Crysis 2: Der neue Ego-Shooter von Crytek erstmals für Xbox 360 im ausführlichen Test

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High End Mechanik mit leichten Schwächen

Ein großer Teil der Begeisterung in Crysis 2 wird vom Nanosuit 2.0 ausgelöst. Diese von Crynet Systems entwickelte militärische Ausrüstung wurde in akribischer Arbeit weiterentwickelt und verpasst dem Titel reichlich Spielfreude. Im Einsatz kommt ihr euch zwar meist überlegen vor, dies ist aber häufig ein Irrglaube, da der Gegner gleich mit unzähligen Einheiten angreift. Daraus entstehen explosive Kämpfe und taktische Feinheiten. Spielerisch gibt es so gut wie nichts zu beanstanden und auch bei der grafischen Leistung hat Crytek ganze Arbeit geleistet. Crysis 2 strotzt nur so voller geballter Grafikpower und sämtliche Bereiche wurden bis in das kleinste Detail ausgearbeitet. Vom brennenden Horizont, bis zum bröckelnden Asphalt unter euren Füßen ist der Titel ein absoluter Augenschmaus. Am Streckenrand stürzen Gebäude in sich zusammen, ein Schuss löst eine meterhohe Explosion aus und der Wind weht Zeitungen und anderen Müll durch die Luft. Die Sonne strahlt euch auf Hochhäusern entgegen, um nur kurze Zeit später einen Kampf mit einem Hubschrauber zu beleuchten, der nach einem Treffer das Gebäude abrasiert und in einer riesigen Feuertaufe mündet.

Action pur in feinster High-End-Optik, dafür steht Crysis 2 allemal. Doch das Spiel hat auch mit leichten Schwächen zu kämpfen. Häufig werdet ihr Zeuge wie Texturen nachgeladen werden, einige Gegenstände in eurer unmittelbaren Umgebung aufploppen oder Kanten am Bildschirmrand flimmern. Ab und an geht auch gern einmal die Framerate in die Knie oder die Steuerung hakt ein wenig. Die gegnerischen Charaktermodelle wiederholen sich allzu oft und verharren nach dem Ableben in unförmigen Positionen. Zwar beanstanden wir hier kleinere optische Schwächen auf höchstem Niveau, dafür hat Crytek bei der künstlichen Intelligenz (KI) und den Soundeffekten etwas geschlampt.

Selbst auf dem härtesten von vier Schwierigkeitsgraden agieren eure Feinde nur mit wenig Grips. Während einige Truppen auf euch los stürmen, stehen andere nur wenige Meter weiter völlig desinteressiert in der Gegend herum. Andere scheinen beim Anblick eurer Person zu erstarren und wirken wie gelähmt. Keinerlei Reaktionen! Hin und wieder bleiben die feindlichen Einheiten sogar an Vorsprüngen hängen oder hören sofort auf zu schießen, wenn ihr die Unsichtbarkeit aktiviert. Des Weiteren fressen die Soldaten eure Kugeln wie Terence Hill seine geliebten Bohnen. Immer und immer wieder stehen die fast schon anmutenden Horden an Kämpfern wieder auf, damit ihr ihnen noch eine Kugelsalve verpassen könnt. Die menschlichen Gegner haben also nur wenig Gehirnmasse und dafür eine sehr dicke Schutzfeste von Crytek abbekommen. Zumindest erweisen sich die Alienrassen etwas abwechslungsreicher, springen flink in der Gegend herum und stürmen auch schon einmal gerne im Frontalangriff auf euch zu, um mit der Predatorkralle eure Lebensenergie auf Null zu schlagen. Mit der richtigen Ausrüstung und ein bisschen taktisches Feingefühl stellen diese Gegner aber auch keine große Herausforderung dar. Erst, wenn Unterstützung aus der Luft anschwirrt und dazu noch Fahrzeuge großkalibriges Geschütz auffahren, wird es selbst für einen Supersoldaten wie euch ziemlich heikel. Dies macht aber auch das gewisse Extra von Crysis 2 aus. Schließlich verfügt ihr über übermenschliche Kräfte, seid ein Elitesoldat mit der besten Ausrüstung und habt den Kampfanzug mit zahlreichen Upgrades an eure kämpferischen Vorlieben angepasst, da muss der Gegner schon mehr auffahren, als ein paar Scharfschützen oder kleinere Stoßtrupps.

Die Geräuschkulisse von Crysis 2 ist einfach bombastisch. Allein die Soundeffekte und die Schüsse, die durch die Straßenschluchten von New York schallen, verwöhnen eure Ohren. Mit der richtigen Anlage strahlt euch ein kristallklarer Dolby Digital 5.1 Klang entgegen und unterstützt die actionreiche Spielmechanik bis ins Maximum. Die Titelmusik des Ego-Shooters Crysis 2 stammt von keinem Geringeren als Hollywood-Komponist Hans Zimmer, der bereits für Blockbuster wie "Inception" und "The Dark Knight" die Musik komponiert hat. Aber auch die restliche Hintergrundmusik passt sich perfekt dem Geschehen an und selbst die deutsche Sprachausgabe ist vorbildlich. Zwar fehlt es einigen Synchronstimmen etwas an Ernsthaftigkeit, wie der Nachrichtensprecher zu Beginn des Spiels, aber insgesamt könnt ihr euch auf eine wohlklingende und sehr gelungene deutsche Vertonung freuen. Die Rückmeldungen des Nanosuit 2.0 sind in ihrer roboterähnlichen Stimmlage sehr gelungen und tragen ihren Teil zur Spannung bei.

Aber auch beim Sound läuft nicht alles perfekt. So ist es in unserem Test einige male vorgekommen, dass sich die Hintergrundmusik einfach verabschiedet hat oder aber einige Sprachsamples am Ende des Dialogs abgeschnitten wurden. Auch kam es vor, dass sich einige Soundeffekte wiederholten oder komplette Aussetzer in der Vertonung für wenige Sekunden die Akustik auf Stumm geschaltet hat. Zwar sind auch dies nur kleinere Beanstandungen, die mit einem Patch schnell beseitigt werden können, dennoch sind solche Fehler eher ungewohnt und für ein Studio dieser Größe fast schon peinlich.

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