Xbox Series S: Entwickler wollen angeblich obligatorische Kompatibilität aufgeben

Sicher könnt ihr euch daran erinnern, dass die Entwickler von Gotham Knights bekannt gegeben haben, dass das Spiel nur mit 30 FPS laufen wird und keinen Performance-Modus beinhaltet.

Spieler auf der ganzen Welt waren schockiert, als Warner Bros. bekannt gegeben hatte, dass Gotham Knights keine Leistungseinstellungen für Konsolen bieten und sogar nur mit 30 FPS laufen wird, was laut vieler Meinungen nicht mehr zeitgemäß wäre.

Jetzt soll die Xbox Series S an allem schuld sein! Angeblich bringt die kleine Konsole mit der schwächeren Hardware zahlreiche Entwickler zum Verzweifeln.

Senior Character Technical Artist, Lee Devonald, von Rocksteady Studios behauptete, dass eine ganze Generation von Spielen durch „diese Kartoffel-Konsole“ gelähmt sei, weil Microsoft darauf besteht, dass Spiele sowohl für die Xbox Serie S als auch für die relativ leistungsstarke Xbox Serie X veröffentlicht werden.

„Ich wünschte, die Spieler würden verstehen, was 60fps bedeutet, wenn man bedenkt, was sie alles *verlieren*, damit das Spiel so schnell läuft“, sagte er. „Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir eine Current-Gen-Konsole haben, die nicht viel besser ist als eine Last-Gen-Konsole.“

Journalist Jeff Gerstmann stellte diese These infrage. Die meisten dieser Spiele erscheinen ebenfalls für PC und dort existiere eine weitaus größere Bandbreite an Konfigurationen. Unterschiedlichste Grafikkarten und PC-Zusammenstellungen müssen hier bedient werden.

Die Tweets von Lee Devonald wurden gelöscht.

Darauf meldete sich Ian Maclure zu Wort, der für Bossa an „I Am Fish“ gearbeitet hat und meinte, dass die Xbox Series S der Grund sei. Er ging aber noch weiter und behauptete, dass „viele“ Studios Microsoft bitten würden, die obligatorische Kompatibilität mit der Xbox Serie S aufzugeben.

Aktuell müssen Entwickler für Xbox Series X|S sicherstellen, dass ihr Spiel auf beiden Varianten der Konsole lauffähig sind. Laut einer Debatte auf Twitter wünschen sich angeblich „viele“ Entwickler die Erlaubnis, ausschließlich und nur für die stärkere Xbox Series X zu entwickeln, die Berücksichtigung der „schwächeren“ Xbox Series S behindere angeblich den Fortschritt, hieß es weiter.

Ian Maclure erklärte, der Grund für den Wunsch, wäre darin zu finden, dass viele Entwickler im letzten Jahr bereits an der Anforderung verzweifelten. Nach einem Entwicklungszyklus stellte sich die Xbox Series S als „Albatros im Nacken der Entwicklung“ heraus. Die Teams wollen diesen Prozess nicht wiederholen, wenn sie Spiele mit dem Gedanken an die neuen Konsolengenerationen angehen.

Andere Entwickler erklärten hingegen, dass sie selbst keine besonderen Probleme mit dem Thema „Xbox Series S“ erlebt haben und da draußen gibt es viele Games, die auch auf der Xbox Series S abliefern.

Die Tweets von Maclure sind inzwischen nicht mehr einsehbar.

Alexander Battaglia von Digital Foundry behauptete im Mai, von einigen Entwicklern gehört zu haben, dass die Speicherbeschränkungen die Arbeit mit der Xbox Series S zu einer „Qual“ machten.

„Wir haben von mehreren Entwicklern gehört, dass sie das Gefühl haben, dass die Series S manchmal ein bisschen nervt – nicht wegen der CPU- oder GPU-Leistung, sondern eher wegen der Speicherbeschränkungen“, sagte er.

Anscheinend reagierte Microsoft auf die Beschwerden der Entwickler, denn kurze Zeit später gab es ein Update für das Dev-Kit:

Im Juni veröffentlichte Microsoft ein neues Dev-Kit für Spiele und erklärte: „Den Entwicklern werden für die Xbox Series S Hunderte von zusätzlichen Megabyte Speicher zur Verfügung gestellt. Dies gibt den Entwicklern mehr Kontrolle über den Speicher, was die Grafikleistung bei eingeschränktem Speicher verbessern kann.“

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