Assassin’s Creed Brotherhood: Ezios drittes Abenteuer bei Ubisoft angespielt

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Auch der Humor kommt nicht zu kurz
Grafisch hat sich zum Vorgänger noch nicht allzu viel getan. Die Charaktere und Umgebungen sind gewohnt gut modelliert, die Liebe zum Detail aus den vorherigen Teilen wurde auch in Brotherhood übernommen. In den Straßen Roms herrscht lebhaftes Treiben. Händler preisen ihre Waren feil, während Prediger versuchen, die Bürger zu ihren Religionen zu bekehren. Junge Damen bieten sich an den dunklen Gassen der Stadt an, Männer und Frauen schlendern gemütlich oder mit Waren bepackt durch die Häuserschluchten.

Der Star in Brotherhood ist jedoch Rom selbst. Laut Steve Masters ist die Stadt dreimal so groß wie Florenz, die größte Metropole in Teil Zwei, und stellte das Entwicklerteam vor große Herausforderungen. Das Ergebnis kann sich definitiv sehen lassen und besticht durch eine Weitsicht, die auf der Xbox 360 Ihresgleichen sucht. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie das Kolosseum und der Vatikan sind ins Spiel integriert worden. Wer von euch auf den Hügeln vor der Stadt rastet, der wird von dort über die gesamte Metropole und deren viele verschiedene Viertel blicken können.

Xbox 360 - Assassins Creed Brotherhood - 85 Hits

Diese unterscheiden sich grafisch sowohl durch deren Architektur als auch durch deren Bewohner. In den Armenvierteln schleichen entkräftete und in Lumpen gekleidete Menschen auf und ab. Vor heruntergekommenen Häusern torkeln euch Betrunkene entgegen, die euch um ein paar Florin für Schnaps anbetteln. Ganz anders geht es in den Regierungsvierteln der Stadt zu. Prachtbauten und monumentale Paläste bestimmen die Szenerie. Edle Damen schlendern um Bankiers und Politiker herum und versuchen, diese zu bezierzen. Ihr trefft sogar in einem Tempel auf eine regelrechte Orgie, die von an Kleidern armen, dafür an Geld umso reicheren Damen und Herren veranstaltet wird. Doch egal, in welchem Viertel ihr euch aufhaltet, egal wie viele Bürger euch über den Weg laufen: Die Framerate bleibt stabil, was euch ein flüssiges und beschwerdefreies Spielen ermöglicht.

Die Atmosphäre in der neuesten Fortsetzung der Serie gestaltet sich insgesamt düsterer, als in den vorherigen Episoden. Dies liegt zum einen an der Handlung, die von epischen Kämpfen, den scheinbar übermächtig wirkenden Gegnern, Rache und Zerstörung geprägt ist, aber auch an der Brutalität, die Ezio nun an den Tag legt. Gezeichnet von den Geschehnissen und der Reue, dass sein Mitleid Hunderte Unschuldige das Leben kostete, geht er nun noch rigoroser gegen seine Gegner vor. Die neuen Kampfanimationen zeigen hierbei keine Kompromisse, sind wunderschön anzusehen, werden von euch allerdings regelmäßig mit einem „Autsch!“ begleitet werden. Der rote Lebenssaft spritzt nur so aus den Wunden eurer Widersacher hervor, beispielsweise bei der bereits im Gameplay beschriebenen Komboattacken, in denen ihr dem Gegner zuerst euer Schwert in den Unterleib rammt, ihm dann die Pistole auf den Hinterkopf drückt und ohne mit der Wimper zu zucken, abzieht. Oder wenn euer Charakter einen Ausfallschritt ausführt und dem völlig verdutzten Wachmann das Langschwert in die Kehle bohrt, um ihn ausbluten zu lassen.

Xbox 360 - Assassins Creed Brotherhood - 0 Hits

Im völligen Kontrast hierzu stehen die äußerst witzigen Dialoge, die bei euch für viele Lacher sorgen werden. Egal ob die Stadtwachen eurem Onkel Mario „Dein Atem ist, tödlicher als unsere Kanonen!“ zurufen, oder sich eure Gefolgsleute darüber beschweren, dass sie den Strom für den Animus sichern müssen, während sich Ezio mit seiner Geliebten vergnügt, es wird einiges zum Schmunzeln geben. Auch Anspielungen auf den vorherigen Teil werdet ihr in den Dialogen finden, beispielsweise wenn euch Mario direkt zu Anfang in einem Kampf zuruft: „Ah, du hast es also immer noch drauf!“ Der Humor ist hervorragend eingestreut und wirkt zu keinem Zeitpunkt fehl am Platz. Geht es spannend und düster zur Sache, verzichtet man auf pseudo-coole Sprüche und setzt auf Ernsthaftigkeit. Habt ihr Zeit zum Verschnaufen, dürfen eure Lachmuskeln ran. Die aus dem vorherigen Teil bereits bekannten und in Brotherhood erneut vertretenen Synchronsprecher tragen ihren Teil zur Authentizität der Dialoge bei. Kein Satz wirkt auswendig gelernt oder aufgesagt. Ein eher unfreiwillig komischer Darsteller ist uns dann doch noch aufgefallen: Ein Schweizer Hauptmann bringt euch mit seinem Akzent einige Male zum Prusten. Vor allem, wenn er einer Dame, die auf seine Schatztruhe scharf ist, folgende Frage stellt: „Möööchtest den amma anfassen?

Auf höchstem Niveau präsentiert sich ebenfalls der Soundtrack. Bei euren Touren durch Rom und Umgebung erklingen im Hintergrund musikalische Darbietungen aus der Zeit der Renaissance. In den epischen Zwischensequenzen und Schlachten ertönen orchestrale Darbietungen, die ebenfalls aus der Feder bekannter Filmkomponisten stammen könnten. Assassins Creed präsentiert sich in Sachen Grafik, Sound und Atmosphäre also wieder altbewährt erstklassig, wenn auch ohne revolutionäre Neuerungen.

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