NHL 18: Test zur neuen virtuellen Eishockey Saison

Flink mit dem Stick

Und was tut sich auf dem Eis? Da geht es primär um Detailverbesserungen. Die Offensive bekommt neue Stickskills spendiert, mit der ihr die Verteidigung schwindelig spielen könnt. Diese lassen sich zu komplexen Skillpassagen kombinieren, um im direkten Duell mit den Defendern zu überzeugen. Das ist gerade im Abschluss eine nette Option, um einen unüberwindbar scheinenden Keeper aus der Reserve zu locken, allerdings für ungeübte Spieler schwerer umzusetzen. Das hängt damit zusammen, dass die Pucks nicht mehr so stark am Schläger kleben wie noch vor einem Jahr und euch wesentlich schneller außer Reichweite rutschen.

In der Defensive könnt ihr das zu eurem Vorteil nutzen und so Gegner und Puck besser voneinander trennen. Hierfür sorgt der neue defensive Skillstick, mit dem ihr beispielsweise Angreifer auf eine bestimmte Seite lenken könnt. Hierfür haltet ihr einfach den Knopf für den Pokecheck gedrückt, sodass eure Spieler den Schläger ausfahren und die gewünschte Zone abdecken. Das bewahrt euch einerseits vor der exzessiven Nutzung des Pokes, führte in unseren Tests allerdings zu massiven Tripping-Strafen, weil die Schiedsrichter bereits bei den kleinsten Berührungen der Kufen mit 2 Minuten um sich schmissen. Hier muss EA auf jeden Fall noch einmal nachpatchen. Möchtet ihr die neuen defensiven oder offensiven Fähigkeiten erlernen, könnt ihr übrigens ein brandneues Trainingslager besuchen, welches euch ausführlich alle wichtigen Steuerungsmöglichkeiten erläutert.

Der schwankenden KI seid ihr jedoch auch weiterhin ausgeliefert. Gerade euer Keeper glänzt immer noch durch Aussetzer und verkürzt beispielsweise in manchen Situationen unnötig den Winkel, indem er ein bis zwei Meter aus dem Tor herausgleitet. Die Folge sind billige Abpraller, die die Stürmer unbedrängt ins leere Netz einschieben können. Auch die Abwehr steht nicht immer optimal: In einem unserer Testspiele bugsierten die Defensivmänner gleich zweimal den Puck ins eigene Netz. Insgesamt wirkt NHL 18 in diesem Jahr dennoch verbessert und – wenn man von vielen übertriebenen Strafen absieht – weniger frustrierend als in der vergangenen Saison.

Die größte Neuerung in Sachen Grafik? Es gibt endlich neue Kameraperspektiven! Und damit meinen wir nicht die während der Action, sondern während den Zwischensequenzen. Die NHL-Serie geizte in der Vergangenheit mit frischen Cutscenes während und nach den Begegnungen, nun gibt es endlich neue Perspektiven auf Auszeiten, Bullies oder Spielpausen. Vor allem die Shots aus dem Publikum werdet ihr bei den verbesserten und begeisterten Crowds lieben. Musikalisch hat sich auch einiges getan: Es gibt endlich wieder einen richtigen Soundtrack! Ansonsten langweilen uns Doc Emrick und Eddy Olczyck wieder mit abgedroschenen Phrasen und pseudowitzigen Sprüchen. Der Drive, den beide Kommentatoren in der richtigen NHL an den Tag legen, mag auch in der dritten virtuellen Saison nicht überspringen. Da vermisst man ja schon fast Thorne und Clement.

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