Thimbleweed Park: Test zum Retro Adventure der Maniac Mansion Macher

Retro Charme mit modernen Tönen

Aber keine Panik: Wenn ihr Adventure-Anfänger seid und Angst vor Frust habt, könnt ihr den Schwierigkeitsgrad zu Spielbeginn herunterschrauben. Dann lässt Thimbleweed Park bei verschachtelten Rätseln einfach einige Zwischenschritte weg und liefert euch eine einfachere Lösung. Ebenfalls ein toller Kniff: Ray und Reyes halten wichtige Fakten und Ziele in ihren Notizheften fest, alle anderen Charaktere führen Tagebuch. So könnt ihr den aktuellen Stand der Ermittlungen nicht nur nachlesen, sondern bekommt auch eine stets aktuelle To-Do Liste, durch die ihr eure Storyziele nicht aus den Augen verliert. Denn die vielen Möglichkeiten und Gegenstände sowie die vielen Orte in Thimbleweed Park können leicht ein Gefühl der Verlorenheit auslösen.

Dafür begrüßen diese euch in wunderschönster Retro-Pixelgrafik. Jeder von euch, der einmal die ersten beiden Monkey Islands, Indianer Jones oder eben Maniac Mansion gespielt hat, wird den Grafikstil direkt wiedererkennen und vor allem wieder lieben lernen. Das hält die Entwickler allerdings nicht davon ab, die Pixelgrafik weiterzuentwickeln und zu modernisieren. Neben ansehnlichen animierten Wassereffekten, moderneren Leuchteffekten und flüssigeren Charakteranimationen sind es gerade die kleinen Details wie mit den Augen klimpernde oder hektisch umherblickende Charaktere, die die Welt von Thimbleweed Park lebendig machen. Ab einer gewissen Bildschirmgröße solltet ihr dann aber doch nicht zu nahe vor dem Fernseher sitzen, damit die doch recht großen Pixel nicht in einen unschönen Brei ausarten.

Ebenfalls Retrocharme versprühen die Soundeffekte und der gelungene Soundtrack, der im Stile von 80er TV Serien gehalten ist. Ihr müsst hier allerdings kein Chip-Gedudel erdulden, sondern dürft euch auf qualitativ hochwertige Klänge freuen – und auf eine Sprachausgabe! Die Synchronsprecher bringen die witzigen Dialoge dabei hervorragend rüber. Vor allem Charaktere mit Akzent wie der schräge Sheriff oder der Gärtner der Edmunds sorgen immer wieder für Lacher. Ihr wart zusätzlich Kickstarter Backer des Spiels? Dann werft doch einen Blick in Ransomes Swear Jar oder das Telefonbuch der Stadt. Je nach größe eures Pledges könnte dort euer Name oder der eines Freundes zu finden sein. Vielleicht sogar der eines Promis? Ein kleiner Tipp: Im Telefonbuch findet sich als prominenter Backer sogar eine deutsche Hip-Hop Legende. Seinen Anrufbeantworterspruch solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Also, anrufen!

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