Grafische Brillanz mit fehlendem Ausdruck
Apropos Kamera: Das Spielgeschehen wird euch in FIFA 14 erstmals komplett ungeschnitten präsentiert. Das heißt, ohne einen Knopfdruck zu tätigen könnt ihr das Geschehen auf dem Platz bis ins kleinste Detail verfolgen. Geht der Ball ins aus, werfen Balljungen die Kugel zum nahestehenden Spieler. Ist ein zweiter Ball im Spiel, schießt ein anderer Akteur den Ball ins Aus. Bei einer Ecke trabt ein Schütze langsam zur Eckfahne hin. Und nach Toren bekommt ihr spektakuläre Wiederholungen zu sehen, gefolgt vom jubelnd zum Mittelkreis joggenden Torschützen. Auch während der Partie fängt die Kamera die Athleten ein und zeigt euch deren Tore oder Großchancen noch einmal zum Genießen.
Die Stadien, Trikots und Spieler strotzen nur so vor Details, heben sich grafisch aber für einen Next Gen Titel noch nicht stark genug von der Xbox 360 Version ab. Vor allem die Spieler profitieren noch nicht von der Power der neuen Konsole. Natürlich sind wieder schicke Spielergesichter dabei und die virtuellen Profis sehen ihren realen Ebenbildern wirklich ähnlich. Trotzdem bleiben sie während den Partien sehr ausdruckslos und blass. Hier fehlen die Emotionen, die fragenden Blicke zum Schiedsrichter, die Halsschlagadern im Bockwurstformat. FIFA 14 zeigt sich vom Temperament auf dem Platz eher als Friedhelm Funkel denn als Jürgen Klopp.
Auch die Musik und der Kommentar zeigen sich noch nicht in der nächsten Generation angekommen. Beim Soundtrack kann man EA keinen Vorwurf machen, schließlich lohnt sich ein neuer Mix erst für FIFA 15. Bei den Kommentaren hätte es aber ruhig schon eine Stufe revolutionärer zugehen können. Dynamische Wortwechsel wie bei den Basketballkollegen von 2K Sports würden der FIFA-Reihe gut tun. Auch das Einbauen von 3D-Modellen der Herren am Mikro wie beim Geschwisterchen MADDEN wäre ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Oder wie wäre es mit Halbzeitanalysen am Spielfeldrand, wie es die Kollegen bei Sky so schön vormachen?
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