Guardians of The Galaxy – The Telltale Series: Test zu Episode 1 des comichaften Weltraum Abenteuers

Neue Serie mit alten Problemen

Guardians of the Galaxy

Kaum ist die letzte Episode von Batman über die heimischen Bildschirme geflimmert, steht auch schon die nächste Comic-Lizenzumsetzung von Telltale auf der Matte. Diesmal versuchen sich die Erzählspezialisten an der Versoftung von Marvel’s Guardians of the Galaxy – mit einer Mischung aus Film- und Comicverknüpfung. Dabei sollen diese Guardians jedoch eine vollkommen eigenständige Geschichte erzählen. Was wir vom neuesten Telltale Abenteuer halten, erzählen wir euch in unserem Test.

Eigentlich scheint es ein ruhiger Weltraumtag für Star-Lord, Drax, Gamora, Rocket und Groot zu werden. Doch das ungleiche Team hat seine Rechnung ohne den Titanen Thanos gemacht, den das Nova Corps bei der Invasion eines alten Kree Planeten in Schach zu halten versucht. Doch was hat Thanos dort vor? Und welche Rolle spielt ein uraltes Artefakt, das ihm dort in die Hände fallen könnte? Anhand dieser Zeilen merkt ihr bereits, dass sich Telltales Ansatz zu Guardians of the Galaxy am Marvel Cinematic Universe orientiert und ihr eine gute Portion Vorwissen mitbringen solltet. Ansonsten könnte es euch nämlich passieren, dass ihr gerade am actionreichen Anfang der neuen Reihe schnell den Faden verliert. Doch auch wenn die Entwickler primär auf die Grundkonstellationen des Films setzen, solltet ihr kein genaues Abbild von Chris Pratt und Co. erwarten.

Vielmehr erinnern die Charaktere an eine eigenwillige Mischform aus Film- und Comicadaption, was vor allem bei Star-Lord eher weniger gelungen ist. Entweder liegt es am Spielermodell, an den Animationen – oder vielleicht sogar an beidem. Aber euer Hauptcharakter lässt aufgrund seines hölzernen Gehabes und seinem Streberlook wenig von der leichten Coolness aufkommen, die viele Fans an Star-Lord so lieben. Die anderen Charaktere sind soweit gut erkennbar und gelungen, auch wenn Rocket echtes Fell hätte vertragen können. Spielerisch erwartet euch die gewohnte Telltale Kost aus Dialogsequenzen, Quick Time Events und seichter Rätselkost. Zumindest bekommt ihr hier mit den Raketenboots von Star-Lord, mit denen ihr schnell Ebenen wechseln könnt, und einem Zeitblasen-Detektivmodus ein wenig Abwechslung im Vergleich zu vorherigen Serien geboten. Mit Letzterem könnt ihr in einer Blase um euch herum vergangene Ereignisse sichtbar machen und so beispielsweise das Schicksal und die Handlungen bereits verstorbener Figuren sichtbar machen.

Das Problem: Sowohl die Steuerung der Boots als auch die der Zeitblase ist nicht wirklich intuitiv. Die Blase funktioniert nämlich beispielsweise nur an Hotspots, also nur da, wo es das Spiel euch erlaubt. Setzt ihr sie woanders ein, passiert exakt Null, ohne euch aber ein Feedback zu geben, was ihr falsch gemacht habt. Mit euren Guardians Kollegen quatschen könnt ihr ebenfalls. Allerdings basieren die Dialoge eher darauf, Spannungen unter den Teammitgliedern aufzubauen und euch die Rolle des schwarzen Peters zuzuschieben. Vor allem die so wichtigen Entscheidungsmöglichkeiten fallen dadurch viel zu eindimensional aus. Ja, natürlich braucht eine Serie einen Einstieg, aber so richtig fesseln konnte uns Guardians of the Galaxy noch nicht. Hinzu kommt die Neverending Story der technischen Macken der neuen Telltale Engine. Die Grafik wirkt im Vergleich zu anderen Titeln trotz des guten Art-Designs altbacken, die Animationen sind hakelig. Öfters friert der Bildschirm kurz ein oder der Titel hängt beim Nachladen der Gebiete – eben alles so wie schon in Telltale’s Batman kritisiert. Die Entwickler scheinen ihre Engine einfach nicht in den Griff zu kriegen. Und so hinterlässt die erste Episode von Guardians of the Galaxy nach kurzen 90 bis 120 Minuten noch einen recht faden Beigeschmack.

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10 Kommentare Added

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  1. Lyk3 57520 XP Nachwuchsadmin 8+ | 27.04.2017 - 22:30 Uhr

    Ich hatte bei bestem willen keines der genannten probleme bei meinem Durchspielen. Vllt basiert das auf „Zufall“ xD

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    • Quentara 13840 XP Leetspeak | 28.04.2017 - 00:26 Uhr

      Mh, Freezes nach dem Zufallsprinzip wären auf jeden Fall ein fieser „Entwicklerscherz“ 😉

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  2. Paranoidgamer13 25105 XP Nasenbohrer Level 3 | 27.04.2017 - 22:52 Uhr

    Mich hat das Lied zum Start etwas gestört. Das hat irgendwie nicht zur Szene gepasst. Und die Musik ist bei Guardians schon ziemlich wichtig für die Atmosphäre. Sonst war es ganz ok. Aber ich hoffe das die nächsten Episoden besser werden und nicht so ewig auf sich warten lassen.

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  3. Oskari 28860 XP Nasenbohrer Level 4 | 27.04.2017 - 23:08 Uhr

    Quick Time Events? Nein, Danke. Wenn ich es vorher weiß, meide ich so einen Dreck wie der Teufel das Weihwasser. Ich benötige keine Spielelemente, die bestenfalls einem Schimpansen Spaß machen.

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    • BountyGamerX 48930 XP Hooligan Bezwinger | 27.04.2017 - 23:39 Uhr

      Bei TellTale Spielen geht es auch primär um die Story und Entscheidungen.
      Ich mag so Reaktionstests auch nicht wirklich, aber TellTale Games haben für mich viel größere Schwächen, die vor allem die wirklich mangelhafte und 2017 eigentlich nicht mehr hinnehmbare Synchronisation betreffen.

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      • Quentara 13840 XP Leetspeak | 28.04.2017 - 00:28 Uhr

        Meinst Du die deutsche Übersetzung oder die Synchronsprecher? Letztere fand ich wirklich passend, bei den Untertiteln würde ich Dir Recht geben 😉

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  4. Tornadoblaster 0 XP Neuling | 28.04.2017 - 09:54 Uhr

    Ich kaufs erst wenn alle Episoden da sind. 🙂

    Auch wenn es hier jetzt einige „probleme“ hat.
    Solange die Story gut ist, ist mir das mit dem kleinen Ruckeln etc. auch egal.

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  5. ThePhil 59435 XP Nachwuchsadmin 8+ | 01.05.2017 - 04:12 Uhr

    Klingt alles in allem nach dem typischen Telltale Spiel. Das wirds auch irgendwann mal als Gesammtpaket recht günstig geben und dann werde ich zur Stelle sein!

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