Tourist Bus Simulator: Test zum unausgereiften Urlaubsparadies

Ungeschönt ins Gesicht geschmettert

Während die Steuerung gerade mit dem Controller einen äußerst gefühlvollen Umgang verlangt und dabei einen durchaus authentischen Eindruck macht, werden euch bei der ersten kurzen Fahrt gleich die technischen Defizite vom Tourist Bus Simulator ungeschönt ins Gesicht geschmettert.

Abgesehen von schönen Lichteffekten und elegant in Szene gesetzten Sonnenstrahlen, ansehnlichen Regenschauern sowie eindrucksvollen Staubwolken in sandigen Gefilden liefern Zero Games Studio und TML Studios mit dem Tourist Bus Simulator auf Xbox Series X eine absolut desaströse Leistung ab.

Das Spiel ruckelt stellenweise dermaßen gnadenlos, dass ihr die einzelnen Bilder pro Sekunde zählen könnt. Der Tourist Bus Simulator läuft generell alles andere als flüssig und höchst ärgerliche Spielabstürze setzen dem Ganzen garniert mit nachladenden Texturen die Krone auf. Selbst die Magie ganzer Gebirgsketten, die plötzlich aus dem Nichts aufploppen, dürft ihr bestaunen.

Untermauert wird das technische Fiasko durch Blumen und Gestrüpp, die gerne mal im Inneren des Fahrzeugs hängen. Im „Moonwalk“ dahinschwebende Zombie-Passagiere, die sich nach dem Ausstieg in Luft auflösen. Und eine vernünftige Schadensdarstellung oder gar eine ordentliche Kollisionsabfrage sucht ihr vergeblich. Genau wie eine große Fahrzeugauswahl. Zwei Modelle aus dem Hause MAN und zwei kompaktere Fantasie-Modelle sowie eure beiden Geländewagen – das war es auch schon.

Wir sind hingegen noch lange nicht am Ende mit unserer Beanstandung! Beispielsweise müsst ihr die Türen fast jedes Mal doppelt öffnen, damit die Fahrgäste endlich in Bewegung kommen und aussteigen beziehungsweise zusteigen. An anderer Stelle lassen sich Menüs nicht erreichen, mal streikt die Navigation oder ihr hängt in einem niemals endenden Stau fest.

Immerhin kutschieren jede Menge Fahrzeuge über die Insel und verhalten sich in der Regel sogar recht realistisch. Nur wo stecken bloß die Touristen und Einheimischen? Aufgrund der sparsam verteilten Menschen wirkt die Spielwelt vom Tourist Bus Simulator abseits der Straßen stellenweise wie ausgestorben.

Zurück zum Anfang. Am Firmengelände angekommen, nehmt ihr eure Arbeit als Manager eines Transportunternehmens auf und bekommt in einem spielerischen Tutorial zumindest die grundlegenden Funktionen erläutert. Einiges bleibt dabei leider offen und eine Hilfe, wie ihr beispielsweise mit eurem Reparaturfahrzeug gestrandete Busse wieder fahrtüchtig macht, bekommt ihr leider nicht.

Über verschiedene Geräte in eurem Büro oder wesentlich einfacher über euer Smartphone verwaltet ihr euren Fuhrpark, das Personal und nehmt neue Aufträge entgegen. Zudem müsst ihr die Warenbestände und Ersatzteile im Auge behalten, um euren Gästen ein erfrischendes Getränk oder einen Snack während der Rundfahrten anbieten und die Instandhaltung eurer Fahrzeuge gewährleisten zu können.

Natürlich nehmen auch die Finanzen Einfluss auf euren Erfolg. Am Taschenrechner werden euch alle Einnahmen und Ausgaben angezeigt und ihr dürft für größere Expansionspläne Kredite aufnehmen. Ein eigenes Zuhause samt Einrichtung sowie Apartments für eure Angestellten zu finden gehört ebenfalls zu euren Aufgaben als Unternehmer.

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