Little Nightmares 2: Test zum verstörenden Puzzle-Plattformer

Akustischer Horror

Little Nightmares 2 setzt genau wie der Vorgänger auf eine beeindruckende Inszenierung der verstörenden Spielwelt, die eine ungeheuerliche Atmosphäre erzeugt. Aufgrund des übermäßig gebogenen Mobiliars, den abartig entstellten Figuren und der geschwungenen Architektur der gigantischen Gebäude könnte man sogar eine Ähnlichkeit zu Tim Burtons abgedrehten Darstellungen vermuten.

Darüber hinaus sind es ebendiese schaurigen Umgebungen, die den narrativen Teil von Little Nightmares 2 übernehmen, so verzichtet der atmosphärische Puzzle-Plattformer beispielsweise komplett auf Textzeilen oder Dialoge.

Eure knapp sechsstündige Reise – und damit deutlich länger als der erste Teil – führt euch dabei unter anderem durch einen sagenhaften Wald, eine grauenerregende Schule und die gespenstische Stadt „Pale City“, in deren Zentrum ein unheimlicher schwarzer Turm ragt. Was es mit diesem auf sich hat und wohin euch das Abenteuer letzten Endes führen wird, verraten wir euch an dieser Stelle natürlich nicht.

Dazu gesellt sich abermals eine absolut furchteinflößende Soundkulisse, die euch problemlos das Blut in den Adern gefrieren lässt. So werdet ihr garantiert des Öfteren starr vor Angst innehalten und den schaurigen Geräuschen angespannt lauschen. Dabei verzichtet Little Nightmares 2 häufig auf den äquivalenten visuellen Horror, sodass ihr durch diese „akustischen Psychospielchen“ sozusagen eure eigenen Albträume erschafft, die sich dann wie eine hartnäckige Klette in eurem Kopf festsetzen und dementsprechend einen intensiveren und nachhaltigeren Nervenkitzel erzeugen.

Zwar gewinnt Little Nightmares 2 in Bezug auf spielerische Abwechslung sicherlich keinen Innovationspreis, dennoch wirkt das gesamte Spielkonstrukt aufgrund von kurz getakteten Höhepunkten, temporär besinnlichen Spielmomenten sowie den atmosphärischen Umgebungen keinesfalls monoton oder langweilig.

Ganz im Gegenteil: Wer sich in der stimmigen Spielwelt verlieren kann, wird garantiert bestens unterhalten und entdeckt auf den zweiten Blick vielleicht sogar mehr als zunächst vermutet, denn Little Nightmares 2 steckt voller liebevoller Details, die man leicht übersehen kann. Dazu zählen unter anderem auch die Sammelgegenstände in Form von Hüten und Fragmenten, die allesamt eine ganz eigene Geschichte zu erzählen haben.

Technisch gibt sich der schaurige Grusel-Puzzler größtenteils keine Blöße, sodass ihr unter anderem flüssige Animationen, eine präzise Steuerung und kurze Ladezeiten erwarten dürft. Darüber hinaus fängt die „Puppenhaus-Perspektive“ das unheimliche Geschehen jederzeit bestens ein und die Checkpoints wurden im Vergleich zum Vorgänger etwas großzügiger gesetzt, was euch gerade in den nervenaufreibenden Trial-and-Error-Passagen zugutekommen sollte.

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