UnMetal: Test zum fantasiereichen Kombinationskünstler

Gedächtnislücken

An einigen Stellen müsst ihr euch bei UnMetal allerdings zusammenreißen und Jesse bei seiner Erzählung etwas unter die Arme greifen, da der völlig durchgeknallte Kerl in seiner höchst brenzligen Situation von kleinen Gedächtnislücken geplagt ist.

Waren es nun zwei, vier oder gar sechs Tentakel, dass das mehr oder weniger gewaltige Kanalisationsungeheuer besaß? Und gab es dort unten im stinkenden Morast etwa Ratten? Wer kann sich schon an solche belanglosen Details erinnern? Falls ihr hier allerdings die falsche Antwort wählt, könntet ihr ebenfalls in euren Albträumen von gefräßigen Eichhörnchen verfolgt werden.

Auf dem Klo wird bei UnMetal übrigens fast genretypisch gespeichert. Im Eifer des Gefechts kann auch eine aufgesammelte Schüssel herhalten, um jederzeit zwischenzuspeichern. Doch sowohl sanitäre Anlagen als auch Nachttöpfe sind rar gesät.

Im Menü, das ihr mit der Y-Taste erreicht, könnt euer Inventar verwalten, munter Gegenstände miteinander kombinieren, die Steuerung anpassen und eure aktuellen Missionsziele betrachten. Nicht immer führt der liebe Jesse bei seinen facettenreichen Aufträgen die Aktion aus, die gerade von ihm gefordert wird.

Oder anders ausgedrückt, die Steuerung ist manchmal etwas widerspenstig, was bei größeren Etappen ohne Speichermöglichkeit und Töpfchen im Inventar schon mal in die Hose gehen und in leichten Frust umschlagen kann. Den Schwierigkeitsgrad dürft ihr vor Spielbeginn zwar in fünf Stufen festlegen, dennoch sind einige Passagen kaum beim ersten Versuch zu bewältigen und erfordern entweder eine große Tüte voller Glück oder das Auswendiglernen der Aufgabe.

Teilweise werdet ihr dabei zum um die Ecke denken gezwungen, mal müsst ihr Reaktion sowie Tempo wie ein Eichhörnchen an den Tag legen oder an anderer Stelle eure Geschicklichkeit unter Beweis stellen, um euren Bildschirm vor dem Einbrennen des „Game-Over“-Schriftzug zu bewahren.

Doch macht euch bloß nicht gleich in die Hose an dieser Stelle! Mit Fokus, klarem Verstand und etwas Geschick könnt ihr einigermaßen problemlos durch das Spiel huschen. Zumal einige Missgeschicke sogar mit einem weiteren witzigen Moment entschädigt werden.

In jedem der neun recht langen Kapitel landet ihr zu Beginn in einer trostlosen Pixellandschaft, die sich nach und nach auf den Erzählungen von Jesse basierend vor euch aufbaut. Plötzliche Anpassungen oder spontane Korrekturen sind hier mit inbegriffen. Am Ende dieses Prozesses erstrahlt dann eine lebendige und vielseitige Pixelwelt voller Überraschungen vor euch. Klar, auch die Pixeloptik ist selbstredend eine Geschmacksfrage.

Am Ende fügt sich jedoch bei UnMetal alles zu einem sehr stimmigen Bild zusammen. Fast erschreckend, wie gut die Entwickler das Handeln der Spieler vorausgeahnt haben. Aber auch hier dürfen wir leider einfach nichts ausplaudern.

So viel soll aber zumindest noch gesagt sein, die eine oder andere Ohrfeige wird wohl jeder kassieren und ihr werdet dem einen oder anderen Mike über den Weg laufen.

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