Gaming: Gamer neigen eher zu Rassismus und Sexismus laut Studie

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Laut einer neuen Studie neigen Personen mit einer starken Identifikation als Gamer eher zu extremen Verhaltensweisen wie Rassismus und Sexismus.

Wie aus der von Take This veröffentlichten Studie „Identitätsverschmelzung und Extremismus in Gaming-Kulturen“ hervorgeht, neigen Personen, die sich selbst als Gamer identifizieren, eher zu extremen Verhaltensweisen wie Rassismus oder Frauenfeindlichkeit.

Die Studie untersucht die potenzielle Rolle der „Identitätsverschmelzung“ in toxischen Teilen von Gaming-Communitys. Diese beschreibt ein tiefes Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, welche das persönliche Leben so stark beeinflusst, dass sogar zum eigenen Nachteil gruppenfreundliche Verhaltensweisen vertreten werden.

Im Gespräch mit Vice betont Mitautorin Dr. Rachel Kowert, dass die Ergebnisse der Studie nur einen kleinen, toxischen Teil der Gamer betreffen und es keine Hinweise auf weit verbreiteten Extremismus unter Gamern gebe.

Das Phänomen der Identitätsverschmelzung beschränkt sich nicht ausschließlich auf die Gaming-Szene. Auch in den Bereichen Militär und Leistungssport brachten Studien ähnliche Ergebnisse hervor.

Laut den Untersuchungen kann Gaming besonders förderlich bei der Entstehung von Identitätsverschmelzungen sein, insbesondere durch gemeinsame Erlebnisse, die herausfordernd und fesselnd sind.

„Wir haben individuelle Identitäten und soziale Identitäten“, erklärt Kowert. „Ich bin also Rachel, ich bin eine Frau und ich bin ein Gamer. Ich liebe The Witcher. Das sind meine sozialen Identitäten und sie sind getrennt.“

„Identitätsverschmelzung bedeutet, dass die soziale Identität und die individuelle Identität miteinander verschmelzen und man sie nicht mehr trennen kann. …. Die Art und Weise, wie sich die Verschmelzung entwickelt, macht sie anfälliger für extreme Verhaltensweisen.“

Insgesamt umfasste die Untersuchung drei Studien, in denen hunderte amerikanische Gamer zu ihren Überzeugungen und Ansichten bezüglich verschiedener Themenbereiche befragt wurden. Anschließend wurde durch Fragen zur Gaming-Kultur versucht, eine mögliche Korrelation zu einer Identitätsverschmelzung aufzudecken.

Eine der Studien nennt Einsamkeit, das Vermeiden von Bindungen und Bindungsangst als weitere Faktoren für Identitätsverschmelzungen mit der Gaming-Kultur. Unter Verweis auf die positiven und negativen Aspekte der Gaming-Kultur, wird diese als zweischneidiges Schwert bezeichnet.

Die dritte Studie stellt fest, dass antisoziales Verhalten stärker mit wettbewerbsorientierten Spielen wie Call of Duty als mit eher kooperativen Spielen wie Minecraft korreliert:

„Wenn die Gamer-Identität den Kern der eigenen Person ausmacht, scheint dies das widerzuspiegeln, was wir als toxische Gamer-Kultur bezeichnen, die eher zur Ausgrenzung als zur Integration neigt – also zu Dingen wie Rassismus, Sexismus und Frauenfeindlichkeit“, so Kowert gegenüber Vice. „All diese Dinge, von denen wir wissen, dass sie in Gaming-Räumen existieren, scheinen von denjenigen verinnerlicht zu werden, die sich sehr stark als Teil dieser Community identifizieren.“

Kowert möchte die Studie nicht als Werkzeug zum Angriff auf die Gaming-Community verstanden wissen und stellt nochmals klar, dass das Ergebnis nicht bedeute, dass alle Gamer böse oder Extremisten seien.

Vielmehr handele es sich bei Spielen um eine wunderbare Sache, die im Allgemeinen mehr Positives als Negatives zu bieten hätten. Gespräche über diese Thematik seien allerdings notwendig, da ohne diese eine Abschwächung der Probleme nur schwer möglich wäre, so die Autorin.

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46 Kommentare Added

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  1. ExxZombieSchaf 21100 XP Nasenbohrer Level 1 | 28.10.2022 - 16:54 Uhr

    Jetzt sind Gamer nicht nur „Amokläufer“, sondern auch noch „Rassisten+Sexsisten“ wird alles immer besser ^^
    Die Lösung der EU wird sein, noch mehr Kontrolle, noch mehr Überwachung oder noch besser, alles direkt ganz verbieten!!!

    Obwohl, bei der bevorstehenden Energie Krise+den hohen Strom Preisen, werden Gamer sich dies in der Zukunft eh nur noch leisten können, wenn diese wenigstens Millionäre oder Milliardäre sind. Schöne neue Welt.

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  2. MCRIPPI 14055 XP Leetspeak | 28.10.2022 - 21:19 Uhr

    Das ist der Grund warum ich eigentlich nur Singleplayer spiele. Im seltenen fall das ich mal Multiplayer spiele wird alles stumm geschalten.

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    • ExxZombieSchaf 21100 XP Nasenbohrer Level 1 | 31.10.2022 - 14:55 Uhr

      Kann ich gut nachvollziehen, mir sind viele Multiplayer Spiele auch einfach zu stressig, möchte beim Zocken eigentlich mal etwas vom stressigen Altag abschalten und nicht da auch noch andauernd (im Multiplayer) in nem Wettkampf stehen
      wie z.B. Cod oder so.
      Wenn, dann möchte ich eher etwas mehr gute Coop Games haben, aber meine Favoriten bleiben einfach gute Singleplayer Spiele. Schönen Tag wünsch ich dir noch.

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  3. TheMarslMcFly 188375 XP Battle Rifle God | 31.10.2022 - 22:41 Uhr

    Wenn man sich mal anguckt was für Clowns riesig auf zb Twitch sind wundert mich dass nicht. Auch in jeder CoD Lobby dauerts im „Normalfall“ nicht allzu lang bis irgendwer die schlimmstmöglichen Beleidigungen rum wirft. Deshalb, Singleplayer FTW!

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