Dying Light 2 Stay Human: Test zum infizierten Open-World-Spektakel

Aparte Inszenierung

In Dying Light 2 Stay Human kommt ein dynamischer Tag-Nacht-Zyklus zum Tragen, der spürbare spielerische Auswirkungen auf eure tatsächliche Spielerfahrung hat. Da den Infizierten das Spektrum der elektromagnetischen Strahlung der Sonne nicht gut bekommt – besonders die UV-Strahlung macht ihnen heftig zu schaffen – halten sich die Befallenen tagsüber eher in dunklen Gebäuden, finsteren Kellern oder abgeriegelten GRE-Forschungseinrichtungen auf. Diejenigen, die sich auch bei hellem Tageslicht nach draußen wagen, brutzeln fröhlich vor sich hin und sind durch die ausgesetzte Strahlung deutlich geschwächt.

Führt euch beispielsweise eure aktuelle Mission in geschlossene Räume, solltet ihr diese demnach nachts besuchen, da ihr somit mit wesentlich geringerem Widerstand seitens der Beißer rechnen könnt, da sich diese bei Dunkelheit gerne unter freiem Himmel tummeln. Wer sich dennoch bei Tageslicht in vermeintlich sichere Gebäude verirrt, wird schnell die tödliche Bekanntschaft mit härteren Brocken wie beispielsweise dem Volatile machen, der euch mit wenigen Treffern den Garaus macht.

Dementsprechend setzt ihr euch bei nächtlichen Streifzügen durch Villedor einer erhöhten Gefahr aus, da bei Anbruch der Dunkelheit sämtliche Infizierte aus den verbliebenen Ruinen der Stadt kriechen und auf blutige Beutejagd gehen. Hierbei begegnet ihr nicht nur den Heulern, die bei Sichtkontakt lauthals Alarm schlagen und dadurch Verstärkung herbeirufen, sondern auch toxischen Spittern, deformierten Demolishern sowie wendigen Banshees, die euch allesamt hart auf die Probe stellen werden.

Dabei fällt vor allem das abwechslungsreiche und kreative Charakterdesign der Infizierten auf, denn nahezu alle Widersacher werden äußerst detailliert sowie unglaublich einfallsreich dargestellt und versprühen trotz des gegebenen Ekelfaktors einen unverwechselbaren Charme. So erinnert beispielsweise die graziöse Gestalt der agilen Banshee stark an eine anmutige Balletttänzerin, während der von üblen Geschwülsten übersäte Demolisher eher einem monströsen Zombie-Hulk ähnelt. Lediglich die unzähligen „normalen“ Beißer gleichen sich wie ein faules Ei dem anderen, was aufgrund der unfassbaren Masse aber kaum ins Gewicht fallen sollte.

Darüber hinaus erwartet euch eine unglaublich detaillierte und hübsch dargestellte Spielwelt, die euch mit zahllosen Kleinigkeiten und ausgewogener Vielfalt unumgänglich in den Bann ziehen wird. Das französische Villedor sprüht förmlich vor akribischer Mannigfaltigkeit und liebevollen Feinheiten, sodass ihr euch problemlos im Abenteuer verlieren könnt. Zudem müsst ihr auf der Xbox Series X kaum ausschweifende Ladezeiten in Kauf nehmen – die ohnehin nur beim Benutzen der Schnellreise-Metrostationen auftreten – sondern könnt die riesige Stadt frei von jeglichen Unterbrechungen ungehindert und ausgiebig erkunden.

Die musikalische Untermalung passt sich stets den teils hektischen, teils idyllischen Geschehnissen hervorragend an, sodass ihr euch dahingehend auf einen wahrlich akustischen Leckerbissen freuen dürft. Die deutsche Sprachausgabe wurde mittlerweile per Patch nachgeliefert, sodass ihr diese direkt zur Veröffentlichung auswählen könnt, wenngleich wir euch hierbei die ausgezeichnete englische Vertonung deutlich ans Herz legen wollen – aber das ist bekanntlich Geschmackssache.

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