Cobra Kai 2: Dojos Rising: Test zur Karate-Katastrophe 

Das Kerngameplay macht zu wenig Spaß

Statt eines klassischen horizontalen Beat ‚em’Ups wie beim Vorgänger setzt Entwickler Flux Games auf ein ambitionierteres Konzept und versetzt das Spiel in 3D-Umgebungen mit frei bewegbarer Kamera, vergleichbar mit einem simplen Devil May Cry.

In diesen Arealen erwarten euch zum einen die bereits erwähnten Gegnerwellen, zum anderen sehr kurz gehaltene Passagen zum Erkunden. Viel zu finden gibt es abseits des Weges nicht, abgesehen von ein paar Collectibles, die euch EP als Belohnung einbringen. Manche Stages bestehen hingegen nur aus einer einzigen Kampfarena, in der massig Gegnerwellen gespawnt werden.

Die Steuerung ist zum Glück einfach gehalten. Ihr habt die Möglichkeit leichter und starker Schläge, könnt ausweichen, parieren, sprinten, springen – also alles, was das Herz begehrt. Zudem haben es die diversen Spezial-Attacken, die ihr mit aufgeladenem Ki ausführen könnt, ganz schön in sich. Ob Bauchklatscher, Roundhousekick oder eine Stampfattacke, die Auswahl ist auf den ersten Blick groß. 

Die Moves sprühen zudem nur so vor Effekten wie Blitze, Eiszapfen oder Flammen, je nach präferiertem Dojo. Das sieht zunächst cool aus, andererseits geht das Besondere dieser Attacken mit der Zeit verloren, da ihr diese vielfach einsetzen werdet. Dazu kommt noch, dass ihr nach Benutzung der speziellen Manöver einen kurzen EP-, Stärke-, Geld- oder Gesundheitsbonus bekommt, je nach ausgeführtem Move.

Damit soll taktische Tiefe entstehen, es ist aber eher eine nette Hilfe an etwas Lebensenergie zu kommen, zumal Geld ohnehin im Überfluss vorhanden ist. Überdies könnt ihr die Umgebung nutzen, um weitere Ki-Angriffe auszuführen oder auf Nahkampfwaffen zurückgreifen und mit Besen, Baseballschläger & Co. Gegner attackieren.

Ein interessanter Ansatz ist, dass ihr jederzeit bis zu vier Karateka in eurer Party mitnehmen und jederzeit zwischen ihnen wechseln dürft. Dadurch könnt ihr eine vielseitige Mischung an Mitstreitern durch die Scharmützel schicken. Die Kämpfer unterscheiden sich unter anderem hinsichtlich ihrer Attacken, ihrer Geschwindigkeit und ihrer Spezialmanöver.

Das klingt zunächst gar nicht so verkehrt und bietet eine gewisse Vielfalt an Aktionsmöglichkeiten, sowohl in den Kampf- als auch den, nennen wir es mal Erkundungsabschnitten der einzelnen Level. Ungünstigerweise ist die Steuerung etwas schwammig und fühlt sich indirekt an, sodass ihr nie das Gefühl habt, die komplette Kontrolle über das Geschehen zu haben.

Die frei bewegbare Kamera ist dahin gehend ebenfalls keine große Hilfe, da sie durchgängig nicht in die Richtung zeigt, der ihr euch gerade widmen wollt. Ein Lock-On System, mit dessen Hilfe ihr einzelne Gegner hättet anvisieren können, wäre sicherlich hilfreich gewesen. So müsst ihr ständig nachjustieren, um die Angriffe der Feinde nicht aus den Augen zu verlieren.

Dazu kommt noch, dass das Spiel unter einigen Bugs leidet. Die Kollisionsabfrage ist häufig unpräzise, weswegen ihr einfach die Gegner partout nicht treffen könnt. Vereinzelt triggert dann noch die letzte Gegnerwelle nicht, wodurch sich feindliche Aufeinandertreffen bis in die Ewigkeit ziehen können. Teilweise glitchen sogar Gegner aus den Arealen heraus, woraufhin sie nicht mehr getroffen werden können und das Level nicht mehr zu beenden ist. 

Nach dem letzten Bossfight ging es bei mir auf einmal gar nicht mehr weiter und die letzte Cutscene wurde nicht gestartet. Hier half nur das Spiel komplett zu schließen, da sich nicht mal das Pause-Menü öffnen ließ. Das trübt den Spaß enorm, wenn die letzte Chance nur ein Zurücksetzen auf den letzten Checkpoint ist, die wenigstens fair gesetzt sind.

Der größte Schwachpunkt hinsichtlich des Gameplays ist, wie bei der Struktur des Storytellings, ebenfalls die zu geringe Abwechslung. Die Kämpfe sind repetitiv und die Gegnertypen unterscheiden sich, abgesehen vom Aussehen und ein paar Attacken, zu wenig voneinander.

Lediglich die Bossgegner machen etwas mehr Spaß. On top ärgern euch noch die verbesserungswürdige Steuerung, miese Kamera und im schlimmsten Fall Bugs. In dieser Runde geht das Spiel nach einem gehörigen Handkantenschlag erneut auf die Matte. 0:2!

= Partner- & Affiliate-Links: Mögliche aufgeführte Angebote sind in der Regel mit sogenannten Affiliate-Links versehen. Mit einem Kauf über einen dieser Links unterstützt ihr Xboxdynasty. Ohne Auswirkung auf den Preis erhalten wir vom Anbieter eine kleine Provision und können diese Website kostenlos für euch anbieten.


17 Kommentare Added

Mitdiskutieren
  1. Ranzeweih 114070 XP Scorpio King Rang 2 | 05.12.2022 - 22:11 Uhr

    Hört sich ja schlimmer als der Vorgänger an. Nicht mal vom Grabbeltisch.

    0

Hinterlasse eine Antwort