Der Branchenanalyst Piers Harding-Rolls von Ampere Games sprach mit GamesIndustry über das Abonnement-Geschäft und die mögliche Auswirkung eines AAA-Titels wie Call of Duty.
Harding-Rolls wies zunächst auf die Besonderheit des Spielemarkts hin, in dem Ingame-Käufe und DLCs dominieren und den Großteil der Monetarisierung auf der Konsole ausmachen.
„Wie wir wissen, ist der Spielesektor nicht wie andere Unterhaltungsmärkte. Die Monetarisierung durch In-Game und DLC dominiert den gesamten Sektor und macht den größten Teil des Konsolenmarktes aus, obwohl der Anteil der Monetarisierung viel gleichmäßiger ist als beispielsweise auf dem Markt für mobile Spiele. Die Möglichkeit, hybride Monetarisierungsformen einzusetzen, z. B. Abonnements und spielinterne Monetarisierung oder Werbung, erhöht die wirtschaftliche Rentabilität von Diensten wie Game Pass. Ich erwarte nicht, dass Abonnements den Spielesektor dominieren werden, aber ich glaube, dass das Hinzufügen von Neuerscheinungen zu diesen Diensten allmählich die kommerzielle Robustheit des Premium-Geschäftsmodells für Konsolenspiele untergräbt“, so Harding-Rolls.
Mit Ausnahme der eigenen First Party-Spiele von Microsoft werden in Abo-Diensten wie dem Xbox Game Pass keine AAA-Spiele zum Release veröffentlicht. Um das Geschäft in diesem Bereich aber weiter anzukurbeln, werden mehrere neue Premium-Spiele benötigt.
Harding-Rolls erklärte: „Premium-Spiele wird es natürlich weiterhin geben, vor allem die großen Titel, aber ich glaube, dass es eine inhärente Spannung zwischen diesen Monetarisierungsmodellen gibt, die nur auf dem AAA-Spielemarkt, der sich auf die Konsolen konzentriert, wirklich deutlich wird.“
Ein Call of Duty im Xbox Game Pass oder auch PlayStation Plus zum Launch könnte der Ansicht von Harding-Rolls dazu führen, dass Publisher die Finanzierung eines Spiels auf eine andere Art und Weise angehen.
„Wenn Call of Duty am selben Tag in den Game Pass aufgenommen wird, wird dies einen erheblichen Einfluss auf die Abonnentenzahlen haben. Darüber hinaus wird die Aufnahme von Warzone mit zusätzlichen Game Pass-Perks das Interesse und die Kundenbindung fördern. Call of Duty ist regelmäßig und groß genug, um die Abonnementzahlen deutlich zu steigern, was wiederum dazu führen könnte, dass die Publisher ihre AAA-Budgets, Produkte und Monetarisierungsstrategien überdenken.“
Dennoch bleibt es ungewiss, was die Aufnahme von Premium-Spielen zum Launch tatsächlich für Auswirkungen auf Abo-Dienste hat, wie der Analyst zugibt.
„Activision Blizzard war bisher inaktiv, was die Bereitstellung seiner Spiele für Content-Dienste angeht, daher ist das Ausmaß der positiven Auswirkungen nicht wirklich bekannt. Es ist schwer zu sagen, ob dies einen Wendepunkt in der Haltung der Publisher gegenüber Abonnementdiensten darstellt. In wirtschaftlicher Hinsicht gibt es für viele Publisher noch viele Fragezeichen, wenn es darum geht, die Bücher auszugleichen, und die Kataloge der Dienste sind im Vergleich zu den breiteren Spielesammlungen der Plattformen klein.“
Wahnsinn, was so ein Analyst so analysiert! Ich denke, das ist der Plan von MS, dafür muß ich kein Analyst sein.
hm, mal ein Gedankenansatz: die Singleplayer-Komponente von CoD hatte hatte das „Glück“, dieses mal anscheinend recht gut zu sein, aber CoD ist doch primär für den Multiplayer beliebt (hab ich mir sagen lassen, hab noch keinen Teil gespielt und bin auch kein MultiplayerFan). Warzone ist bereits F2P und dürfte (dennoch?) ganz gut Geld machen. Ist der ganze Übrnahme / Gamepass /sonstige Hickhack hinfällig, wenn sich CoD analog zu Fortnite sowieso zum F2P-Service-Game wandelt?
Ja kann mir schon vorstellen das die Abonnentenzahlen dann in die Höhe schießen, was jetzt aber auch nich besonders verkehrt wäre 😀