Die Zwerge: Test zur Bruchlandung der Zwerge

Hörbuch: The Game

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Das Spiel ist in eng abgesteckte Gebietskarten sowie die Weltkarte unterteilt. Erstgenannte dienen einerseits als Kampfarenen, andererseits als Schauplatz zur freien Erkundung sowie zur Interaktion mit NPCs. Ihr bewegt euch auf der Weltkarte auf vorgegebenen Pfaden durch das Geborgene Land, ähnlich einem Gitternetz. Die meisten Punkte auf dem Gitternetz sind völlig belanglos, nur wenige bieten einen Hotspot wie ein Dorf.

Dabei schiebt ihr eine Spielfigur, wie über ein Spielbrett, auf besagten Pfaden entlang. Bis ihr an eine besondere Lokation gelangt oder aber das Spiel euch mit einem Ereignis unterbricht. Ein solches Ereignis kann eine der seltenen Zwischensequenzen sein, meistens jedoch ist es ein Kampf oder der beinah omnipräsente Geschichtenerzähler beschreibt euch, was im Folgenden geschieht.

Hier kommen wir schon zum ersten Knackpunkt: Obwohl die Sprecher einen großartigen Job machen und größtenteils aus Film und Fernsehen bekannt sein dürften, ist es einfach nur unglaublich öde, minutenlang auf die Weltkarte zu starren und sich vorzustellen, was einem da gerade erzählt wird. Gegen den Einsatz meiner Fantasie habe ich beileibe nichts, doch dann lese ich lieber gleich die Buchvorlage. So gleicht dieser Part des Spiels praktisch einem Hörbuch, denn ihr starrt während der Erzählungen auf die Weltkarte und könnt maximal die Kamera vertikal schwenken.

Manchmal dürft ihr in Textboxen eine von mehreren Dialog-Antworten auswählen. Zudem finden in diesen „Hörbuch-Einlagen“ mitunter auch noch einschneidende Ereignisse wie der Tod eines wichtigen Charakters statt. Das nimmt gerade solch wuchtigen Momenten jedoch völlig den Wind aus den Segeln. Hier wäre mit bewegten Bildern und passender Musikuntermalung soviel mehr möglich gewesen.

Die Reise über die Weltkarte könnte nicht umständlicher und einfältiger sein. Das zuvor erwähnte Gitternetz wirkt willkürlich, enthält es doch so manche unnötige Abzweigung, sinnlose Weggabelung oder fehlende Verbindung, welche euch sinnbefreit dazu nötigt, einen Umweg zu gehen. Dabei müsst ihr jeden einzeln Punkt auf diesem Netz manuell mittels eines hakeligen Pfeils anvisieren, auswählen und dann zusehen, wie sich Tungdils Spielfigur quälend langsam dorthin schiebt.

Pro Zug, welcher einem virtuellen Tag entspricht, verbraucht ihr außerdem Reiseproviant. Dieser dient zur Heilung von in Kämpfen zugezogenen Verletzungen. Wenn er verbraucht ist, habt ihr Pech gehabt, denn erwerben lässt er sich bei Händlern nicht. Einen spürbaren Unterschied macht das aber eh nicht. Zu allem Überdruss wird die lahme Odyssee oftmals auch noch von einer der oben genannten, öden Sprecheinlagen minutenlang unterbrochen. Was da in den Köpfen der Spieldesigner vorgegangen ist, mag sich mir nicht erschließen.

Es gibt ein Questlog, doch notiert es bis auf die gefühlt drei oder vier Nebenaufgaben nur den Fortgang der Hauptquest. Deren Verlauf wird dafür, garniert mit so manchem Rechtschreibfehler, fein säuberlich dokumentiert. Das ganze Spiel ist streng linear und bis auf die wenigen, im Vorbeigehen zu erledigenden Nebenaufgaben gibt es da nichts, was ein Questlog überhaupt rechtfertigt.

Euch wird eine Einzelspielerkampagne über ca. 12 bis 15 Stunden geboten, darüber hinaus gibt es keine weiteren Spielmodi oder ein New Game+.

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7 Kommentare Added

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    • Z0RN 437165 XP Xboxdynasty Veteran Onyx | 28.11.2016 - 18:00 Uhr

      Der PC-Version. Sollte man vielleicht beachten.

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  1. s4ikman 0 XP Neuling | 28.11.2016 - 19:35 Uhr

    Ich habe eben mit Upload Studio ein kurzes Video zur Veranschaulichung zusammengebastelt. Vielleicht hilft das ja ein wenig, meinen Test nachvollziehbar zu machen.

    GS hat die (technisch scheinbar stabile) PC-Version getestet. Dennoch bleibe ich dabei: Selbst ohne technische Probleme ist Die Zwerge einfach kein gutes Spiel geworden. Es steht natürlich jedem frei, sich selbst davon (oder vom Gegenteil) zu überzeugen 😉

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  2. Birdie Gamer 132335 XP Elite-at-Arms Bronze | 28.11.2016 - 21:00 Uhr

    Danke für das Video – Ist ja gruselig und sehr schade – Hatte zwar nicht großes erwartet, aber das man sowas raus bringt ist schon frech :/

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  3. Mendelevium 1115 XP Beginner Level 1 | 28.11.2016 - 22:36 Uhr

    Sehr amüsanter Test. Ich hatte wohl mehr Spaß beim Lesen als du beim Spielen ^^ Danke außerdem für das Video. Ich dachte erst, mein Rechner hätte Probleme, die Datei abzuspielen 😀 Wahnsinn… wie konnte das Spiel nur so auf den Markt kommen?

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  4. BLACK 8z 78560 XP Tastenakrobat Level 4 | 28.11.2016 - 22:47 Uhr

    Alter Schwede, ich dachte schon mein netz ging down aber da war alles in Ordnung… Ist ja unspielbar sowas, da frag ich mich was in die Entwickler gefahren ist sowas rauszugeben?
    Ist ja echt armselig und schade zugleich 😐

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  5. Thoridias 49440 XP Hooligan Bezwinger | 25.03.2017 - 21:09 Uhr

    Mal abgesehen vom Gameplay ist die erzählweise und die Geschichte des Spiels absolut Hammer. Hab die PC Version in einem Stream gesehen und muss sagen die Sprecher und die Erzählte Reise in dem Spiel sind Super ! Schade das de Konsolen – Port so wackelig daher kommt …

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