Far Cry 5: Test zum fünften Open-World-Spektakel

Fazit

Sagt Adieu zum verschneiten Himalaya und begrüßt die abwechslungsreichen Landschaften am Fuße der idyllischen Rocky Mountains. Mit Far Cry 5 versetzen euch die fleißigen Entwickler in einen nordamerikanischen Religionskrieg, der vor allem Neueinsteiger der Serie sicherlich gefallen dürfte. Mit dem religiös fanatischen Jospeh Seed gesellt sich ein weiterer interessanter Antagonist in die Reihe fieser Far Cry-Schurken, obwohl das apokalyptische Sekten-Szenario um den sogenannten Vater bereits zu Beginn reichlich Fragen aufwirft und dahingehend deutlich an Glaubwürdigkeit verliert. Während ein machtbesessener Pagan Min noch im verwinkelten, schwer zugänglichen Hochgebirge seine Spielchen ohne größere Gegenwehr treiben konnte, stellt sich dieses Unterfangen im zivilisierten Nordamerika mehr als fragwürdig heraus. Nichtsdestotrotz werdet ihr mit Far Cry 5 bestens unterhalten und dürft euch auf eine mehr als zwanzigstündige Einzelspielerkampagne freuen.

Grafisch kann das Open-World-Spektakel nicht durchgängig überzeugen, da das Spiel hin und wieder mit einigen Fehlerchen zu kämpfen hat. Grundsätzlich wird euch aber ein absolut stimmiges Hope County präsentiert, das in seiner gesamten Schönheit mittels hochauflösender Texturen auf euren Bildschirmen erstrahlt. Die musikalische Untermalung ist absolut fantastisch und passt sich jederzeit an die aktuellen Geschehnisse eures Spiels perfekt an, sodass eure Ohrmuscheln durchweg garantiert bestens verwöhnt werden.

Die typische Ubisoft-Formel wird auch im fünften Teil erneut umgesetzt, sodass sich erfahrene Veteranen der Serie sofort zurecht finden werden. Aus dieser eigentlich erfreulichen Tatsache ergibt sich aber auch zugleich der schwerwiegendste Kritikpunkt, denn viele spielerische Neuheiten dürft ihr mit dem aktuellen Ableger leider nicht erwarten. Ihr erkundet immer noch eine offene Spielwelt, nehmt immer noch zahlreiche Aufträge an und erledigt immer noch einen unwillkommenen Feind nach dem anderen. Durch das bereits bekannte Einnehmen von feindlich besetzten Außenposten, das gewohnte Jagen nach Tierhäuten sowie die optionalen Sammelaufgaben wird die spielerische Stagnation mehr als deutlich.

Allerdings machen die zahlreichen Aufgaben nach wie vor unglaublich viel Spaß und lassen euch stundenlang in die idyllische Spielwelt eintauchen, sodass man unterm Strich zwar die spielerische Einbahnstraße akzeptieren muss, diese jedoch mit vielen Höhepunkten versehen und deshalb höchstunterhaltsam gestaltet wurde. Wer wirklich alles gesehen, entdeckt und eingesammelt haben möchte, wird problemlos auf über fünfzig Stunden Spielzeit kommen.
Die im Vergleich zum Vorgänger erhöhte Frequenz sowie die erfreuliche Abwechslung an unterschiedlichen Aufträgen lässt euch zudem keine Zeit zum Ausruhen, sodass ihr praktisch permanent etwas zu entdecken, erkunden und erledigen habt.

Die innovative Möglichkeit, jederzeit unterschiedliche Unterstützung in Form von menschlichen sowie tierischen Mitstreitern anzufordern ist eine willkommene Neuerung und fügt sich wunderbar in das Spielgeschehen ein. Wird ein zu schützendes Gebäude von Feinden überrannt, fordert man kurzerhand Verstärkung aus der Luft an oder greift in Form von riesigen Bären, agilen Pumas oder treudoofen Hunden zu animalischeren Methoden.

Neben einer ausufernden Einzelspielerkampagne verbirgt sich im Arcade-Modus ein interessanter Einzel- sowie Mehrspielerbereich, der euch zusätzlich mit weiteren Inhalten verwöhnt. Anhand eines übersichtlichen Level-Editors könnt ihr eure eigenen Kreationen mit der Gemeinschaft teilen oder andere Spielwelten herunterladen, spielen und bewerten. Darüber hinaus schaltet ihr mit zunehmenden Aracde-Rang lukrative Belohnungen für die Kampagne frei, sodass sich dieser Modus umfänglich lohnt.

Schlussendlich erwartet euch ein bewährtes Far Cry-Rezept, das mit wenigen Neuerungen dennoch für reichlich Unterhaltung sorgen kann. Diejenigen, die noch nie in den Genuss des Open-World-Actionkrachers gekommen sind, sollten definitiv einen Blick wagen.

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