NHL 17: Test zur runderneuerten Eishockeysimulation

Wieder eine Baustelle: Die Torhüter

NHL 17

Und auf dem Eis? Da fühlt sich NHL 17 im Großen und Ganzen an wie im Vorjahr – was nichts schlechtes bedeutet. Hier haben die Entwickler eher an Details geschraubt. Zum Beispiel funktionieren Rücklagen und Pässe zurück an die blaue Linie deutlich präziser als noch in der Vorsaison. Auch an der Rangelei vor dem Tor hat man bei EA gearbeitet. Standen in NHL 16 Verteidiger und Stürmer nur passiv vor dem Kasten, wird dort nun um jeden Zentimeter gekämpft. Das sorgt für mehr Gefahr und deutlich spannendere Weitschüsse. Auf der anderen Seite könnt ihr dies jedoch auch nutzen, um die angreifende Mannschaft aus dem Sichtfeld eures Keepers zu drängen.

Oft in der Kritik standen in den letzten Jahren eben diese Torhüter. Hier gelobte EA Besserung und präsentierte die neue Reactionary Save Intelligence, mit der die Goalies Paraden wie ihre echten Vorbilder bringen sollten. So ganz funktioniert das leider nicht. Die neuen Animationen sehen zwar super und nach richtiger NHL aus. Der eigene Schlussmann hält jedoch weiterhin wie ein Keeper aus der Bierliga. Das liegt daran, dass er im Gegensatz zum gegnerischen Torhüter so manch haltbaren Schuss abprallen lässt, ihm harmlose Dinger durch die Beine gleiten oder er schlicht und einfach das falsche Eck zumacht. Das seht ihr bei Schüssen von der blauen Linie sehr schön. So orientierte sich Cory Schneider, immerhin Rating 95, bei zentral stehenden Stürmern stets nach rechts oder links – und ließ die jeweils andere Ecke sperrangelweit offen. Ihr könnt im Franchise Modus euren Starkgoalie daher beruhigt für einen Mitt-70er traden. Der hielt bei uns nämlich besser als die Netminder mit höheren Wertungen.

Doch nicht nur die Torhüter haben Stellungsprobleme, auch die Abwehr hat das Team von EA immer noch nicht richtig in den Griff bekommen. Eure Spieler positionieren sich regelmäßig falsch und lassen so gegnerische Stürmer vollkommen ungedeckt. Wenn ihr beispielsweise auf dem rechten Flügel mit einem Verteidiger im Rückwärtsgang seid, der Gegner auf Linksaußen passt und ihr dann den Spieler wechselt, bleibt euer vorheriger Verteidiger erst einmal stehen, orientiert sich dann nach hinten – und macht unlogischer Weise den Slot zu, statt den Angreifer auf Rechts zu decken. Das ist zum Haare raufen und nicht erst seit NHL 16 so. Statt auf neue Animationen und ein bisschen Geschubse vor dem Kasten zu setzen, hätten die Entwickler die Probleme der letzten Jahre angehen sollen. Da nehmen wir auch den Schiedsrichter nicht aus, der auf beiden Seiten bei den kleinsten Remplern Charging- und Tripping-Strafen verhängt.

Bei der Präsentation hat EA weiter Detailverbesserung betrieben. Die Kommentatoren Dock Emrick und Eddy Olczyk haben ihr Repertoire an Kommentaren erweitert. Die Hallen der NHL wurden noch realistischer gestaltet, so seht ihr beispielsweise bei Torerfolgen die Blitze der Tampa Bay Lightning unter dem Hallendach zucken. An der Bande machen die witzigen Maskottchen der Clubs die Arenen unsicher. Bei den Fans geht nach Treffern deutlich mehr die Post ab als noch in der letzten Saison. Dafür sorgt auch das aus FIFA bereits bekannte Kamerawackeln, sobald ihr den Puck im Netz versenkt. Die neuen Animationen haben wir ja weiter oben bereits angesprochen. Viel zu lahm für ein Eishockeyspiel fällt leider die poppige Menümusik aus. In den Hallen der DEL und NHL hört ihr meistens knallharte Rock- und Metalmusik, die auf der Xbox 360 ebenfalls die Menüs erzittern ließen. Dafür könnt ihr euch über clubtypische Torsounds freuen, wie das von einigen Clubs bekannte „Hey, you suck!“ oder den „Yes-Chant“ der New York Islanders.

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