Ultimate Marvel vs. Capcom 3: Test zur technisch aufgebohrten Neuauflage

Qual der Wahl

Vor Kampfbeginn dürft ihr nämlich eurer dreiköpfiges Heldenteam zusammenstellen oder aus voreingestellten Konstellationen wählen. Dabei stehen euch, wie der Titel des Spiels schon fast vermuten lässt, zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus dem Marvel- und Capcom-Universum zur Auswahl. Ob ihr nun mit dem heißblütigen Hulk Backenfutter verteilt oder alternativ mit Chris Redfield aus Resident Evil die Schießeisen wüten lasst, bleibt die Qual der Wahl.

Erleichtert werdet ihr bei eurer Entscheidungsfreude automatisch vom Spielprinzip, da ihr euch immer direkt für drei eurer Favoriten entscheiden dürft und diese während der Kämpfe jederzeit wahlweise in Szene setzen könnt. Von dem völlig durchgeknallten Deadpool über den Assassinen, Dante, bis zur legendären Iron Fist – das facettenreiche Charakteraufgebot lädt zum Ausprobieren ein und wird so schnell sicherlich keine Langeweile aufkeimen lassen.

Jede Figur hat natürlich individuelle Fähigkeiten im Gepäck und versteckt zudem einen Spezialangriff in der Hinterhand, den ihr einmal pro Runde taktisch geschickt zum Einsatz bringen dürft. Obwohl die Spielmodi nur wenig Abwechslung suggerieren und der Arcademodus sowie die Missionskampagne sehr lieblos inszeniert sind, kann Ultimate Marvel vs. Capcom 3 für einige Stunden auch Einzelspieler vor den Fernseher bannen. Wenn ihr mehr wollt, müsst ihr euch zwangsläufig intensiver ins Spielprinzip einarbeiten und euer Glück letztendlich im Onlinemodus suchen.

Problem ist nur, dass die Spieleranzahl keine Offenbarung ist und sich nur mit viel Geduld Gegenspieler finden lassen. Und wenn sich dann doch einmal ein Türchen öffnet, trefft ihr zumeist auf sehr erfahrene Spieler, die ihre Charaktere aus dem FF kennen und jede Tastenkombination sogar mit zugebundenen Augen eingeben könnten. Wildes Tastenhämmern wird euch hier, und selbst gegen den Computer auf dem höheren Schwierigkeitsgrad, kaum Abhilfe leisten.

Wenn ihr online gegen die wenigen Artgenossen Spaß haben wollt, müsst ihr euch zwangsläufig einem harten Training unterziehen. Leider hilft euch der im Spiel enthaltene Trainingsmodus nur bedingt aus der Patsche und kann euch kaum für längere Einheiten bei der Stange halten. Da solltet ihr euch lieber die Tastenkombinationen nach und nach im normalen Spielbetrieb verinnerlichen.

Da bietet sich neben dem angesprochenen „Arcademodus“ noch die „Helden und Herolde Variante“ an. Hier könnt ihr sowohl online als auch offline in verschiedenen Ligen an den Start gehen und euch durch zahllose freischaltbare Karten euer perfektes Set zusammenbasteln. In dieser Spielvariante wird etwas mehr Motivation gebündelt, da sich euer instinktiver Jagdtrieb nach den passenden Karten mit den perfekten Eigenschaften zum süchtig machenden Unterfangen ausdehnen kann. Doch selbst hier gilt, auf längere Sicht kann diese Spielvariante leider nur online die nötige Abwechslung bieten. Und da sind wir schon wieder bei demselben Problem von eben, Gegenspieler sind wie so oft ein wertvolles Gut bei Neuauflagen.

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