Game of Thrones – A Telltale Games Series: Telltales Adventure rüstet euch vor dem Winter

Entscheidungsflut und technischer Stillstand

Warnt ihr einen Kameraden in Gefahr oder sucht ihr selbst das Weite? Bestraft ihr einen Dieb oder zeigt ihr Gnade und damit auch Schwäche? Setzt ihr in Zeiten des Krieges eher auf Diplomatie oder Konfrontation – selbst mit einer unterlegenen Armee? Mit diesen Fragen konfrontiert euch Game of Thrones alle paar Minuten; und sie sind wahrlich nicht leicht zu beantworten! Denn oft müsst ihr wider eurer persönlichen Moral oder eurer Sympathie für einen Charakter handeln. Ein enttäuschter Freund kann schnell zum Feind werden, ein zu schnell gefasstes Vertrauen den finale Dolch in den Rücken bedeuten.

Diese Momente machen das Spiel stark und stehen in der Tradition der TV-Serie. Sie werden jedoch zu inflationär eingesetzt und wirken daher oft konstruiert. Bei The Walking Dead kamen die Entscheidungen über Leben und Tod oft überraschend, ihr hattet nur einen Augenblick Zeit und niemanden, der euch mit Rat und Tat zur Seite stand. In Game of Thrones lassen sich nahende Entscheidungen jedoch fast vorausahnen. Durch Diskussionen im Vorfeld bekommt ihr viele der Argumente bereits vorgekaut; das eigene Nachdenken, der Druck des Augenblicks geht dabei verloren. Habt ihr eine Entscheidung gefällt, sind die Konsequenzen dafür umso spektakulärer und jagen euch oft einen Schauer über den Rücken. Auch in Game of Thrones hat Telltale Games sein Gespür für Cliffhanger nicht verloren!

Technisch basiert die neueste Adventure-Serie der Entwickler wieder auf der Telltale Engine, die langsam an ihre Grenzen kommt. Denn nach zwei Zombie-Staffeln, The Wolf Among Us und nun auch noch Tales from the Borderlands sowie Game of Thrones hat sich der Look einfach abgenutzt. Die roboterartigen Animationen sind nicht mehr zeitgemäß. Auch die zwar schönen, aber immer noch sehr kleinen und kargen Kulissen kratzen an der gelungenen Atmosphäre. Der in Ölfarben gemalte Look wirkt zwar stimmig und passt zum Design der TV-Vorlage, allerdings sorgt er aus der Nähe für pixelige Gesichter sowie kurzes Flimmern im Hintergrund. Eine neue Engine dürfte bei zukünftigen Projekten also nicht schaden.

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