Fallout New Vegas Old World Blues: Die dritte Erweiterung zum Rollenspiel-Hit im Test

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Mit den Textpassagen, die die Story um die verrückten Wissenschaftler vorantreiben sollen, hat man es im Hause Obsidian allerdings etwas übertrieben. Der erste Dialog mit den operationswütigen Doktoren hat in unserem Test ganze 10 Minuten gedauert, ehe wir uns auf den Weg zur ersten Aufgabe machen konnten. Die Charaktere fallen sich hierbei ständig ins Wort und geben dabei Dinge von sich, die weder zur Atmosphäre, noch zur Story beitragen. Und so werdet ihr euch nach ein paar Minuten dabei erwischen, das Gesagte schleunigst zu überspringen und dabei hoffentlich nichts Wichtiges zu verpassen. Gleiches gilt für den Humor. Dieser erscheint durch flache Witze und unpassende Kommentare so oberflächlich und konstruiert, dass er das Spielerlebnis eher stört, denn aufheitert. Wenn Dr. Klein eure Finger und Zehen durchgängig als Penisse bezeichnet, dann lockt dies beim ersten Mal vielleicht dem ein oder anderen unter euch einen Lacher hervor. Nach der fünften Erwähnung ist es dann aber auch genug.

Leider können auch die deutschen Synchronsprecher nicht überzeugen. Sie geben sich zwar redlich Mühe, die vorgegebenen Texte mit Leben zu füllen, betonen jedoch viele Ausdrücke an der falschen Stelle oder überzeichnen die Verrücktheit der Professoren gerne. Gewinner ist hingegen wieder einmal die musikalische Untermalung. Nicht nur der orchestrale Teil des Soundtracks trägt einiges zur Atmosphäre der Episode bei. Auch die eingespielten Bluesstücke aus der Vorkriegszeit bringen euch in ruhigen Phasen des Titels sprichwörtlich zum Swingen.

Überzeugen kann Old World Blues durch die Konstruktion der Hintergrundgeschichte. Überall in der großen Leere des Kraters finden sich Hinweise auf die Tage, als der Big Mountain noch die Zukunft Amerikas war. Ihr erfahrt, wie eure Gegner erschaffen wurden, und findet zahlreiche Anekdoten zu fehlgeschlagenen Experimenten in den Forschungseinrichtungen. So fanden die Professoren das erste Mal heraus, dass ein Traumaharnisch auch ohne lebenden Träger funktioniert, als sich ein gewisser Mr. Harris im Harnisch an einer Erdnuss verschluckte und erstickte. Diese und viele andere Geschichten sorgen dafür, dass sich Big MT mit Leben füllt und ihr euch in einer atmenden, aber sterbenden Welt wiederfindet.
 

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