Phase 2…
In Sachen Gameplay dürft ihr nicht allzu viel erwarten. Ihr bereist die Stadt, besucht die bekannten Orte wie die Grundschule, die Stadthalle oder das Polizeirevier, findet Schlüssel für verschlossene Häuser, lootet und löst ordentlich Quests. Die werden euch von vielen der bekannten Charaktere angeboten, die euch zum Dank als Freunde auf Facebook adden. Über ein simples Sammeln von Gegenständen oder Bringdiensten von A nach B gehen diese Quests jedoch nicht hinaus. Wie gesagt, es kommt eher auf das Erkunden der Stadt und das Hamstern der vielen ulkigen Gegenstände an.
Denn South Park: Der Stab der Wahrheit beeindruckt größtenteils durch zwei andere Faktoren: Die erstklassige Atmosphäre und den schrägen Humor! Vom kultigen Papierschnitt-Look über die billigen Animationen der Charaktere bis hin zu den Originalstimmen haben die Entwickler den Stil der Serie zu 100% umgesetzt. Ihr kommt euch wirklich vor wie in einer interaktiven Folge von South Park und taucht ein in diese Welt aus Diskriminierung, Fäkalhumor und Gesellschaftskritik. Hier hat sich Obsidian ebenfalls an das Original gehalten. Die Dialoge sind urkomisch und zum Wegschmeißen!
Investiert ihr euer Geld auf der Bank, gibt euch der freundliche Banker Auskunft über die Investitionsmöglichkeiten – „Aaand it’s gooone!“ Cartman rechtfertigt sich dafür, dass er sich die Abkürzung PP für Powerpoints („Pee pee“) nicht ausgedacht habe. Und ein kleines Goth-Mädchen schwadroniert erfahrungstrunken „We all die since the day we are born!“ Hier bemerkt ihr jedoch einen Nachteil des Titels: Es gibt keine deutsche Sprachausgabe. Wer des Englischen mächtig ist, der wird sich sogar über die Originalsprecher freuen. Wer mit den Untertiteln vorlieb nehmen möchte, für den wird nicht jeder Gag zünden. Viele Lacher ergeben sich allerdings auch ohne großartige Sprachkenntnisse. Allein dass ihr euch bei der Wahl eurer Heldenklasse zwischen Krieger, Magier, Dieb oder Jude(!) entscheiden dürft, sagt wohl alles.
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