Sleeping Dogs: Kann Squares Hongkong-Epos GTA das Wasser reichen?

Fette Beats bei Neonlicht

Die Neonlichter der Großstadt zaubern ein buntes Glühen auf den Asphalt. Mit 120 Sachen rast ihr durch dunkle Seitengassen, über euch sind die Schnüre gespannt, an denen die Bewohner der Slums ihre Wäsche trocknen. Und als es langsam zu regnen anfängt, spannen die vorbeieilenden Passanten ihre Regenschirme auf.

Hongkong ist eine blühende Metropole – und wurde in Sleeping Dogs vortrefflich umgesetzt. An jeder Ecke herrscht das blühende Leben, keiner der digitalen Bürger scheint nur Staffage zu sein. Verlasst ihr euer Haus, trefft ihr im Treppenhaus einen Nachbarn, der seine Briefe sortiert. Auf dem Nachtmarkt treiben sich Feuerspucker, emsige Händler und tanzende Promotion-Mädchen herum. In einer Nebenstraße wirft eine Laterne den Schatten eines Metzgers an die Wand; Sein Beil saust herab und knipst seinem tierischen Opfer die Lichter aus.

Ein müßiger Bauarbeiter schlägt gerade eine Zeitung auf, während ein Tourist die Sehenswürdigkeiten der Stadt ablichtet. Hongkong geht seinem täglichen Schaffen nach. So lebendig die Stadt ist, so bunt ist sie. In den Häfen und Slums beherrschen Müll, bröckelnde Fassaden und rostige Autos das Bild. Fahrt ihr in die nobleren Stadtteile, erblickt ihr Hochhäuser, Sportwagen, heiße Szeneklubs und schick gekleidete High Society.

Gebäude und Objekte sind zwar nicht bis ins kleinste Detail gestaltet, können aber als Gesamtbild überzeugen. Recht pixelig sind hingegen die Texturen bei Postern und Reklametafeln ausgefallen. Bei den Fahrten durch die Straßen Hongkongs werdet ihr ebenfalls die aufpoppenden Schatten bemerken, die die Atmosphäre etwas trüben. Trotz zahlreicher Gegner und Fahrzeuge bleibt die Framerate flüssig und stabil. Besonders gelungen sind den Entwicklern die zahlreichen Charaktere des Spiels. Jede Pore und jedes Tattoo sind zu erkennen. Feinheiten wie kleine Ohrringe oder kaum zu erkennende Narben runden den guten Eindruck ab.

Bei den Gesichtsanimationen hat sich seit unserer Vorschau leider nichts mehr getan. Die Lippen agieren größtenteils synchron zum Gesprochenen, die Ausdrucksstärke der Gesichter kann mit den emotionalen Sprechern aber nicht mithalten. Hier ist zu wenig Bewegung. Bis auf die Münder und kleinere Regungen in Augen und Brauen bleiben der Ausdruck der Figuren steif.

Apropos Synchronsprecher: Hier haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen und hohe Prominenz verpflichtet. Wei Shens Stimme Will Yun Lee wird wohl eher den Fans von James Bond in Erinnerung sein. Er spielte in „Stirb an einem anderen Tag“ den Colonel Moon. Die Charaktere Vivienne und Amanda bekommen da schon bekannteren Beistand, werden sie doch von Lucy Liu und Emma Stone vertont. Bei dieser geballten Ansammlung an schauspielerischem Talent kann nichts schief gehen; die Synchronisation ist großartig gelungen.

Gleiches gilt auch für die musikalische Untermalung. Neben den eigens komponierten Stücken für die Zwischensequenzen stehen euch, wie beim Konkurrenten GTA, diverse Radiosender zur Verfügung. Egal ob ihr auf Hip-Hop steht und den Two Fingers lauschen wollt, bei Electro mit Rustie oder Flying Lotus die Straßen unsicher macht, lieber den Gesellen Bach und Wagner lauscht, oder Machine Head und Killswitch Engage bevorzugt: Für jeden Musikgeschmack ist etwas dabei.

Selbst Fans von Ah Ha, Deep Purple oder The Who müssen nicht auf ihre Lieblinge verzichten. Je nach Spielsituation sorgt ihr so für den für euch passenden Soundtrack. Sollen es harte Klänge zu Verfolgungsjagden oder fette Beats beim Treffen mit euren Mädels sein? Ihr allein entscheidet.

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