Alpha Protocol: Alpha Protocol Review

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Kampfsystem mit großen Macken
Mit all euren verbesserten Fertigkeiten seid ihr also bestens gerüstet für den Kampf gegen die Horden quasi hirnloser Gegner, die euch das Spiel entgegen schickt. Denn während eure Feinde auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad schneller schießen und besser treffen als alle legendären Geheimagenten zusammen und euch in wenigen Augenblicken zu Klump verarbeiten, könnt ihr auf Leicht eigentlich noch froh sein, dass sie euch überhaupt finden. Ohne Witz, es kommt vor, dass ihr euch sekundenlang in offenem Gelände unter Feindbeschuss befindet und ALLE Kugeln an euch vorbeiflitzen. Das ist dann auch schon wieder zu leicht.

Alpha Protocol lässt euch die Wahl zwischen drei Kampfvarianten: Entweder ihr vermöbelt die Gegner mit euren Kampfkünsten, bewerft sie mit Granaten und anderen technischen Spielereien oder zückt eure Lieblingskanone und haltet einfach drauf. Je nachdem was ihr wählt, ist die Spielerfahrung natürlich eine andere. Am schwierigsten dürfte es sein mit Granaten effektiv Schaden anzurichten. Sobald ihr euch erst mal an die etwas unrealistische Physik gewöhnt habt, werdet ihr feststellen, dass auch die dümmste KI gut im Ausweichen eurer Wurfgeschosse ist. Im Zweifelsfall laufen sie nämlich auf euch zu und versuchen euch eins mit dem Gewehrkolben zu verpassen. Und keiner von euch würde wohl eine Granate direkt vor die eigenen Füße fallen lassen. Ganz im Gegensatz dazu steht der Nahkampf. Denn Michael Thornton kann mit nur einigen wenigen Tritten einen gestandenen Mann außer Gefecht setzen, Elite-Kämpfer bedürfen einer etwas intensiveren Behandlung. Die Steuerung hierbei ist simpel, wiederholtes Drücken der B-Taste reicht vollkommen aus. Mit höherer Fertigkeitsstufe steigt auch der Schaden, so dass sich eure Beine und Fäuste zu den gefährlichsten Spiel entwickeln können.

Als Agent bleibt euch oft der Griff zur Pistole oder schwererem Kaliber nicht erspart. Umso wichtiger ist es also, dass Obsidian gute Arbeit leistet und das Abknallen diverser Triaden, Banditen und Terroristen richtig Spaß macht. Leider haben die Entwickler aus dem sonnigen Kalifornien mächtig geschludert und kein zufriedenstellendes Kampfsystem auf die Beine gestellt. Statt zu treffen, wenn ihr einen Gegner anvisiert, hängt eure Trefferquote zu einem Großteil von euer Punkteverteilung habt. Fadenkreuz perfekt mittig auf den Kopf den Gegners ausgerichtet, aber bei den Punkten gespart? Selber schuld, geht der Schuss halt daneben und ruft viele Wachen auf den Plan, die euch unerbittlich jagen. Das frustriert vor allem auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, wo eure Kontrahenten eine ganze Ecke mehr Schaden aushalten können. Pistolen, die eigentlich als relativ präzise gelten, streuen schlimmer als ein Rasensprenger und sind daher nutzlos. Außer ihr investiert mehrere Dutzend Fertigkeitspunkte in die Waffe eurer Wahl. Da die aber sowieso knapp sind und auch andere Bereiche abgedeckt werden müssen, ist die Auswahl der Schießeisen zugunsten der Spielbarkeit auf maximal zwei Waffen beschränkt. Das hätte besser gelöst werden müssen, Obsidian hat sich einen ganz schön großen Fehler geleistet. Dieser äußert sich auch beim Spielspaß, der durch die suboptimale Designentscheidung ganz schön leiden muss.

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