Emanzipatorische Adoleszenz
In Lost Records: Blom & Rage steht jederzeit die Erzählung und eben nicht die spielerische Komplexität im Vordergrund, so dürft ihr beispielsweise Swanns Teenagerzimmer oder die fantastisch dargestellten Landschaften zwar ausgiebig untersuchen sowie mit zahlreichen Gegenständen interagieren, nichtsdestotrotz erwartet euch ein äußerst lineares und gelegentlich zäh voranschreitendes Abenteuer.
Dabei verarbeitet das narrative Kunstwerk unter anderem Themen wie Freundschaft, sexuelle Orientierung oder Emanzipation und erzeugt gerade durch die hervorragend inszenierten Rückblenden ein wohliges Gefühl der Teenie-Nostalgie.
So wird durch die verschiedenen Dialogoptionen nicht nur die packende Story vorangetrieben, sondern auch das innige Freundschaftsband zu den drei Freundinnen nachhaltig verstärkt beziehungswiese so intensiviert, dass ihr sogar romantische Gefühle entwickeln könntet – differenzierte Spielpfade ergeben sich dadurch allerdings nicht.
Neben all den adoleszenten Coming of Age-Inhalten erwartet euch selbstverständlich auch wieder eine obskure, übernatürliche Ebene, für die die Dontnod-Spiele mittlerweile bekannt sein dürfte.
Seien es die „schrägen“ Charaktere, die euch im Laufe der Geschichte über den Weg laufen werden, oder die gespenstische Hütte im Wald, die direkt aus einem grusligen Horrorfilm der 90er stammen könnte, alles wirkt zuweilen unheimlich und erzeugt daher ein bedrückendes Gefühl der Unsicherheit.
Darüber hinaus versprüht der abermals gelungene Soundtrack enorme Power und lässt euer Trommelfell mit rotzigen Gitarrenriffs und punkiger Hardcore-Attitude brachial vibrieren.
Dabei orientiert sich das Spiel stark an der feministischen subkulturellen Riot Grrrl-Bewegung der 90er-Jahre, die sich im Wesentlichen mit der Gleichberechtigung weiblicher Künstlerinnen in einer männerdominierten Musikwelt zur damaligen Zeit auseinandersetzte.
Die ausschließlich englische Vertonung kann sich aufgrund der exzellenten Sprecher ebenfalls hören lassen und verleiht jedem einzelnen Charakter eine unverwechselbare, persönliche Note, sodass dadurch ein bemerkenswertes Spielerlebnis erzeugt wird.
Inhaltsverzeichnis

Vielen Dank für den Test.
Für mich als Kind der 90er ein Must Have. Aber solange nicht beide Storyteile verfügbar sind, greife ich da sicher nicht zu. Das Spiel will ich gerne am Stück spielen.
Wobei es natürlich echt schade ist, dass die Dialog-Entscheidungen ohne große Konsequenz sind. Das war sonst immer eine Stärke von Dont Nod.
Test habe ich jetzt nicht ganz gelesen, weil ich es selbst Spiele und es ist einfach toll. Ganz wunderbare Charaktere, die 4 Mädels schließt man schnell ins Herz.
Bin schon gespannt wie es weiter geht, heute Abend mache ich weiter 😊🥰
Der Test deckt sich mit meinen Erwartungen, mein Ding ist es leider nicht, besonders der ganze Teenie Kram.
Danke für den Test, dass Spiel ist eher nichts für mich