Jawohl, Herr Kommandant!
Auch beim Deckungssystem bleibt Wolfenstein ein Spiel alter Schule. Ihr verschanzt euch hinter Kisten oder Wänden und könnt euch von dort aus der Deckung lehnen. Gerade bei mehreren Gegnern oder auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist das auch bitter nötig. Denn noch kniffliger wird es, sobald Kommandanten des Regimes in der Nähe sind.
Die Burschen haben den Befehl über die Streitkräfte und schlagen rigoros Alarm sobald sie euch bemerken. Danach öffnen sich die Schleusen und fluten den jeweiligen Level mit gegnerischen Soldaten. Es ist also sinnvoll die Kerle leise auszuschalten oder schnellstmöglich nach dem Alarm auszuknipsen. Schade: Sobald ihr euch schnell in einen anderen Bereich der Karte bewegt, erlischt der Alarm und die Soldaten verschwinden ebenfalls. Ganz getreu dem Motto: "Egal, ist nicht meine Abteilung!"
Atmosphärisch spielt Wolfenstein: The New Order ganz groß auf. Die Mischung aus düsterer Weltkriegsoptik, gepaart mit Steampunk-Elementen ist gelungen – und erschreckend nahe an der Realität. Denn wer sich einmal in den Geschichtsbüchern die Baupläne des damaligen Diktators anschaut der wird in Wolfenstein genau diesen Größenwahn entdecken. Die im Spiel zu bestaunende gigantische Kuppel in Berlin beispielsweise lag bis zuletzt in der Schublade der Nazis.
Doch das Wort Nazis werdet ihr im Spiel gar nicht zu lesen oder zu hören bekommen. Dank deutschem Recht ist bei euren Feinden nur von "dem Regime" die Rede. Während euch auf N-TV in zahlreichen Dokumentationen den ganzen Tag über Hakenkreuze und Siegesrunen ins Gesicht geschmissen werden, sind diese Symbole in Spielen weiterhin verboten. Das erklärt dann schließlich auch, warum die bösen Jungs in Wolfenstein: The New Order nicht "den Führer", sondern "das Staatsoberhaupt" verehren.
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