Kingdom Come: Deliverance: Test zum mittelalterlichen Rollenspielausflug

Ambitionierte Spielwelt

Die ausgezeichneten Filmsequenzen bringen euch gekonnt die interessante Geschichte des aufstrebenden Heinrich näher und ähneln insgesamt einer aufwendig produzierten TV-Serie. Die packende Inszenierung ist phänomenal und sorgt sicherlich für garantierte Gänsehautmomente. Dazu kommt ein bombastisch aufgestellter Soundtrack, der sämtliche Trommelfellstreicheleinheiten gekonnt auf Lager hat. So werden traurige Momente akustisch emotional untermauert, eure Ohren bei harterkämpften Siegen triumphal verzaubert und der gemütliche Spaziergang durch das idyllische Böhmen wird zum orchestralen Harmonieerguss.

Dazu kommen ausgezeichnete bekannte deutsche Sprecher, die den zahlreichen Figuren wahrlich Leben einhauchen und ihnen somit eine glaubwürdige Persönlichkeit verleihen. Allerdings sind die Lippenbewegungen nicht mit der deutschen Vertonung synchron und die begleitenden Untertitel stimmen leider häufig nicht mit dem überein, was tatsächlich gesagt wird. Dennoch steht euch mit Kingdom Come: Deliverance ein akustischer Leckerbissen allererster Güte ins Haus, der zweifelsohne Aushängeschild-Charakter trägt.

Die riesige Spielwelt des RPG-Abenteuers ist schlicht sagenhaft und kann mittels eines unfassbar akribischen Detailgrades durchaus beeindrucken. So könnt ihr zahlreichen Regentropfen in verdreckten Schmutzpfützen beiwohnen, stinkende Pferdeäpfel auf den schlammigen Wegen begutachten oder dem regen Leben der eifrigen Bewohner zusehen.

Das ausufernde RPG gibt euch zahllose Gründe, inne zu halten und die grandiose Szenerie auf euch wirken zu lassen. Die vielfältige Vegetation mit der ausartenden Flora, die fantastische Weitsicht oder der hervorragende Tag-Nacht-Zyklus mit dynamischen Wetter- und Lichteffekten sind darüber hinaus atemberaubend und lässt euch somit problemlos in das Mittelalter-Abenteuer abtauchen. Das wunderbare Charakterdesign kann sich zudem sehen lassen und begeistert mit unverwechselbaren Figuren, denen das harte Leben des 15. Jahrhunderts förmlich ins Gesicht geschrieben steht.

Jedoch hat sich an einigen Stellen auch der garstige Fehler- beziehungsweise Grafikteufel heimlich eingeschlichen. So bezaubernd das umfassende Rollenspiel auch optisch sein mag, so heftig fallen beispielsweise die unangenehmen Grafikelemente auf, die urplötzlich vor euren Augen erscheinen. So kommt es zum Beispiel während rasanter Reitsequenzen zu extrem komischen, fast lächerlichen Szenen, in denen schwergewichtige Kühe aus dem Nichts mehrere Meter über dem Boden erscheinen, um dann schlussendlich auf dem Boden (der Grafik-Tatsachen) anzukommen.

Des Weiteren laden viele Texturen erst relativ spät nach, so könnt ihr unter anderem einem aufwendig gestalteten Strohdach beim Nachladen in mehreren unterschiedlichen Grafikstufen fröhlich zuschauen. Natürlich kratzt das nachhaltig am wunderschönen Lack des Spiels und nagt leider kontinuierlich am Spielspaß, auch wenn man aufgrund der enormen Spielwelt sicherlich ein Auge zudrücken kann.

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15 Kommentare Added

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  1. Gon Freeks 36840 XP Bobby Car Raser | 23.02.2018 - 06:17 Uhr

    Sobald da ein bisschen gepatcht wurde werde ich mir das sicherlich mal zu genüge führen.

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  2. Siredwart 27825 XP Nasenbohrer Level 4 | 13.05.2019 - 18:32 Uhr

    Habs mir jetzt endlich geholt.. super, ….bis auf Schlösserknacken ?
    Ist nicht mal mehr Schwer/Anspruchsvoll, sondern Bockschwer und Demotivierend. Leichte Schlösser können am Anfang von mir nicht geknackt werden, nur sehr leicht.
    Was dazu führte, dass ich im Prolog die erste Quest direkt „alternativ“ lösen musste, in dem ich mit meinem Pferd von der Burgbrücke sprang.
    Nerv

    Davon abgesehen, echt spannend und gut ????

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