Durch eine fremde Stadt
Genug geträumt und zurück zum Tablet(t). The Sinking City spielt Anfang der 1920er und damals war es nun mal so, dass man statt mit einem mobilen Navigationsgerät mit einer Faltkarte planlos durch eine fremde Stadt irrte. Hilfreich und thematisch passend wäre die Möglichkeit gewesen, Passanten nach dem Weg fragen zu können, falls ihr euch in den dunklen Gassen doch einmal die Füße wund lauft.
Unglücklicherweise sind die Zivilisten von Oakmont stets patzig oder versuchen euch etwas zu verkaufen, was ihr gar nicht kaufen könnt. Frischen Fisch oder eine brandaktuelle Tageszeitung? Klar, her damit! Pustekuchen! Eurem Charakter fehlt leider die entsprechende Animation. So etwas ist schade und trägt dazu bei, dass sich die offene Spielwelt von The Sinking City zum Hauptkritikpunkt herauskristallisiert. Außer Leute aufzuschrecken und einige Objekte zu durchsuchen, bietet die Kulisse leider keinen nennenswerten Unterhaltungswert.
Im Endeffekt marschiert ihr oft nach der richtigen Straßenkreuzung suchend durch eine inhaltsleere und glanzlose Stadt. Und das weniger auf den optischen Gesichtspunkt bezogen. Hübsche Wasserspiegelungen, ansehnliche Rauchschwaden und die schaudererregende Atmosphäre machen durchaus etwas her. Zudem sind die einzelnen Bezirke merklich unterschiedlich aufgebaut und zaubern hier und da mal etwas Sehenswertes auf die Leinwand.
Viel mehr scheitert das ganz große Kino an den gebotenen Möglichkeiten. Die meisten Häuser sind verschlossen und Beschäftigungsmöglichkeiten abseits der Missionen sucht ihr vergeblich. Ein paar Kugeln stoßen am einladenden Billardtisch oder eine Runde Schach? Leider nein! Zur Abwechslung tuckert ihr höchstens gelangweilt mit einem Bötchen durch die überschwemmten Gassen. Sobald ihr in den neuen Gebieten eine Telefonzelle aufspürt, könnt ihr euch die Bootsfahrt schenken und euch per Schnellreise über die Karte bewegen.
Wenn ihr euch bei euren Nachforschungen kurz die Zeit nehmt, um an der Stelle zu verweilen, kommt ihr euch vor, als befindet ihr euch inmitten einer strohdummen Zombieherde. Leute, die in Zäunen festhängen, gegen Wände rennen oder halb im Boden versinken. Zwei Obdachlose, die sich in Dauerschleife um einen Apfel boxen oder Regen, für den das Dach einer Bushaltestelle kein Hindernis darstellt. Ein paar Sekunden später schwebt jemand an euch vorbei, der Nächste verschwindet einfach im Nichts oder taucht genau von dort plötzlich auf. Zumindest ist die Stadt belebt.
Inhaltsverzeichnis
Schöner Test, wird mal irgendwann in nem Sale für 10€ geschossen.
Leider hatte ich genau das erwartet und dich bis zum Ende gehofft sie hätten Bugs behoben und die Spiel Welt interessanter gemacht…
Danke für den Test.
Auch wenn ihr mir damit den Tag versaut habt.🙂
Das ist wieder so ein Budget Titel und ich bin froh dann doch noch gewartet zu haben.
Schade, da hatte ich mir etwas mehr erwartet. Vielleicht mal im Sale.
Erst gekauft und paar tage später seh ich das es eine separate Series X Version gibt, wo man natürlich extra hinblättern muss. Natürlich hab ich mich da so richtig gefreut, auch wenn ich über die Hintergrund Infos bescheid weiß, ist es mir dennoch egal.
Das ist einfach nur geldmacherei mehr nicht, ansonsten hätten sie auch warten können bis ein urteil gesprochen wurde.
Das hat mich damals zum Release schon nicht gepackt.. hoffe für die Jungs aber trotzdem das sie den Gerichtsstreit gewinnen
Danke für den Test und die ehrliche Bewertung… hatte mir etwas mehr vom Spiel erhofft… eventuell landet es ja mal im GPU…
Empfinde Setting und Atmosphäre, als grösste Stärke bei The Sinking City. Gameplay wirkt etwas klobig, ungeschliffen und trotzdem wär’s reizvoll gewesen, dem Schauer und Grusel in 4K60fps zu begegnen.
Dafür aber nochmal Vollpreis verlangen? Legale Rangeleien mit dem Publisher hin oder her, da passe ich. Bei ’nem fairen Preis im sale werd ich wohl irgendwann (erneut) zuschlagen…
Guter Test wenns mal im Gamepass landet werde ich es auch mal antesten.
MfG AndreBars41