Perception: Test zum blinden Gruselspaziergang

Ich hatte es kommen sehen

Da ihr aufgrund des blinden Spielprinzips auf eine visuelle Grafikexplosion verzichten müsst, dürft ihr euch dafür auf eine akustische Zauberfahrt freuen. Beim Aufprall eures Blindenstocks werden nämlich verschiedene Geräusche erzeugt, je nachdem auf welchem Untergrund der Stock auftrifft. So hört ihr unter anderem dumpfes Holz oder klirrendes Metall, das euch das akustische Blut in den Adern gefrieren lässt. Ebenso können die Empfindungen Cassies voll überzeugen, hört man beispielsweise ihre Angst in der zittrigen Stimme deutlich heraus.

Aber eure düstere Erkundungstour durch das riesige Anwesen ist nicht nur ein auditives Schallwellenfestival, es gibt auch ganz andere Herausforderungen, denen ihr euch stellen müsst. Hin und wieder werdet ihr von – Achtung! – roten Geistern heimgesucht, die besonders von lauten Geräuschen angelockt werden. Benutzt ihr beispielsweise euren durchdringenden Stock zu häufig, so ladet ihr die elendigen Widersacher regelgerecht ein, um euch zu vernichten. Kommt es dann zur unmittelbaren Begegnung, solltet ihr euch schleunigst auf die Suche nach einem sicheren Versteck machen, um der tödlichen Bedrohung zu entkommen. Habt ihr eines gefunden, wartet ihr einfach ab, bis die aufdringlichen roten Farbtöne durch freundliches Grün überdeckt werden. Schon kann euer Spaziergang weitergehen.

Was sich durchaus gruselig anhört und gerade wegen der Blindenthematik ein echtes Spektakel hätte werden können, entpuppt sich aber als plumpe, langweilige und wenig aufregende Farce. Einerseits ist es euch ein wahrlich leichtes, eines der vielen grünen Verstecke zu finden, andererseits verfolgen euch die Geister auch nicht wirklich vehement genug, sodass der Spuk schnell verfliegt. Das Gefühl der tatsächlichen Bedrohung kommt eigentlich nur dann auf, wenn euch gescriptete Gestalten aus dem Nichts vor eurer Nase erscheinen, die es allerdings nicht auf euch abgesehen haben und hauptsächlich für den plötzlichen Schockmoment integriert wurden. Das führt unweigerlich dazu, dass ihr euren Stock permanent benutzen könnt, sodass ihr eure Umgebung dauerhaft „sehen“ könnt, ohne dass es euch wirklich an den Kragen geht.

Falls es euch dennoch mal erwischen sollte, erwarten euch nicht nur seeeeeeeeeeeeeeehr lange Ladezeiten sondern auch unverständliche Rücksetzpunkte, sodass euch Perception in Sachen Geduld und Frustrationstoleranz durchaus auf die Probe stellt.

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