbox-Konsolen während ein und derselben E3 konfrontiert. Würde es nicht die Verkäufe der Xbox One S beeinträchtigen, wenn dem geneigten Kunden schon im nächsten Jahr eine noch stärkere Konsole zum Angebot stehen würde? Denn tatsächlich gab es erst kürzlich eine Stellungnahme von Gamestop, dass die Ankündigung Microsofts als auch Sonys schon in absehbarer Zeit, und damit früher als während zurückliegender Konsolengenerationen gewohnt, neue Geräte zu veröffentlichen, sich negativ auf die gegenwärtigen Maschinenverkäufe ausgewirkt habe.

Zwar antwortete Greenberg nicht direkt hierauf, stellte allerdings mit Bestimmtheit fest, dass für Microsoft der Fokus auf einem „äußerst aggressiven“ Marketing der Xbox One S läge.

„Wir konzentrieren uns stark darauf große Wertigkeiten abzuliefern. Mit Bundles und generell was der Kunde für den von ihm gezahlten Preis erhält.“

Zu Beginn dieses Monats verkündete Greenberg darüber hinaus noch, dass eine Xbox Scorpio keinesfalls die Xbox One S überschatten würde. Zwar gab es Stimmen die unkten die Verkäufe der neuen kleinen weißen Xbox würde darunter leiden, aber offenbar war dies bisher überhaupt nicht der Fall. Allein die „klassische“ Xbox One konnte im Juli stärker in den USA über den Ladentisch gehen, als dies der große Konkurrent Playstation 4 vermochte – und das, obwohl die Xbox One S zu diesem Zeitpunkt noch nicht käuflich zu erwerben war.

Offenbar hat die Marke „Xbox“ zumindest in Microsofts Mutterland an Attraktivität zugelegt – und damit ganz unabhängig von den Ankündigungen bald erhältlicher, neuerer Hardware zum verstärkten Erwerb des bereits erhältlichen Systems geführt. Es ist somit Microsoft nicht zu verdenken, dass in Redmond eine gute Schippe Optimismus vorherrscht, auch im laufenden Monat August gute Absatzzahlen registrieren zu können.

Erneut wiederholte Greenberg während des Interviews mit MCV, das seit der diesjährigen E3 geläufige Marketing-Mantra „Scorpio wird die leistungsstärkste Konsole aller Zeiten sein“ –  und daran kann wohl bisher auch wenig Zweifel bestehen, soll doch in ihr eine GPU mit einer Stärke von sechs Teraflops verbaut sein (im Vergleich bringt es die gegenwärtige Xbox One auf „gerade einmal“ 1,32 Teraflops).

„Sie stellt den nächsten großen Sprung in Sachen Innovation für Gaming überhaupt dar, etwas, dass es in dieser Form vorher schlicht und einfach noch nicht gegeben hat.“

Offenbar verweist Greenberg hier darauf, dass der Begriff „Xbox“ zukünftig nicht eine Konsole und schon gar keine einfache Konsolengeneration beschreibt, sondern eine ganze Familie von miteinander auf-, abwärts- und nebeneinanderher-kompatibler Geräten.

Betrachten wir noch einmal für einen nostalgischen Augenblick die gute alte Xbox 360. Spiele als auch Peripheriegeräte wie z.B. Controller die für die Xbox 360 bereitgestellt wurden, verloren für die ab November 2013 erhältliche Xbox One quasi jegliche Funktion.

Mit Scorpio wird zumindest im Hause Microsoft nicht mehr von Konsolengenerationen gesprochen, die „Störfaktoren“, die die Nutzerbasis durch den Launch neuer Hardware bisher entzwei geteilt hatte, sollen endlich endgültig der Vergangenheit angehören.

„Der Grund, wieso wir bereits auf der diesjährigen E3 Scorpio angekündigt hatten, liegt darin begründet, dass wir mit Spielentwicklern und unseren Partnern, von denen wir wissen dass sie von der unglaublichen Kraft der Konsole profitieren möchten, jetzt bereits daran zusammenarbeiten wollen. So haben sie die Gelegenheit mit dem Zeitraum von etwas mehr als einem Jahr zu planen“, so Greenberg weiter.

Scorpio wird voraussichtlich während des Weihnachtsgeschäftes 2017 auf den Markt kommen. Währenddessen arbeitet Sony an einer aufgemotzten Variante der überaus erfolgreichen Playstation 4, Codename „Neo“ – vermutlich wird hier im September der Vorhang gelüftet und wir erfahren dann endlich Genaueres.

Wenn wir von Sony reden, warum nicht auch gleich über das von Microsoft vorangebrachte Konzept von Cross Play? Laut dem Rocket-League-Studio, Psyonix, gäbe es bereits eine technische Lösung, um Spieler der Online-Netzwerke der Xbox One mit denen der Playstation 4 zu verknüpfen und gegeneinander antreten zu lassen.

Offenbar scheint es also eine Frage der Firmenpolitik zu sein. Schon vor Monaten wurde der Ball hier zu Sony gespielt.

„Wenn es darum geht den Kontakt mit Spielern des Playstation Networks herzustellen, unterstützen wir sie (Psyonix) voll und ganz. Ich gehe davon aus, dass hier bereits Gespräche mit Sony stattfinden, aber den aktuellen Stand der Gespräche kenne ich nicht.“

Generell auf die Vorstellung von Cross-Play angesprochen entgegnete Greeenberg MCV gegenüber, er halte das gerade für Spiele wie Rocket League für geeignet, denn „es macht Sinn plattformübergreifend Spieler in den selben Arenen gegeneinander antreten zu lassen. Es ist gut für Gamer.“

Und weiter: „Unsere Strategie ist es die Gamer in das Zentrum von allem zu stellen, was wir tun. Genau das hat uns dazu gebracht, solche Projekte zu unterstützen, wo beispielsweise ein Entwickler den Kontakt hin zu Spielern auf Steam herstellen möchte. Und genau das geschieht ja heute schon“.

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2 Kommentare Added

    • Par4droid 0 XP Neuling | 31.08.2016 - 14:21 Uhr

      Vielen Dank für den Link! Sehr interessant

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