Der Herr der Ringe: Gollum: Rettet Patch 1.3 das Abenteuerspiel?

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Image: Daedalic Entertainment

Der Herr der Ringe: Gollum startete desaströs, was nun der Patch 1.13 beheben soll, um das Drama wider gutzumachen.

Die Veröffentlichung um den ehemaligen Hobbit in Der Herr der Ringe: Gollum war ein Desaster, kann man sagen. Mit Patch 1.3 nahm sich das Studio Daedalic Entertainment vor, die bekannten Probleme zu bereinigen und es spielbarer zu machen. Denn nicht nur kurze Einbrüche in der Bildrate überschatten das Spiel, sondern ebenso das Ausbleiben von Effekten oder Kollisionsangaben. Der Patch zielt vor allem auf die allgemeine Performance der großen Next-Gen-Konsolen wie der PlayStation 5 und Xbox Series X ab.

Vor 1.3 waren noch starke Probleme im Thema Raytracing auf der Konsole vorhanden, wenn der Modus genutzt wird. Effekte werden gar nicht oder nur gezielt verwendet, Schatten fehlen, Texturen laden nicht. Was teilweise zu absurden Bildgestaltungen geführt hat. Denn die Lichteinfälle zum Beispiel sind mal berechnet, ein paar Meter weiter hingegen nicht. Dabei merkt man allerdings, dass diese Effekte nur in Schlüsselmomenten auftreten. Gollum findet zum Beispiel etwas Story-Relevantes, dann habt ihr da vergleichsweise hübsche Bilder in dem Titel. Zwei Meter weiter eher das Gefühl in einer anderen Höhle zu stehen, denn die Texturen laden nicht richtig und die Ausleuchtung fehlt komplett.

Weiterhin brach die Bildrate gerne ohne ersichtlichen Grund auf 15 fps runter. Der Patch verbesserte das, denn diese Abschnitte sind mit 30 bis 40 fps jetzt spielbarer. Allerdings wird die Schattenbildung von Gollum auf einmal nicht immer berechnet. Mal ist er da, und mal einfach nicht, mal nur angedeutet durch eine Fläche, mal wunderschön dargestellt im Fackelschein. Das Phänomen lässt sich nur darauf zurückführen, dass die Entwickler hier die Leistungsreserven der „Schattenbildung“ entzogen, um so das Spiel in diesen Situationen flüssiger laufen zu lassen.

Ebenso entfernte man vorher die Option, die Haare des kleinen Ex-Hobbits animieren zu lassen. Gerade auf der PlayStation 5 kam es da zu Abstürzen. Diese Option ist jetzt wieder zurück, mit einem geringen Einfluss auf die effektive Leistung. Zumindest auf der Xbox, denn die Sony-Jünger bekamen in ihrem Patch noch nicht die Möglichkeit, Gollum seine Haarpracht wieder animieren zu lassen.

Doch neben solchen Details sind die Kameraführung oder die Abfrage der Aktionen und Animationen ein noch stärkeres Problem. Die Kamera als Beispiel ist bei Bewegungen oftmals unglaublich ungenau. Das führt zu einem Springen der Kamera und damit unweigerlich zu unspielbaren Sequenzen bis hin zum sicheren Bildschirmtot beim Balancieren über eine Schlucht. Diese hat man zwar minimal verbessert, allerdings nicht vollständig behoben.

Damit einhergeht die Problematik, mit der die Xbox-Portierung kämpfen muss. Das Streaming ist im Vergleich zu Sony’s Konsole noch immer schwächer auf der Xbox Series X. Wird das Level im Hintergrund geladen, ruckelt es zwar insgesamt weniger, aber bedingt durch die schlechtere Streamingleistung der Xbox Series X, sind viel mehr Texturen mit hässlichen Platzhaltern belegt.

Dazu spürt man in solchen Momenten eine leichte Verzögerung der Eingaben auf beiden Seiten, was durch die Auslastung der Konsolen kommt. Dies kann dazu führen, dass die Textur, auf der ihr lauft, nicht richtig berechnet wird. Das Ergebnis ist ein ebenso bekanntes: Ihr fallt durch das Level und sterbt. Wer auf all die grafischen Schönheiten allerdings verzichtet, und den Performance-Modus wählt, erhält hier noch die beste Spielbarkeit.

Die Xbox Series S hingegen hat in diesem weiterhin Probleme, teilweise brechen die Frames auf einen einstelligen Bereich runter, in einer aktiven Sequenz, nicht in einer Cut-Szene sei dazu gesagt. Den Qualitätsmodus auf der Series S zu spielen, macht die Probleme noch offensichtlicher. Bei der festen Auflösung in diesem Modus kommt ihr im Spiel selten über die 20 bis 25 Bilder pro Sekunde. Ganz klar hat man mit den begrenzten Leistungsreserven der Series S zu kämpfen, denn über den gesamten Patch steht die Gollum Version hier in keinem guten Licht, wenn es mal scheint.

Sicherlich verbessert der Patch den ein oder anderen Punkt. Unabhängig davon, auf welcher großen Version der Next-Gen-Konsolen ihr spielt, wird es zumindest besser laufen als vorher. Das Portierungsteam ist hier offenbar gezielt die Stärken und Schwächen der jeweiligen Konsolen angegangen, um so allgemein die Performance zu steigern. Was bei der Xbox Series S hingegen leider nicht wirklich geklappt hat. Trotzdem muss hier noch gewaltig weiter verbessert werden, denn der aktuelle Patch-Stand bringt noch immer nicht das erhoffte Erlebnis in Der Herr der Ringe: Gollum und verbessert nur im Flickwerk den technischen Stand des Spiels.

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17 Kommentare Added

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  1. Tocster 1060 XP Beginner Level 1 | 07.06.2023 - 03:22 Uhr

    Ich warte darauf das alle Gollum Discs neben E.T. in der Wüste vergraben werden.

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  2. MAPtheMOP 53715 XP Nachwuchsadmin 6+ | 07.06.2023 - 07:47 Uhr

    Es wird auch weniger die Umsetzung an sich kritisiert sondern der desolate technische Zustand und die vielen Unzulänglichkeiten. Idee und Gedanken der Entwickler waren gut. Was am Ende dabei raus kam, ist halt einfach kein Produkt, das man Endkunden für Geld überlassen darf.

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  3. FaMe 125785 XP Man-at-Arms Gold | 07.06.2023 - 08:29 Uhr

    Auf die Frage (Überschrift des Artikels) gibt’s ein klaren „Nein“. Viele werden, nach den schlechten Tests, dem Titel keine Chance mehr geben. Kaum einer informiert sich über Patches oder Updates.

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  4. SanVio70 175420 XP P3P3 L3 P3W P3W Shot 3 | 07.06.2023 - 13:07 Uhr

    Solche Hinweise bestätigen mich leider immer mehr in meiner Annahme, dass die Entwickler zwar mit riesigen RAM Umgebungen usw. entwickeln, aber dann runter auf Konsole, teilweise ja in jüngster Vergangenheit auch bei Computern, aber die Spiele nicht gut laufen.
    Da ist die riesige Entwickler Umgebung aus meiner Sicht auch für den Popo.

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