Ary and the Secret of Seasons: Test zum ambitionierten Jahreszeiten-Adventure

Fazit

Aufgrund der innovativen Spielmechanik des Jahreszeitenwechsels bietet euch Ary and the Secret of Seasons einen wahrlich interessanten Ansatz, der dem süß dargestellten Action-Adventure einen ganz eigenen Charme verleiht. Mittels der vier einsetzbaren Jahreszeiten sorgt ihr jederzeit für einen unmittelbaren Umgebungswechsel, der durch geschickten Einsatz unter anderem nützliche Kletterranken oder Eisbrücken entstehen lässt, die euch in eurem Vorhaben voranbringen.

Was in der teilweise offenen Spielwelt noch ordentlich Laune macht, wird spätestens in den knallharten Dungeons zur echten Geduldsprobe, da ihr hierbei für das Lösen vieler Rätsel kaum Hinweise oder Infos erhaltet. Oftmals hilft euch daher nur ein wildes Herumprobieren oder das reine Glück, um letztendlich eine Herausforderung erfolgreich zu meistern. Die damit einhergehende Erleichterung über den Zufall kann jedoch nicht im Sinne des Erfinders sein, da euch eigentlich beim nachvollziehbaren Lösen eines Rätsels vielmehr ein erhabenes Gefühl der Zufriedenheit überkommen sollte – aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Darüber hinaus stolpert ihr über spielerische Unzulänglichkeiten wie beispielsweise die ungenaue Steuerung, den kaum vorhandenen Schatten als Orientierung beim Sprung oder die unglücklich agierende Kameraeinstellung, die euch das virtuelle Leben häufig unnötig schwer gestaltet. Die karge Gegnervielfalt, die repetitiven Kämpfe und die seltsame Schnellreisefunktion sorgen ebenfalls für einen spielerischen Dämpfer.

Grafisch dürft ihr von Arys Ausflug ebenfalls nicht allzu viel erwarten. Die große Spielwelt bietet zwar kunterbunte Umgebungen, zahlreiche NPCs sowie etliche Herausforderungen, allerdings müsst ihr mit häufigen Pop-Ups, schwachen Texturen und auffallend wenig Details auskommen.

Dagegen wirkt die spannende sowie tiefgehende Handlung wie eine Offenbarung, die euch sicherlich über die spielerischen Unzulänglichkeiten zumindest ein bisschen hinwegsehen lässt. Wer sich nämlich inhaltlich auf das Spiel vollends einlässt, wird von der komplexen Story garantiert mitgerissen und bestens unterhalten.

Letzten Endes stellt sich das ambitionierte Ary and the Secret of Seasons als genretypisches Action-Adventure heraus, das tatsächlich mit vielen kreativen Ideen daherkommt, diese aber leider nicht ganz ausgereift wirken und deshalb dem Spiel des Öfteren selbst im Wege stehen. Wer damit leben kann, darf einen Blick in das Jahreszeiten-Abenteuer werfen.

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