Atomic Heart: Ukraine fordert offiziell Verbannung des Spiels aus Stores

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Image: Focus Entertainment

Die Ukraine hat sich nun schriftlich an die großen Plattformbetreiber gewendet und fordert den Bann von Atomic Hearts.

Im Februar haben wir über die Absicht der ukrainischen Regierung berichtet, die den Bann des Spiels Atomic Heart aus den digitalen Stores von Xbox, PlayStation und Steam fordert.

Das Spiel sei zu entfernen, da es Toxizität fördere, potenzielle Nutzer-Datensammlung betreibe und das Geld aus Spielverkäufen für den Krieg gegen die Ukraine verwenden könnte.

Mykhailo Fedorov, Vizepremierminister und Minister für digitale Transformation in der Ukraine, hat sich nun schriftlich und damit offiziell an die Führungsriege der Unternehmen gewandt.

So gingen einheitliche Schreiben an Jim Ryan von Sony Interactive Entertainment, Kenichiro Yoshida von Sony Group Corporation, Brad Smith von Microsoft sowie Gabe Newell von Valve.

Den Inhalt des Briefs an Brad Smith von Microsoft haben wir euch übersetzt:

„Sehr geehrter Herr Smith,

wie Sie wissen, ist der 24. Februar 2023 der Jahrestag des von der Russischen Föderation geführten Krieges gegen die Ukraine. Seit einem Jahr kämpft die Ukraine tapfer gegen das Böse in der Welt, während Russland seinen Marschflugkörperterrorismus fortsetzt und täglich Kriegsverbrechen begeht.

Das ukrainische Ministerium für digitale Transformation begrüßt die Maßnahmen, die private Unternehmen bereits ergriffen haben, um den wirtschaftlichen Druck auf Russland zu verstärken, indem sie ihre operativen und kommerziellen Aktivitäten dort aussetzen. Unternehmenssanktionen sind in der Tat ein wirksames Instrument, um die Entwicklung von Technologie bzw. Kriegsführung in Russland zu verhindern. Wir haben jedoch ernsthafte Bedenken bezüglich des Spiels „Atomic Heart“, das am 21. Februar 2023 im Xbox Games Store veröffentlicht wurde. Daher möchte ich mich mit diesem Schreiben an Sie wenden und Ihnen Folgendes mitteilen.

Nach den uns vorliegenden Informationen wurde das oben erwähnte Spiel vom russischen Studio Mundfish entwickelt. Da Mundfish über ein russisches Management und russische Büros verfügt, besteht die Gefahr, dass Gelder aus den Käufen des Spiels in den russischen Haushalt fließen und somit zur Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine verwendet werden. Ein weiterer Punkt, den ich hervorheben muss, ist, dass die Zusammenarbeit mit russischen Unternehmen nicht mit der Sanktionspolitik in freien demokratischen Ländern vereinbar ist. Eine weitere Dimension des Spiels „Atomic Heart“ – seine Thematik. Die ukrainische Regierung hat ernsthafte Bedenken, da es völlig gegen die ukrainische Gesetzgebung verstößt. Das Spiel selbst wirbt für das kommunistische Regime und sowjetische Symbole.

Ich glaube, dass Microsoft nicht als eine Plattform angesehen werden möchte, die den Kommunismus unterstützt, auch nicht in einer solch futuristischen Ausführung. Die Geschichte Sowjetrusslands und seine imperialistischen Übergriffe auf andere unabhängige Länder führten zur Ermordung Hunderttausender ziviler Menschen. Nicht nur jetzt in der Ukraine, sondern auch in Moldawien und Georgien. Es ist keine rhetorische Frage mehr, ob es sich lohnt, Symbole zu fördern, die mit Blut beschmiert sind.

In Anbetracht der oben genannten Punkte fordern wir die Microsoft Corporation auf, den Verkauf digitaler Versionen dieses Spiels über den Xbox Games Store zu verbieten.

Ich möchte auch betonen, dass die Spieleentwickler sich nicht öffentlich zu Putins Regime und dem blutigen Krieg, den Russland gegen die Ukraine entfesselt hat, geäußert haben. Mehr denn je sollten sich Politiker und Unternehmen auf der ganzen Welt zusammentun, um gegen die russische Invasion zu protestieren und die Finanzierung des Krieges auf jede erdenkliche Weise zu stoppen. Auch ein informativer Beitrag. Ich hoffe, Sie auf der hellen Seite zu sehen.

Mit freundlichen Grüßen

Mykhailo Fedorov
Vizepremierminister der Ukraine,
Minister für digitale Transformation der Ukraine“

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115 Kommentare Added

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  1. Xbox117 37525 XP Bobby Car Rennfahrer | 07.03.2023 - 12:23 Uhr

    Also langsam wirds lächerlich. Das hier ist immer noch ein Videospiel wo man als Entwickler seiner Fantasie freien Lauf lassen kann.
    Soll man jetzt alle Spiele von russischen und ukrainischen Entwicklern boykottieren nur weil da ein Krieg tobt?
    Klar Krieg ist immer scheiße aber hier geht es um Videospiele, diese Politik scheiße nervt einfach nur noch.
    Ich persönlich finde auch, dass wir uns aus diesem Krieg komplett raushalten sollten.
    Beide Länder sind nicht Teil der NATO, also keine Verbündeten.
    Den Ukrainiern lauter Panzer und Munition zu liefern ist ein absolutes Unding.
    Sollen die sich gegenseitig bekämpfen wenn sie wollen, wir sollten uns da nicht einmischen.

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  2. MonkeyKongXXL 1620 XP Beginner Level 1 | 12.03.2023 - 20:10 Uhr

    Ein sehr schwieriges Thema, aber vielleicht sollte man Videospiele und Politik mal separat betrachten.

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