Electronic Arts: Clash of Realities 2008: Lebhafter Spieldiskurs in Köln

Die zweite internationale Computerspiele-Konferenz Clash of Realities ist heute an der Fachhochschule Köln zu Ende gegangen. Drei Tage lang präsentierten Wissenschaftler aus dem In- und Ausland ihre jüngsten Forschungsergebnisse zu…

Die zweite internationale Computerspiele-Konferenz „Clash of Realities“ ist heute an der Fachhochschule Köln zu Ende gegangen. Drei Tage lang präsentierten Wissenschaftler aus dem In- und Ausland ihre jüngsten Forschungsergebnisse zu Video- und Computerspielen. Mehr als 650 Teilnehmer diskutierten lebhaft mit den Experten auf dem Podium. Die Fachhochschule Köln und der Spielehersteller Electronic Arts, Veranstalter der Konferenz, holten renommierte Forscher wie den Spieltheoretiker Dr. Jesper Juul vom Massachusetts Institute of Technology und den Linguisten Prof. Dr. James Paul Gee von der Arizona State University an den Rhein. Das wissenschaftliche Spektrum reichte von Medienpädagogik über medizinische Suchtforschung bis hin zur Ästhetik von Computerspielen.

Einer der Publikumsmagneten war der Vortrag von James Paul Gee. „Spiele sind menschliches Denken in Bestform“, sagte der Forscher und stellte den enormen Lerneffekt beim Computerspielen heraus. Die praktische Simulation in komplexen Spielen wie „Portal“ bereitet für das reale Handeln besser vor als jede Theorie.

Der Psychiater Dr. Bert te Wildt von der Medizinischen Hochschule Hannover und die Psychologin Dr. Silvia Kratzer von der Universität Augsburg wiesen in unabhängigen Studien nach, dass pathologischer Internet- und Spielekonsum keine eigenständige Krankheit, sondern ein Begleitsymptom gängiger psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen ist. „Ein psychisch gesunder Erwachsener wird nicht abhängig“, schloss Bert te Wildt und regte an, den exzessiven Spielkonsum auch als „Lösungsversuch für neurotische Konflikte“ zu verstehen.

Die Konferenz ist ein wichtiger Beitrag, über Computerspiele ernsthaft zu reden. Damit leben wir gerade den Kritikern vor, dass es eine lebendige Spielkultur gibt, und machen diese greifbar“, sagte Dr. Mathias Mertens von der Universität Hildesheim. „Der Diskurs über Computerspiele braucht Öffentlichkeit“, war sich auch Dr. Britta Neitzel von der Universität Siegen sicher. Sie ging in ihrem Vortrag sogar so weit, Spiele als neue Leitmedien in einem umfassenden gesellschaftlichen Umbruch anzusehen.

Weitere Informationen zur Konferenz gibt es auf www.clash-of-realities.de.

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