Game of Thrones: Episode 2 – The Lost Lords: Rückkehr des verlorenen Sohnes

Die Macht des Wortes scheint verloren

Denn auch wenn mit einem zweiten neuen Charakter eine Überraschung nach Ironrath zurückkehrt, passiert in den heiligen Hallen der Forresters doch nichts wirklich Neues. Eure Gedanken kreisen um den Konflikt mit euren Feinden und den Boltons, um die Ängste und Wünsche von Mutter und Geschwistern. Doch statt spürbarer Beeinflussung bieten euch die ansonsten starken Dialoge oft nur feine Nuancen.

Das Gefühl, dass eure Entscheidungen die Grundfesten der Geschichte beeinflussen und die Handlung nach eurem Gutdünken lenken, habt ihr in “The Lost Lords” nicht. Statt auf dem Rücken eines mächtigen Pferdes dahin zu peitschen tippelt die Geschichte in kleinen Schritten vorwärts, macht dann kehrt und kann sich noch nicht entscheiden in welche Richtung sie denn nun lospreschen möchte. Es scheint egal wen ihr nun zum Sentinel gekürt habt, ob ihr Margaery dient oder sie hintergeht, ob ihr mit Gewalt oder mit Worten gegen das Haus Whitehill vorgehen wollt.

Mit dieser um sich selbst drehenden Handlung gibt Telltale einen Trumpf aus der Hand, der zuvor erfolgreich über das limitierte Gameplay hinwegtäuschen konnte. Denn mehr als alle paar Minuten den Analogstick einige Sekunden nach vorne zu drücken und zwischen leider oft belanglosen Dialogoptionen auszuwählen verlangt euch der Titel nicht ab. Selbst Gared Tuttles atmosphärisch geniale Ankunft in Castle Black wird durch langweilige Minispiele wie Bogenschießen und Fässerschleppen getrübt. Da kann auch der gut geschriebene Dialog mit John Snow das Ruder nicht mehr herumreißen.

Hinzu kommen die technischen Unzulänglichkeiten, die die langsam in die Jahre gekommene Engine erneut offenbart. Stockender Ton, ruckelnde Sequenzen und hängende Übergänge zwischen den Szenen sind an der Tagesordnung. Dafür überzeugt der Titel in Punkto „Game of Thrones“-Atmosphäre: Als erneut gelungen entpuppt sich der gewählte Grafikstil mit seinen pastellfarben anmutenden Texturen und dem düsteren Setting. Auch die Vertonung ist exzellent und sorgt dank bekannter Sprecher für zusätzliche TV-Atmosphäre.

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