The Evil Within: Survival Horror vom Resident Evil Schöpfer

Fazit

The Evil Within ist leider nicht der Messias des zu Action-Brei verkommenen Survival-Genres. Dafür driften die Anspielungen des Titels zu oft ins Lächerliche ab und auch der schwankende Schwierigkeitsgrad sowie die ausgelutschten Kulissen können nicht begeistern. Das übliche mysteriöse Hinterwäldler-Dorf mit mutierten Einwohnern, der typische Horror-Leuchtturm Marke Silent Hill oder Alan Wake am Horizont, ein modriger Keller, eine verlassene Klinik; alles Zutaten die es schon so oft in Videospielen oder Horrorfilmen zu erleben gab.

Doch Mikami besinnt sich während der Reise durch diese Gebiete auf alte Genre-Stärken und gibt euch die Möglichkeit eure eigene Vorgehensweise zu wählen. Ihr ballert oder schleicht euch wahlweise durch gut dosierte Feindesgruppen, nutzt die Umgebung zu eurem Vorteil und müsst doch ständig Angst haben in einen starken Gegner oder andere Monstrositäten zu laufen. Schön, dass die Entwickler dabei auf die anderswo inflationär eingesetzten Jump Scares verzichten und lieber dank dem Aufbau von Spannung und akustischen Schrecksekunden für Gänsehaut sorgen.

Auch die Häppchen-Story trägt ihren Part dazu bei, dass der Horror zum großen Teil in eurem Kopf stattfindet. Ihr müsst euch jedoch dafür öffnen, dass euch in The Evil Within nichts vorgekaut wird und ihr euch euren Anteil zur Auflösung hinzudenken müsst. Das kann auch einen großartigen Titel auszeichnen; Silent Hill hatte anno dazumal ebenfalls einen sehr großen Interpretationsspielraum. Schade nur, dass die ebenfalls atmosphärische Grafik durch verwaschene Texturen und Clipping-Fehler getrübt wird. Trotz dieser Mankos ist The Evil Within eines der besten Horror-Spiele der letzten Jahre. Und Resident Evil? Mr. Mikami, bitte übernehmen Sie!

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