Assassin’s Creed Odyssey: Test zum Assassinen Abenteuer im antiken Griechenland

Schleppender Einstieg mit Geschlechterwahl

Danach geht es nämlich erst so richtig los mit eurer Reise, eurer eigenen kleinen Odyssey, die Jahrzehnte nach Leonidas Tod ihren Lauf nimmt. Zu Beginn dürft ihr euch entscheiden, ob ihr lieber eine männliche Rolle als Alexis oder den weiblichen Part als Kassandra spielen möchtet – ein Novum in Assassin’s Creed. So schön diese Auswahlmöglichkeit auch ist, viel ändert sich im Spielgeschehen dadurch nicht.

Die Geschichte sowie die Dialoge der Figuren laufen identisch, sie werden aber natürlich anders angesprochen. Da wir uns für unseren Test für die Rolle der Kassandra entschieden haben, kam bei uns oft das Gefühl auf, dass der Handlungsverlauf eher auf einen Mann ausgelegt ist und Kassandra notgedrungen ebenfalls den starken Bad Ass spielen muss.

Vielleicht liegt dieser Charakterzug auch an ihrer harten Vergangenheit. Denn egal ob ihr euch für Alexis oder Kassandra entscheidet, startet ihr eure Reise zunächst als familienloser Söldner im Jahre 431 vor Christus auf der Insel Kefalonia. Dort seid ihr als Kind gestrandet und wurdet vom Geschäftsmann Markos aufgezogen, einem windigen Gesellen, der noch dazu Schulden beim mächtigen Zyklopen hat.

Und so ist am Anfang eurer Geschichte noch nicht viel zu sehen vom epischen Kampf Gut gegen Böse, von dem die Assassin’s Creed Spiele eigentlich handeln. Vielmehr seid ihr die ersten Stunden damit beschäftigt, die Insel zu erkunden, Markos Hals zu retten und euch selbst als Söldner ein bisschen was dazuzuverdienen.

Dieser eher gemächliche Einstieg ist auch einem neuen Feature in Assassin’s Creed Odyssey geschuldet: dem Entdeckungsmodus. Diesmal habt ihr nämlich die Wahl, auf einige der Positionsmarker zu verzichten, die euch zu neuen Quests führen und euch stattdessen anhand von Hinweisen auf Ziele zuzubewegen. Statt euch zum Beispiel auf der Karte direkt anzuzeigen, wo sich angeheuerte Schläger aufhalten, die euch ans Leder wollen, bekommt ihr Tipps wie „Sie haben sich im verlassenen Haus niedergelassen“ oder „Sie befinden sich südlich der Stadt Sami.“

Ansonsten ist es vollkommen euch überlassen, die Welt um euch herum zu entdecken, Ruinen zu erkunden, Höhlen zu durchforsten oder Camps beziehungsweise Festungen zu erobern. Das führt jedoch gerade anfangs auf der vollgepackten Insel Kefalonia dazu, dass ihr euch schnell treiben lasst, viele kleine Dinge entdeckt und die Hauptgeschichte dadurch aus dem Fokus gerät – zumal sie da noch nicht wirklich spannend ist.

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