Wanted: Dead: Test zum blutgetränkten Pfad durchs dystopische Hongkong

Ungezügelte Brutalität

Einmal daran gewöhnt, dass das kopflose Vorstoßen bei Wanted: Dead schnell mit einem Laden des letzten Speicherpunktes endet, kann das anspruchsvolle Spielprinzip mit seiner Fließbandaction und den knackigen Endbossen im Einklang mit teils großen Arealen sowie hübschen Effekten für gute Unterhaltung sorgen.

Das liegt daran, dass die Angriffsmuster der Feinde immer frechere Ausmaße annehmen und ihr im Gegenzug über mehr Möglichkeiten verfügt, diese ins Jenseits zu befördern. Euren Standardwaffen spendiert ihr mit neuen Visieren, größeren Magazinen oder anderen Anbauteilen eine größere Wirkung. Auf der anderen Seite schraubt ihr die allgemeinen Fähigkeiten eurer Protagonistin weiter nach oben und erlernt neue Kampftechniken.

Allgemein gestaltet sich das Kampfsystem von Wanted: Dead recht simpel und beschränkt sich meist auf den Einsatz von zwei Tasten gleichzeitig. Dafür habt ihr jedoch obendrein den Wechsel zur Schusswaffe und den extrem wichtigen Einsatz von Granaten, Spritzen zur Gesundheitserhaltung sowie brutalen Finishern zu managen.

Über 50 verschiedene spektakuläre “Finisher-Moves” könnt ihr auf Knopfdruck entfachen, sobald eure Feinde ausreichend angeschlagen sind. Trotzdem wiederholen sich die Aktionen am Ende zu häufig, weil dieses Vorhaben teilweise im Sekundentakt über die Bühne geht. Zusammengenommen sind so ziemlich alle Tasten des Xbox-Controllers im Dauereinsatz, was die Angelegenheit in Anbetracht des hohen Schwierigkeitsgrades kaum leichter gestaltet.

Immerhin erhält das Töten ganzer Klon-Armeen immer mal wieder eine kleine Auflockerung, sobald sich besonders robuste Widersacher oder gewaltige Endbosse vor euch aufbauen oder feuerspeiende Zwischensequenzen den Bildschirm zieren. Kleine Minispiele, die euer Taktgefühl verlangen und ziemlich abgefahrene Waffen lockern den Weg durch die anrückenden Horden weiter auf. Mit einer Kettensäge in den Händen dürft ihr nämlich endlich dem Rambo in euch freie Leine lassen und trotz gut gemeinten Zensur-Streifen das Pixelblut im Überfluss verteilen.

Also zimperlich geht es bei Wanted: Dead definitiv nicht zu. Gerade die über 50 Finisher-Moves sprechen da eine deutliche Sprache und unterstreichen das USK-18-Siegel auf der Spielhülle. Es gab Zeiten, da hätte Wanted: Dead in dieser Form sicherlich nicht mal dieses erhalten.

Anderes Thema – nur ein Spiel! Alles gut, sofern euch diese ungezügelte Brutalität nicht gänzlich abschreckt. Abschreckend ist allerdings zweifelsohne die mitunter grauenhafte Kameraführung. Die Übersicht geht bei Wanted: Dead des Öfteren komplett verloren und sorgt dadurch für zwischenzeitlichen Frust. Trotz der Optimierung für Xbox Series X/S macht die grafische Aufmachung des Spiels abgesehen davon keinen glorreichen Eindruck. Hinzu kommt, dass das Spiel selbst auf der Xbox Series X mit zwischenzeitlichen Einbrüchen der Bildwiederholrate zu kämpfen hat.

Inhaltsverzeichnis

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16 Kommentare Added

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  1. pihome 19290 XP Sandkastenhüpfer Level 4 | 15.02.2023 - 10:47 Uhr

    Danke für den Testbericht. Also kein „ich mus es sofort haben“ nachdem ich es gelesen habe.

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  2. Litaro 26605 XP Nasenbohrer Level 3 | 16.02.2023 - 10:24 Uhr

    Danke für den ausführlichen Test. Die Action ist ganz cool aber ich mag oft die Machart von Japanischen Spielen nicht. Das ist leider nichts für mich.

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  3. Phil Heiberger 0 XP Neuling | 18.02.2023 - 00:43 Uhr

    Bei mir kam heute die Collectors Edition an und ich muss gestehen, ich bin sehr positiv überrascht.
    Bisher würde ich dem Spiel locker ne 80er Wertung geben. Das Gameplay kickt und ist richtig gut. Mir gefällt der ganze Style und die alberne Story dazwischen total. Es hat n paar kleine, technische Ungereimtheiten, aber trotzdem ist es technisch solide. Das mit einem XBox 360 Spiel zu vergleichen ist totaler Quatsch.
    Ich bereu den Kauf kein bisschen, aber ich liebe auch das Genre sehr und mag fordernde Action Spiele.

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  4. ozeanmartin 101935 XP Profi User | 24.02.2023 - 19:14 Uhr

    vielleicht irgendwann mal fürn zwanni,oder wenn es in den pass kommt!aber danke für den test!

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  5. 8bitninja 12410 XP Sandkastenhüpfer Level 1 | 01.03.2023 - 17:55 Uhr

    Wer interesse hat sollte sich auf jeden Fall noch ein Paar andere Meinungen zu Gemüte führen. Ich z.B. finde den Titel (gerade als Fan old-schooliger Character-Action wie Ninja Gaiden) unsäglich schlecht. Öder, eintöniger Spielablauf mit praktisch nur 2 Gegnertypen, flache Steuerung (im Nahkampf), Präsentation zum Fremdschämen etc.
    Liege ich übrigens komplett falsch, wenn ich Kleidungsstil der Protagonistin, „99 Luftballons“ etc. eher mit 80er Jahre und nicht 90er in Verbinding bringe?

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