Ghost Recon: Breakpoint: Test zum Open World Militärshooter

Loot, Loot und noch mehr Loot

Ghost Recon: Breakpoint

 
Das Szenario, mit seiner von bösen Soldaten eingenommenen Insel und den Preppern ähnelnden Selbstversorgern könnte hingegen glatt aus Far Cry 5 stammen, ebenso wie die Straßensperren, umherziehenden Patrouillen und einzunehmenden Basen. Schlussendlich fließt mit den zahlreichen zu entdeckenden markanten Orten, den Schatzkisten, der Ausrüstung und dem Entdeckermodus, zu dem wir gleich noch kommen, eine gute Portion Assassin’s Creed in die Mischung ein.

Ghost Recon, das stand zuvor für taktische Militär-Shooter-Action, für Überlebenskampf. In Breakpoint wird es zu einem identitätslosen Mischmasch aus bewährten Ubisoft Open-World-Features. Nehmen wir zum Beispiel den Survival-Aspekt. Statt euch den Gefahren der Wildnis hinter feindlichen Linien auszusetzen, wirkt Aurora trist und leer. Keine Vegetation oder Tierwelt, die euch zu Leibe rückt, generell sind die Umgebungen bis auf ein paar Gebäude, Ruinen oder Soldaten gähnend leer.

Statt euch hier auf die Suche nach interessanten Geschichten oder prachtvollen Orten wie in Assassin’s Creed: Odyssey zu machen, ist das Looten von Ausrüstung euer primärer Antrieb. Hier werdet ihr nur so zugeballert mit Scharfschützengewehren, MGs, Hosen, Mützen, Aufnähern und Schutzwesten. Alle unterscheiden sie sich in ihrer Seltenheit und in ihrem Ausstattungswert, was jedoch teilweise kaum nachzuvollziehen ist. Da habt ihr gerade ein episches Maschinengewehr ergattert, findet aber drei Truhen weiter ein stinknormales Gewehr mit höherer Schadensstufe.

Das ist nicht nur wenig belohnend, sondern wird durch Basecaps, die euch mehr Schutz bieten als Stahlhelme, geradezu ins Lächerliche gezogen. Auch macht es kaum Laune, euch perfekt an Feinde heranzuschleichen, diese ohne gesehen zu werden auszuschalten – und dann ein Paar Stiefel in einer Truhe zu finden. Selbst die „mysteriösen“ Skell Tech Bauten oder alte Ruinen beherbergen oft nicht mehr als eine Truhe mit langweiligem Inhalt.

Im Prinzip ist euer Ausrüstungswert sowieso fast egal. Denn Ghost Recon: Breakpoint bleibt der Serie in dem Sinne treu, dass eure Feinde keine Bullet Sponges wie in The Division sind, sondern mit nur einer Kugel ausgeschaltet werden können. Das konterkariert natürlich wieder die Loot-Mechanismen, denn warum soll ich mich aufrüsten, wenn auch die Standard-Waffe reicht? Diese Tatsache hat die Entwickler leider dazu veranlasst, nervige Drohnen ins Spiel einzubauen, die eben als besagte Kugelschwämme dienen. Der Schwierigkeitsgrad einer Region oder einer Basis wird also einfach über Drohnen geregelt, in die ihr Magazin-weise Blei pumpen müsst, um sie auszuschalten.

Inhaltsverzeichnis

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15 Kommentare Added

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  1. Bergalbatros27 34415 XP Bobby Car Geisterfahrer | 09.10.2019 - 09:06 Uhr

    Vielen Dank für den Test, ich bin noch hin und her gerissen, ich persönlich empfand Ghost Recon Wildlands nicht als wirklichen Taktikshooter mit Tiefgang so wie GR 1 , aber ich hatte dennoch Spaß, mir hat UBISOFT die Möglichkeit gegeben, nicht nur aktiv loszuballern, sondern auch „stealthy“ vorzugehen, ich möchte UBI aber auch zugestehen, dass Sie mit GR Wildlands versucht haben, möglichst jeden Spielertypen gerecht zu werden, ist aber m.E. nach nicht gelungen. Bei GR Breakpoint ist es nicht besser geworden; vielmehr glaube ich ,dass Ubi hier auch noch Loot Shooter Spieler bedienen möchte, wahrlich kein weiser Entschluß, ja natürlich muss man nicht jede Kiste öffnen und , wie hier im Test erwähnt, das Beispiel mit dem Basecap und dem Helm, führen das Ganze ins lächerliche….. sehr schade, manchmal ist weniger doch mehr…. Na klar kann so ein Spiel auf der Konsole einem ARMA Spiel nicht das Wasser reichen, nicht Jeder Spieler will sich heutzutage stundenlang in die Mechanik eines Spiels einarbeiten und dann bei der ersten Kugel das Zeitliche zu segnen, verstehe ich , keine Frage, aber dennoch muss man es doch nicht übertreiben, Loot Shooter Mechaniken sollten Division 2 oder ähnlichem vorbehalten bleiben und wenn man schon nach Ausrüstung suchen muss (was ja auch in diesem Setting passt), dann bitte passend ….. Mir fehlt ,wie bei anderen UBI Spielen noch immer, ein „ausdünnen“ der generischen Fraktion, war mir schon bei GR Wildlands ein Dorn im Auge und ist in Breakpoint sicherlich nicht besser ….. Schade, dass man es verpasst hat, das Verhalten der Natur besser mit einzubeziehen…. Okay, ich werde mir das Game irgendwann kaufen, aber sicherlich nicht zum Vollpreis. Liebe UBI, nicht alles vermischen, lieber mehr fokussieren (Division 2 = Loot , GR Wildlands = Taktik/Action Shooter) , damit Werdet Ihr die Spieler dauerhafter abholen (meine Meinung)

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  2. Lord Maternus 260855 XP Xboxdynasty Veteran Silber | 09.10.2019 - 10:01 Uhr

    Sehr interessanter Test.

    Ich habe vorher noch nie ein Ghost Recon gespielt und auch seit Assassin’s Creed 2 kein Ubisoft Spiel mehr gezockt, also kann ich viele der Kritikpunkte nicht aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Für mich als Ghost-Neuling macht das Spiel wirklich viel Spaß bisher, auch wenn ich nur alleine zocke.
    Es gab schon die ein oder andere technische Macke, die etwas genervt hat oder einfach lustig aussah, aber im Großen und Ganzen bin ich bis jetzt sehr gut unterhalten. Allerdings hatte ich eben auch keinerlei Erwartungshaltung.

    Zu den Biwaks oder anderen Sachen, die einfach durch Gespräche entdeckt werden können: Da hätte man als Entwickler einfach mit der Auswahl des gewünschten Ziels in den Gesprächsoptionen enden sollen. Diese kleine Pause und das „Das ist alles, was ich weiß“ wirkt einfach dämlich.

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  3. Homunculus 201060 XP Xboxdynasty Veteran Bronze | 15.10.2019 - 14:51 Uhr

    Super Test, deckt sich mit meiner Erfahrung aus der Beta.
    Auch andere Tests werfen kein gutes Licht auf Breakpoint.

    Somit ist das Spiel nun direkt von meiner Wunschliste verschwunden. Ubisoft müsste sehr viel nachbessern und das Spiel quasi komplett umkrempeln, um es wieder näher an Ghost Recon zu bringen und das werden sie nicht machen. Sie werden vielleicht kleine Verbesserungen nachreichen und das wars. Einige Käufer werden sie oder so finden und das reicht ihnen scheinbar.

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  4. StoneBanks420 0 XP Neuling | 31.10.2019 - 10:31 Uhr

    Da ich ein Riesenfan von Wildlands war (über 400 Stunden im PvE) habe ich mich riesig gefreut über Breakpoint.

    Im Grunde bin ich auch zufrieden aber ich werde mit dem komischen Lootsystem nicht warm.

    Das wirkt einfach viel zu künstlich und aufgesetzt. Leider…

    Der „Socialhub“ ist auch noch sowas was mich persönlich sehr stört und eher nervt wenn man da hin muss. Das gleiche zählt übrigens für das Biwak. Nur nervig.

    Man hätte im Vergleich zu Wildlands NIE soviel ändern dürfen. Ein Wildlands nur an manchen Ecken poliert und ein paar kleine Neuerungen eingebaut und schwupps…hätte alles gepasst.

    Schade, Chance vertan, habe es von der Platte gelöscht und in ein paar Monaten werde ich es mal wieder installieren und mal schauen was sich so getan hat.

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  5. Garfield2808 7810 XP Beginner Level 4 | 30.11.2019 - 22:55 Uhr

    Ich mag es, trotz der ganzen Kritik bedingt durch den Vergleich zum Vorgänger. Vielleicht kein Wildlands 2 aber es ist immer noch ein gutes Spiel.

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