Der Release-Termin zur Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 ist für den 19. November angesetzt. Ein Datum, auf das sich viele Spieler freuen. Gerade auch, weil das Rollenspiel schon mehrmals verschoben werden musste.
Damit der Termin im November auch eingehalten werden kann, wurden bei CD Projekt RED jetzt Überstunden angeordnet.
Die Mitarbeiter des polnischen Entwicklerstudios hatten dazu eine Mail vom Studiochef Adam Badowski erhalten. Darin hieß es, dass alle Mitarbeiter nun sechs Tage die Woche arbeiten müssen. Ab Montag gehe das ganze Entwicklerstudio demnach in den „Overdrive“ und es soll dann auf Hochtouren laufen.
Laut Bloomberg sollen einige Mitarbeiter schon über ein Jahr lang zusätzliche Nächte und an Wochenenden arbeiten.
Für ihre Überstunden werden die Mitarbeiter laut polnischem Gesetz zwar bezahlt. Doch die als Crunch bezeichnete Phase, in der Entwickler viele Überstunden zur Einhaltung eines Termins machen müssen, war bei CD Projekt RED bisher eine freiwillige Angelegenheit. Das sagte Mitbegründer Marcin Iwiński im Mai 2019.
Badowski schrieb in seiner Mail, dass er für diese Entscheidung die volle Verantwortung übernehme und wisse, dass man Versprechen bezüglich des Crunch gebrochen habe. Es stehe auch in direktem Widerspruch zu dem, was er schon länger glaubte. Nämlich, dass eine Crunchphase niemals die Lösung sein sollte. Doch man habe alle anderen Möglichkeiten, die Situation zu meistern, ausgeschöpft.
Update
Adam Badowski hat sich zum Crunch bei Cyberpunk 2077 via Twitter noch einmal geäußert. Dort sagte er unter anderem, dass die Mehrheit der Mitarbeiter diesen Push verstehe. Gerade auch im Hinblick auf die Tatsache, dass das Spiel schon in der Zertifizierung sei und jeder Tag sie näher an die Fertigstellung eines Spiels bringt, auf das man stolz sein will.
Es sei die härteste Entscheidung, die er je treffen musste. Aber die Belegschaft werde für jede Extrastunde sehr gut bezahlt. Wie auch in den Jahren zuvor werden 10 % des jährlichen Umsatzes des Unternehmens an die Mitarbeiter ausgeschüttet.
https://t.co/Ie5W0O7iiv pic.twitter.com/IJBZ3IIT6m
— Adam Badowski⚡️ (@AdamBadowski) September 30, 2020
Toll das Sie den Termin halten wollen, aber sehr krass für die Mitarbeiter.
Das ist in anderen Bereichen der Projektarbeit auch nicht anders wenn man Terminvereinbarung hat, da hängen dann auch Strafzahlungen dran und zu dem Zeitpunkt neu Mitarbeiter einzustellen macht auch keinen Sinn. Meist kompensieren das die Eigentümer solcher Firmen dann mit entsprechenden Bonuszahlung und vollbezahlten Urlauben im mehr Monatigen Bereich.
Sowas kann einmal passieren. Zähnenknirschend zweimal. Beim dritten Mal hat entweder der Projektmanager seine Unfähigkeit bewiesen oder der Fisch stinkt wie üblich vom Kopf her und das ganze Unternehmen ist Mist.
Tja, man sollte sich eben nie zu weit aus dem Fenster lehnen.
Wann haben Sie das denn gemacht ?
Na in dem sie sich mehrfach aus Überzeugung gegen solche Arbeitsweisen ausgesprochen haben. Das war wohl ein bisschen naiv.
Ach darauf war das bezogen, ja oke
Dachte ich mir auch.
Unterm Strich heißt das also, dass man das Spiel verschoben hatte, weil man keine Crunchtime anordnen wollte und wurde für die Einstellung gefeiert.
Jetzt will man das Spiel aber nicht mehr verschieben ordnet doch eine verpflichtende Crunchtime an.
Na ja so ist das eben mit dem Geldverdienen. Für mich kein Problem(!), aber ich habe immer die Lobeshymnen auf CD Project Red im Kopf.
Ich drück den Mitarbeitern die Daumen das keiner ein Burn Out etc bekommt…
Sowas ist nicht ohne ?
Solange die Mitarbeiter damit einverstanden sind und nicht gezwungen werden ist das ja prinzipiell oke 🙂
Trotzdem hart 😀
Würde meinen ein bisschen spät, wenn man die heiße Phase im Oktober einläutet und das Spiel 6 Wochen später erscheinen soll?
Hätte da September für besser gehalten.
Wahrscheinlich ist das Spiel zum Release ziemlich verbuggt oder es fehlen noch Teile…
naja das ist ja durchaus üblich das vor der heißen Phase noch etwas mehr gearbeitet wird. Und normalerweise freut man sich ja dann auch jeder auf die Veröffentlichung
Wird zwar hart für die Mitarbeiter, aber sowas gibt es ja in vielen Branchen…
Die packen das schon, und ich hoffe die hauen ein richtig geiles Spiel raus 🙂 .
Selbstverständlich ist es blöd für die Mitarbeiter,aber egal wie viel Zeit und Geld ein Projekt hat,es ist am Ende immer Crunch angesagt weil es komplett unmöglich ist Fehler die entstehen vorauszusagen.
Es ist in jedem Job so – ist viel zu tun arbeitet man mehr.Es ist nicht schön,es nervt,aber in dem speziellen Fall ist ihre Karriere direkt vom Produkt und dessen Erfolg abhängig.