FIFA 15: EA eröffnet die virtuelle Fußball-Saison

Fazit

FIFA 15 bietet euch wie jedes Jahr packenden virtuellen Fußball mit zahlreichen Lizenzen und großartiger Atmosphäre. Die Action auf dem Platz wurde im Detail verbessert. So zupfen und zerren Verteidiger nun an den Trikots der flinken Stürmer, Mittelfeldakteure gehen nach einem harten Check theatralisch zu Boden und die Stars auf den Außenbahnen legen sich die Pille vor der spielentscheidenden Flanke nochmal auf den starken Fuß um. Ob diese Feinheiten in der Summe reichen, um dem spielerisch Wiedererstarken Pro Evolution Soccer die Stirn zu bieten wird sich erst später im Jahr zeigen.

Der Fokus bei FIFA 15 liegt klar auf der Verbesserung der mit Lizenzen gestärkten Fußballatmosphäre. Die Stadien der Premier League sind ein Traum, egal ob ihr im auf Hochglanz polierten Emirates Stadium oder dem in die Jahre gekommenen Selhurst Park auflauft. Wenn sich eure Attacken auf den Rasen niederschlagen, Pfosten vor Wucht eurer Schüsse erzittern und die Fans der Dortmunder Südtribüne rhythmisch in die Hände klatschen, dann ist Gänsehaut vor dem heimischen Fernseher garantiert.

Auch die Fans der anderen Ligen dieser Welt kommen in den zahlreichen vorhandenen Spielmodi auf ihre Kosten. Leider lässt FIFA 15 hier viel Potenzial ungenutzt. Der Be A Pro Modus dümpelt als sterile Aneinanderreihung von Spielen vor sich her. Auch dem Karriere-Modus als Manager würde die auf dem Platz vorhandene emotionale Seite des Spiels guttun. Warum gibt es keine Möglichkeiten Gespräche mit den Spielern zu führen? Was ist mit Interviews, Zeitungscovern, Verhandlungen mit Spielerberatern oder anderen Managern?

Sollte sich bei FIFA 16 das Gameplay wie in diesem Jahr nur noch in Nuancen weiterentwickeln, so bleibt zu hoffen, dass EA Sports den Kader in Sachen Spielmodi noch ordentlich verstärkt. Vielleicht bringt die Wiederauferstehung von Pro Evolution Soccer den nötigen Wettbewerbsdruck, damit wir im kommenden Jahr spektakuläre Neuerungen zu Gesicht bekommen. Diese Saison reicht es aufgrund der Politik der kleinen Schritte somit nicht ganz für den Durchmarsch. Ob der Champions League Titel trotzdem im Hause EA verweilt, das wird uns der November zeigen.

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