Kingdom Come: Deliverance: Test zum mittelalterlichen Rollenspielausflug

Speicherfähiger Filigranfeinmotoriker gesucht

In Kingdom Come: Deliverance übernehmt ihr per Ego-Perspektive die Rolle des unerfahrenen Recken Heinrich, der in nahezu allen Belangen noch grün hinter den Ohren ist. Das merkt man dem jungen Schmiedesohn dann auch spielerisch spürbar an, so seid ihr anfangs noch kein filigraner Schwertmeister oder verfügt nicht über die benötigten Fähigkeiten, um beispielsweise Tränke zu brauen, Schlösser zu knacken oder mit höfischer Gesellschaft gepflegt zu kommunizieren. Um diesem entgegen zu wirken, müsst ihr eure Fertigkeiten häufig anwenden, um so wertvolle Erfahrung in diesen zu gewinnen. Dadurch steigt euer Rang in der geförderten Fähigkeit, bis ihr diese letztendlich meistert.

Das kann aber unter Umständen zu schwerwiegenden Komplikationen führen, gerade wenn ihr eines der verflixten Schlösser an einer Tür oder Truhe knacken wollt. Zwar werdet ihr im Vorfeld darüber informiert, welchen Schwierigkeitsgrad euch bei eurem diebischen Vorhaben erwartet, dennoch stellt sich eben diese Fingerfertigkeit als besonders herausfordernd dar. Selbst das Schlösserknack-Tutorial, bei dem euch Schritt für Schritt genau erklärt wird, was ihr zu tun habt, dürfte selbst für beherzte Feinmotoriker eine echte Hürde darstellen. Die Entwickler sind sich dessen bewusst und haben bereits angekündigt, das Schlösserknacken deutlich zu vereinfachen – danke!

Ebenso staksig verhält es sich mit dem mehr als unglücklichen Speichersystem, so könnt ihr euren Spielfortschritt nur dann einfrieren, wenn ihr einen geeigneten Schlafplatz findet, eine neue Quest entdeckt oder einen der kostbaren Retterschnäpse verwendet. Durch das Trinken solcher ermöglicht euch das Spiel, einen manuellen Speicherstand zu erzeugen. Doch diese hochprozentigen Spirituosen sind rar gesät und kosten obendrein eine stattliche Summe Groschen. Wer also zwischendurch mal kurz speichern möchte, sollte lieber eine kostengünstige Unterkunft in einem der vielen Gasthäuser ersuchen.

Während unserer Testphase kam es dabei allerdings immer wieder zu ärgerlichen Zwischenfällen, in denen wir auf dem Weg zur nächstgelegenen Taverne von streitsüchtigen Gaunern überfallen und getötet wurden. In solchen Situationen bleibt euch nichts anderes übrig, als den letzten Speicherstand zu laden, der womöglich mehrere Spielstunden zurück liegt.

Da Kingdom Come: Deliverance keine Einstellungen bezüglich des Schwierigkeitsgrades bietet, können solche Unannehmlichkeiten in Form von aussichtslosen Auseinandersetzungen öfters vorkommen. Es ist durchaus verständlich, dass die Entwickler ein behutsames Vorgehen eurerseits erzwingen wollen – gerade bei einem solchen Setting – dennoch kann eine solch drastische Maßnahme schnell zur demotivierenden Frustbombe ausarten.

Vereinzelt kann es außerdem zu inakzeptablen Dauerladeschleifen kommen, die euch im schlimmsten Fall mehrere Stunden Spiel kosten können, da ihr wiederum zwingend auf einen manuellen Speicherstand zurückgreifen müsst. Auch hier haben sich die Entwickler aber bereits zu Wort gemeldet und baldige Besserung versprochen. Es bleibt zu hoffen, dass eine manuelle Speicherfunktion ohne Hindernisse integriert wird, die das angespannte Spielgeschehen deutlich auflockern würde.

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15 Kommentare Added

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  1. Gon Freeks 36840 XP Bobby Car Raser | 23.02.2018 - 06:17 Uhr

    Sobald da ein bisschen gepatcht wurde werde ich mir das sicherlich mal zu genüge führen.

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  2. Siredwart 27825 XP Nasenbohrer Level 4 | 13.05.2019 - 18:32 Uhr

    Habs mir jetzt endlich geholt.. super, ….bis auf Schlösserknacken ?
    Ist nicht mal mehr Schwer/Anspruchsvoll, sondern Bockschwer und Demotivierend. Leichte Schlösser können am Anfang von mir nicht geknackt werden, nur sehr leicht.
    Was dazu führte, dass ich im Prolog die erste Quest direkt „alternativ“ lösen musste, in dem ich mit meinem Pferd von der Burgbrücke sprang.
    Nerv

    Davon abgesehen, echt spannend und gut ????

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