NHL 19: Test zur umfangreichen Hockey Simulation

Schiri, lass den Arm unten!

NHL 19

Natürlich sind neben den Klassikern wie dem Trainingsmodus oder Ultimate Team wieder die Schwergewichte des Franchise Modus sowie von Be-a-Pro am Start. In eurer Franchise-Karriere führt ihr weiterhin ein von euch gewähltes Team zu Stanley Cup Ehren, baut eine schlagkräftige Truppe auf und die Arena aus, um Besitzer sowie Fans bei Laune zu halten. Neu ist dieses Jahr das überarbeitete Scouting-System, welches euch nicht mehr direkt die Stärke von Spielern anzeigt. Vielmehr müsst ihr eure Scouts anheuern und dann auf unterschiedliche Ligen beziehungsweise Spieler loslassen, um langsam aber sicher die Spielerstärken zu entdecken.

Dadurch entwickelt der Modus einerseits einen neuen Reiz, weil ihr euch nun die ganze Saison über intensiv mit der Kaderplanung für die Zukunft beschäftigen müsst. Habt ihr es nicht so mit Micro-Management, ist die Neuerung eher weniger etwas für euch. Da passt vielleicht der Be-a-Pro-Modus besser, indem ihr wieder ein selbst erstelltes Talent zu NHL-Ruhm führen sollt. Wer hier auf einen Story-Modus wie bei FIFA, NFL oder NBA LIVE gehofft hat, der wird allerdings bitter enttäuscht. Lediglich dröge Textboxen spinnen eure Story fort. Dafür dürft ihr eure Erfahrungspunkte in einen aufgebohrten Skilltree stecken und euer Hockey-Ebenbild so gezielter spezialisieren.

Die Verbesserungen finden in NHL 19 jedoch nicht nur abseits des Eises, sondern auch auf diesem statt. Insgesamt gestalten sich die Partien wesentlich dynamischer als in den letzten Jahren. Die Spieler reagieren schneller, sind wendiger und verteidigen dadurch besser gegen schnelle Angreifer. Das ist auch bitter nötig, denn EA hat in dieser Hockey Saison den Poke Check deutlich entschärft. Konnten ihr in NHL 18 durch häufigen Einsatz mit dem Stick noch zahlreiche gefährliche Situationen bereinigen, setzt es in diesem Jahr häufiger Strafen. Das ist nervig, denn eigentlich hätten die Entwickler den Check auch einfach weniger erfolgreich gestalten können, statt selbst kleine Berührungen mit Tripping Calls zu bestrafen. Die Linie der Refs setzt sich fort, wenn ihr euch unglücklich in Schüsse werft. Sobald euer Akteur auf dem Eis liegt oder aufsteht und dabei unglücklich einen Gegenspieler streift, geht es direkt ab in die Kühlbox.

Also greift ihr zu härteren und legaleren Mitteln! Denn auch die Physik-Engine hat in dieser Saison ein Upgrade erfahren. Somit lassen sich krachende Checks noch besser und härter anbringen, um den Kontrahenten aufs Eis oder in die Bande zu fegen. Ebenfalls an Format gewonnen haben die Keeper. Die spulen nicht mehr ihr Standard-Repertoire ab, sondern gehen individueller auf Schüsse ein. Endlich gehören die billigen Weitschüsse von der blauen Linie, die dem Goalie regelmäßig durch die Hosenträger rutschten, der Vergangenheit an. Auch bei Abprallern auf den langen Pfosten reagieren die Schlussmänner nun schneller und schieben sich flink ins andere Eck. Das reduziert den Frustfaktor gegen die KI deutlich, die aufgrund ihrer Passsicherheit und Pressingstärke häufig zu guten Aktionen kommt. In vergangenen NHL-Teilen musstet ihr euch in solchen Situationen mit billigen Gegentoren herumärgern, die jeder Landesliga-Goalie besser verteidigt hätte.

Während FIFA und MADDEN dieses Jahr mit der Frostbite Engine auflaufen, schaut NHL 19 hier noch in die Röhre – und das merkt man dem Titel langsam an. Klar, die Arenen sehen immer noch schön aus und die Spiegelungen sowie Abnutzungen auf dem Eis sind weiterhin eine Wonne. Bei den Spielern fühlt ihr euch jedoch wie in einem Wachsfigurenkabinett, Ähnlichkeiten mit den Originalen muss man selbst bei gestandenen NHL-Profis oft mit der Lupe suchen. Auch die Texturphysik der Trikots lässt weiterhin zu wünschen übrig. Die übergroßen Kleidungsstücke bauschen sich bei jeder Fahrt auf, als würden die Hockeyspieler gegen einen Ventilator anfahren. Hoffentlich nimmt sich EA die Zeit und bessert für NHL 20 nach, es wäre sonst schade um die ansonsten fernsehreife Präsentation. Apropos nachbessern: Das könnten die Entwickler langsam auch bei den Kommentatoren. Während Doc Emrick und Eddie Olczyk im wahren Leben über jeden Zweifel erhaben sind, nerven ihre sich wiederholenden und oft nicht zur Situation passenden Analysen mehr, als dass sie unterhalten.

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1 Kommentar Added

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  1. MirkoMaik 33785 XP Bobby Car Geisterfahrer | 07.10.2018 - 15:00 Uhr

    ab gehts. dann werde ich die pens wie in der realität an die spitze führen. falls ich mit der steuerung zurecht komme

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