Thimbleweed Park: Test zum Retro Adventure der Maniac Mansion Macher

Mord in Thimbleweed Park – und keinen juckt’s!

Thimbleweed Park

Denn die Glanzzeit von Thimbleweed Park ist längst vorbei. Die der Stadt Wohlstand bescherende Kissenfabrik hat schon bessere Tage gesehen – und nun ist auch noch ihr Eigentümer und Stadtpatriarch Chuck verstorben. Tag für Tag verließen mehr Einwohner die Stadt, bis nur noch die Creme de la Creme der Durchgeknallten übrig blieb. So trefft ihr mit Reyes und Ray nicht nur auf als Tauben verkleidete Klempner oder einen Sheriff mit Persönlichkeitsstörung, sondern auch auf eine mysteriöse Wahrsagerin und einen zwielichtigen Obdachlosen. Und das Schrägste: Um den Toten kümmert sich irgendwie keine Sau. Zudem verweben sich die Schicksale der Agenten noch mit dem fluchenden Clown Ransome und der Spieleentwicklerin Dolores, deren Geschichten euch sogar in spielbaren Rückblenden erzählt werden.

An diesen Geschichten merkt ihr bereits, dass es trotz der ernsthaften Akte X meets Twin Peaks Thematik alles andere als seriös zugeht. Wie bereits in Maniac Mansion und The Secret of Monkey Island setzen Gilbert und Winnick auf ihren berühmten Humor. Das zeigt sich vor allem in den Dialogen mit den Bewohnern von Thimbleweed Park, etwa indem ihr den Obdachlosen fragt, ob er ein Opfer des sozialen Systems der USA sei oder die junge Programmiererin Dolores beim Aufheben einer zerbrochenen Ketchupflasche anmerkt, bei einem Sierra Adventure wäre sie jetzt gestorben. Achja, fiese Sackgassen und Bildschirmtode wie in Maniac Mansion müsst ihr nicht erwarten – und wenn weist euch das Spiel dezent darauf hin, lieber schnell zu speichern.

Auch die eigenen Vergangenheitsbewältigung kommt in Thimbleweed Park nicht zu kurz. Schließlich versteht sich der Titel nicht nur als Old-School-Adventure, sondern auch als Nostalgietour für die Gamer von damals. Neben Anspielungen auf die frühere Konkurrenz sorgen vor allem zahlreiche Anleihen an vergangene Lucasfilm Games für feuchte Augen bei den Fans der alten Tage. Egal ob ihr Chuck die Topfpflanze trefft, das grüne Tentakel in einer Zirkusnummer entdeckt oder spekuliert, ob Dolores früher ein mächtiger Pirat werden wollte. Für das nostalgische Flair sorgt zudem, dass der ehemalige Xbox Produktmanager Boris Schneider-Johne wie bereits bei The Secret of Monkey Island für die deutsche Übersetzung zuständig ist. Da wird ganz Boris-like aus der Tonight Show mal eben Wetten, dass..?

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14 Kommentare Added

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  1. Brallis108 3530 XP Beginner Level 2 | 12.04.2017 - 09:23 Uhr

    Ich kann es nur empfehlen, einige Rätsel haben mich zwar lange aufgehalten aber wer die gute alte Zeit mochte ist hier bestens aufgehoben. Steuerung ist auch gelungen (linker Stick schnell, rechter Stick langsam).

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