PREY: Test zum Weltraum-Shooter mit Köpfchen

Intelligente Level, fiese Feinde

Die in den Räumen, Kisten und Mülleimern zu findenden Waffen, Vorräte und Gegenstände sind überlebenswichtig. Denn Prey spielt sich anders als die klassischen Sci-Fi-Action-Shooter der letzten Jahre. Wer versucht, sich im Stile eines Titanfall 2 oder Doom durch die alienverseuchten Gänge der Raumstation zu schießen, der wird aus Frust schnell die Segel streichen. Nur zu, probiert es ruhig aus! Das liegt in erster Linie auch an der Knappheit an Waffen und Munition. War es im ersten Half-Life das Brecheisen, mit dem ihr euch gegen fiese Gegner zur Wehr setzen konntet, wartet nun der Schraubenschlüssel auf euch. Zwar dürft ihr im Laufe des Spiels auch Pistolen oder Schrotflinten euer Eigen nennen, die machen den Kampf gegen die sogenannten Typhons jedoch auch nicht zum Kinderspiel. Dies liegt vor allem an den Aliens selbst sowie eurer Verwundbarkeit.

Das fängt bei den Mimics an, schattenhaften Alien-Kreaturen, die sich in Alltagsgegenstände verwandeln können. Wie aus dem Nichts morphen sich Kaffeebecher, Mülleimer oder Stehlampen in flinke Monster, die euch gerne aus dem Hinterhalt angreifen. Mit wenig Munition wild um sich ballern, bringt da wenig. Hier solltet ihr stattdessen auf den Nahkampf setzen und eure Umgebung im Auge behalten. Wo könnte sich ein Mimic verstecken? Gehört der Werkzeugwagen da vorne wirklich an diese Stelle? Und warum schwebt der Mülleimer mysteriös in der Luft? Nicht minder furchteinflößend sind zum Beispiel die menschenähnlichen Phantoms, die über unterschiedliche Fähigkeiten verfügen und etwa telepathisch Explosionen an eurem Standort auslösen können. Diese und mehr solcher Aliengegner nutzt Prey leider auch oft, um euch in frustrierende und teils unfaire Situationen zu bringen. Gerade zu Beginn ist die schiere Anzahl an Wesen so übermächtig, dass ihr schnell das Zeitliche segnet.

Damit möchten euch die Entwickler der Arkane Studios nicht nur die Schnellspeicher-Funktion näher bringen, die ihr abgöttisch lieben werdet und bei jeder Gelegenheit nutzen solltet. Nein, sie möchten auch eure Aufmerksamkeit auf das ausgeklügelte Leveldesign lenken, welches euch multiple Pfade und Lösungsmöglichkeiten bietet, um unliebsamen Situationen zu entkommen, sie zu entschärfen oder euch einen Vorsprung gegenüber euren Feinden zu verschaffen. Um in einen alienverseuchten Raum zu gelangen, könnt ihr zum Beispiel mit viel Feuerkraft durch die Vordertür marschieren, euch durch eine Versorgungsluke schleichen, schwere Kisten vor einer versteckten Zugangstür freiräumen oder einen defekten Zugang reparieren. Während ihr bei Eingang A vielleicht direkt vier sich versteckende Mimics aufschreckt, könnten es bei Eingang B nur zwei sein, derer ihr euch entledigen müsst. Oder ihr gelangt sogar eine Ebene höher in den Raum und findet über Heizungsrohre und Versorgungsschächte zu eurem Ziel.

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