Die Rolle des Gejagten
Bei Monstrum wütet ihr nicht wie Rambo bis unter die Zähne bewaffnet durch Areale und befördert ein Ungeheuer nach dem andern zurück in die Hölle, sondern ihr nehmt die klägliche Rolle des Gejagten ein. Was mit nur einem einzigen Leben in der Hinterhand für Spannung sorgen soll.
Anstatt eure Waffen sprechen zu lassen, spitzt ihr bei Monstrum eure Lauscher und nehmt die Beine in die Hand, sobald sich etwas Merkwürdiges in euren Hörgängen verirrt. Die kleinste Unachtsamkeit und schon hat euch eines der drei Monster am Schlafittchen und ihr dürft euren Fluchtversuch, egal wie weit dieser auch fortgeschritten war, von vorne beginnen.
Und eben auf diesem einzigen Leben ohne Rettungsring in Form von Speicherständen baut gezielt der Nervenkitzel auf, den Monstrum seit dem 21. Mai 2020 auf Xbox One entfachen möchte. Dieses Vorhaben gelingt jedoch nur bedingt. Da stehen den verschiedenen Lösungsmöglichkeiten und der Alles-oder-nichts-Situation mit seinen prozedural generierten Levels leider die eintönige und lieblose Optik sowie die schwachbrüstige Vertonung im Weg. Was letztendlich dazu führt, dass euch eine dichte Atmosphäre, die ein solcher Titel dringend benötigt, verwehrt bleibt.
Gut, nun glänzt ein Containerschiff, das als Schauplatz des Ganzen herhalten muss, selten durch eine sagenumwobene Innenarchitektur. Etwas mehr Abwechslung oder eine brillante Grafik im Gegenzug hätten es für knapp 30,- Euro aber schon sein dürfen.
Hinzukommt, dass das Verhalten der todbringenden Ungeheuer bei Monstrum das eine oder andere Fragezeichen aufsteigen lassen und ihr oftmals in Situationen geratet, die euch gefühlte Ewigkeiten in einem Versteck verweilen lassen, bis sich die Gefahr endlich dazu entschließt, einen anderen Ort aufzusuchen.
Doch spulen wir zunächst an den Anfang zurück. Ohne großes Geschwätz werdet ihr bei Monstrum ins Geschehen geworfen und von hier an müsst euch mehr oder weniger selbst zurechtfinden. Ein paar Hinweise erhaltet ihr hier und da, ein Stützrad bekommt ihr allerdings nicht angeschraubt. Warum ihr euch auf dem Schiff befindet, wer ihr seid und was eigentlich das Ziel des Spiels ist, wird euch vorenthalten und muss von euch selber herausgefunden werden. Glaubt bloß nicht, dass wir euch diesen Aufwand nun abnehmen werden.
Ja, Monstrum schafft es mitunter, den Puls in die Höhe zu schrauben. Dann, wenn sich eines der Monster plötzlich in unmittelbarer Nähe befindet und ihr schlagartig ein passendes Versteck finden müsst. Tod gleich Neustart heißt hier die Formel. Trotzdem lässt die Atmosphäre stark zu wünschen übrig und kurbelt gepaart mit der bescheidenen Optik und der teils frustrierenden Steuerung weniger die Spannung an, sondern vielmehr den Frust.
Obwohl die Empfindlichkeit der Steuerung in den Einstellungen angepasst werden kann, wurden wir egal mit welcher Justierung nicht glücklich gestimmt. Entweder zu unpräzise oder zu träge. Vor allem in brenzligen Momenten, wenn ihr die Flucht antretet, kommt es mitunter zu bizarren und gleichermaßen verheerenden Situationen. Wenn ihr beispielsweise anstatt ein auf dem Boden liegendes Objekt zu greifen, die Türe zu eurem Versteck öffnet.
Inhaltsverzeichnis
also die Grafik im Trailer ist mal megaschlecht !
Womit fing dieser Wegrenn-trend eigentlich an? Slenderman oder schon mit Resi 4?
Ich denk da eher an Outlast
War ein bekannter Titel aber erst von 2013. Da gab’s schon ein paar vorher
Outlast ist auch ganz vorn mit dabei wenns ums wegrennen geht ?
Ich würde sagen Amnesia und Slender haben diesen Hype sehr befördert. Resi 4 ist eigentlich zu keiner Zeit mit Wegrennen.
Statt spass eher graus also, nä da lasst man lieber die Finger weg, ist vielleicht mal umsonst bei denn Goldgames.
Danke für den Test. Ist ja auch schon etwas älter das Spiel. Aber ich werde es mal testen.