Wanted: Dead: Test zum blutgetränkten Pfad durchs dystopische Hongkong

Wie ein gedopter Rambo

Obwohl ihr stets in einem Team agiert, richtet sich Wanted: Dead ausschließlich an Einzelspieler, was ja grundsätzlich kein Grund zum Meckern ist. Über einen optionalen Coop-Modus hätte sich trotzdem niemand beschwert. Wie dem auch sei, ihr marschiert bei der Mischung aus Hack-n-Slash und Deckungs-Shooter von Beginn an durch weitläufige und abwechslungsreiche Kulissen und stellt euch dabei steigenden Herausforderungen.

Vom ersten Eindruck und von der allgemeinen Aufmachung her liegt der Gedanke nah, dass man sich bei Wanted: Dead wie ein gedopter Rambo durch die feindlichen Reihen pflügt. Erst ein wenig die Schusswaffe sprechen lassen und was danach noch steht, wird mit der Machete in seine Einzelteile zerlegt.

Doch das haben sich die Macher von Ninja Gaiden, Dead or Alive oder Naruto to Boruto Shinobi Striker etwas anders gedacht. Eher einen Hauch taktischer. Denn die reine Rambo-Taktik endet meist mit einem breiten “Game-Over-Schriftzug” auf dem Bildschirm. Bedauerlicherweise, da das Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Prinzip im Duett mit dem Neunzigerjahre-Retro-Look und einem geschmeidigen Rhythmus aus Nah- und Fernkampf hervorragend harmonieren würde.

Ein perfekt abgestimmtes Konzert wird euch bei Wanted: Dead daher nur selten geboten, was vor allem den teils desaströsen technischen Defiziten geschuldet ist. Somit müsst ihr euch von Beginn an in Zurückhaltung üben und den etwas überflüssig wirkenden Ansatz eines Deckungs-Shooters mit in euren Spielstil einfließen lassen. Schleppend gestaltet sich das Weiterkommen bei Wanted: Dead sowieso, da sich der spielerische Anspruch alles andere als einfach gestaltet. Schon auf dem eigentlich leichtesten Schwierigkeitsgrad bleibt euch wenig Spielraum für Fehler.

Solltet ihr allerdings mehrmals an einer Stelle scheitern, gewährt euch das Spiel die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad als Trostpflaster auf die Stufe „Miezekätzchen“ herunterschrauben. Neben besseren Aussichten, das Ende des Spiels zu erreichen, werdet ihr obendrein mit einer hübschen Haarspange mit Katzenohren bestückt. Schmach, wem Schmach gebührt! Der mitunter deftige Humor von Wanted: Dead tritt zwar nur dezent in Erscheinung, trifft dafür oftmals ins Schwarze und sorgt somit für so manchen Schmunzler.

Inhaltsverzeichnis

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16 Kommentare Added

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  1. pihome 19290 XP Sandkastenhüpfer Level 4 | 15.02.2023 - 10:47 Uhr

    Danke für den Testbericht. Also kein „ich mus es sofort haben“ nachdem ich es gelesen habe.

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  2. Litaro 26605 XP Nasenbohrer Level 3 | 16.02.2023 - 10:24 Uhr

    Danke für den ausführlichen Test. Die Action ist ganz cool aber ich mag oft die Machart von Japanischen Spielen nicht. Das ist leider nichts für mich.

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  3. Phil Heiberger 0 XP Neuling | 18.02.2023 - 00:43 Uhr

    Bei mir kam heute die Collectors Edition an und ich muss gestehen, ich bin sehr positiv überrascht.
    Bisher würde ich dem Spiel locker ne 80er Wertung geben. Das Gameplay kickt und ist richtig gut. Mir gefällt der ganze Style und die alberne Story dazwischen total. Es hat n paar kleine, technische Ungereimtheiten, aber trotzdem ist es technisch solide. Das mit einem XBox 360 Spiel zu vergleichen ist totaler Quatsch.
    Ich bereu den Kauf kein bisschen, aber ich liebe auch das Genre sehr und mag fordernde Action Spiele.

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  4. ozeanmartin 102595 XP Elite User | 24.02.2023 - 19:14 Uhr

    vielleicht irgendwann mal fürn zwanni,oder wenn es in den pass kommt!aber danke für den test!

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  5. 8bitninja 12570 XP Sandkastenhüpfer Level 2 | 01.03.2023 - 17:55 Uhr

    Wer interesse hat sollte sich auf jeden Fall noch ein Paar andere Meinungen zu Gemüte führen. Ich z.B. finde den Titel (gerade als Fan old-schooliger Character-Action wie Ninja Gaiden) unsäglich schlecht. Öder, eintöniger Spielablauf mit praktisch nur 2 Gegnertypen, flache Steuerung (im Nahkampf), Präsentation zum Fremdschämen etc.
    Liege ich übrigens komplett falsch, wenn ich Kleidungsstil der Protagonistin, „99 Luftballons“ etc. eher mit 80er Jahre und nicht 90er in Verbinding bringe?

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