Activision Blizzard: Offener Brief an die Geschäftsführung veröffentlicht

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Image: Activision Blizzard

Infolge der Reaktion von Activision Blizzard auf die Belästigungs- und Diskriminierungsvorwürfe haben einige Mitarbeiter einen offenen Brief an die Geschäftsführung geschrieben.

Letzte Woche wurde vom California Department of Fair Housing and Employment eine Klage gegen Activision Blizzard eingereicht, welche unternehmensinterne Fälle von sexueller Belästigung und Rassendiskriminierung umfasst.

Das Unternehmen reagierte mit Unverständnis und wies jegliche Schuld von sich. Ein Sprecher bezeichnete die Vorwürfe als falsch und verzerrt während Activision-Managerin Frances Townsend die Behauptungen in einer E-Mail als sachlich falsch, alt und aus dem Zusammenhang gerissen beschrieb.

Nun wurde seitens der Belegschaft ein offener Brief an die Führungsriege von Activision Blizzard veröffentlicht, der von über 2.000 aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern unterzeichnet wurde.

In besagtem Brief wird Activision Blizzards Reaktion auf die Anschuldigungen als abscheulich und beleidigend bezeichnet.

In dem Brief heißt es wie folgt:

„An die Führung von Activision Blizzard,

Wir, die Unterzeichner, stimmen zu, dass die Aussagen von Activision Blizzard, Inc. und ihrem Rechtsbeistand in Bezug auf die DFEH-Klage sowie die anschließende interne Aussage von Frances Townsend abscheulich und beleidigend für alle sind, für die unser Unternehmen unserer Meinung nach stehen sollte. Um es klar und unmissverständlich auszudrücken, unsere Werte als Mitarbeiter spiegeln sich in den Worten und Taten unserer Führung nicht wider.“

„Wir glauben, dass diese Aussagen unserem anhaltenden Streben nach Gleichberechtigung innerhalb und außerhalb unserer Branche geschadet haben. Die Kategorisierung der Behauptungen als verzerrt und in vielen Fällen falsch schafft eine Unternehmensatmosphäre, die Opfer unglaubwürdig macht. Es lässt auch Zweifel an der Fähigkeit unserer Organisationen aufkommen, Täter für ihre Handlungen zur Verantwortung zu ziehen und ein sicheres Umfeld zu schaffen, in dem sich Opfer in Zukunft zu Wort melden können. Diese Aussagen machen deutlich, dass unsere Führung unsere Werte nicht an die erste Stelle stellt. Sofortige Korrekturen sind von der höchsten Ebene unserer Organisation erforderlich.“

„Unsere Unternehmensleiter haben behauptet, dass Maßnahmen zu unserem Schutz ergriffen werden, aber angesichts rechtlicher Schritte – und der beunruhigenden offiziellen Reaktionen, die darauf folgten – vertrauen wir nicht mehr darauf, dass unsere Führungskräfte die Sicherheit der Mitarbeiter über ihre eigenen Interessen stellen werden. Zu behaupten, es handle sich um eine wirklich gehaltlose und unverantwortliche Klage, während so viele aktuelle und ehemalige Mitarbeiter über ihre eigenen Erfahrungen mit Belästigung und Missbrauch sprechen, ist einfach inakzeptabel.“

„Wir fordern offizielle Erklärungen, die die Ernsthaftigkeit dieser Anschuldigungen anerkennen und Mitgefühl für die Opfer von Belästigung und Übergriffen zeigen. Wir fordern Frances Townsend auf, zu ihrem Wort zu stehen, als Executive Sponsor des ABK Employee Women’s Network aufgrund der schädlichen Natur ihrer Aussage zurückzutreten. Wir fordern das Führungsteam auf, mit uns zusammen an neuen und sinnvollen Bemühungen zu arbeiten, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter – sowie unsere Gemeinschaft – einen sicheren Ort haben, um sich zu äußern und diese Dinge anzusprechen.“

„Wir stehen all unseren Freunden, Teamkollegen und Kollegen sowie den Mitgliedern unserer engagierten Gemeinschaft, die Misshandlungen oder Belästigungen jeglicher Art erfahren haben zur Seite. Wir werden nicht zum Schweigen gebracht, wir werden nicht zur Seite treten und wir werden nicht aufgeben, bis das Unternehmen, das wir lieben, ein Arbeitsplatz ist, bei dem wir alle wieder stolz sein können, ein Teil davon zu sein. Wir werden die Veränderung sein.“

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28 Kommentare Added

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  1. Lucky Mike 4 70375 XP Tastenakrobat Level 1 | 28.07.2021 - 08:59 Uhr

    Immer wieder nice, wenn Chefs zu betroffenen sagen, das stimmt doch gar nicht. Du lügst! So war das nicht. Obwohl die betroffenen doch selbst dabei waren? Anstatt die Kritik und Äußerungen ernst zu nehmen, etwas dagegen zu tun, und als Firma besser zu werden. Aus Fehlern lernen ist wohl aus der Mode gekommen, nicht nur bei Politikern 😥

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    • Robilein 956985 XP Xboxdynasty All Star Onyx | 28.07.2021 - 09:04 Uhr

      Denkst du ihn interessiert es? Er steckt sich seine übertriebenen Gehälter ein, das hat Priorität.

      Sowas macht mich wütend wie man mit denen, die das Rad am Laufen halten, umgeht.

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      • Weenschen 43220 XP Hooligan Schubser | 28.07.2021 - 09:54 Uhr

        Wenn das so durch alle Medien geht und die Öffentlichkeit in diesem Umfang informiert wird, dürfte ihn das sehr wohl interessieren. Das ist, wie man im offenen Brief sehen kann, keine Kleinigkeit mehr, die sich unter den Teppich kehren lässt.

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  2. DrDrDevil 254140 XP Xboxdynasty Veteran Silber | 28.07.2021 - 11:01 Uhr

    Ich drücke den Mitarbeitern die Daumen, aber es ist sehr unwahrscheinlich dass sich da etwas ändert

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  3. willlee1985 0 XP Neuling | 28.07.2021 - 11:02 Uhr

    Ich hab da eher die These, dass rücksichtslose Menschen viel eher in diese Positionen kommen, einfach weil sie rücksichtslos sind.
    Ist wohl auch hier das Henne-Ei-Problem

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  4. Ghostyrix 102700 XP Elite User | 28.07.2021 - 18:14 Uhr

    Ich hoffe mal, dass die Führung wirklich etwas unternimmt und die Mitarbeiter/die Öffentlichkeit etwas erreichen können, damit es zu Veränderungen kommt.

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  5. Daimos1603 8940 XP Beginner Level 4 | 28.07.2021 - 18:27 Uhr

    Unglaublich was da los ist. Und alles was die in der Leitung machen ist leere Worte in die Welt schicken. Aber nur so kommt man eben so weit. Traurige Wahrheit die man da spürt.

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